TippsundTricks
Damit Kinder die Natur erleben und verstehen können, müssen sie alles ausprobieren. Den Eltern bei der Gartenarbeit allerdings nur zuzuschauen ist dagegen langweilig. Kinder lassen sich leicht für das Gärtnern begeistern, wenn sie mitmachen oder sogar ein Beet selbst anlegen und pflegen dürfen.
Schön zum Erleben und Experimentieren sind auch eine Kinderküche für draußen und ein Wasserspiel.
Fühlen, riechen, schmecken
Im eigenen Garten entdecken die Kleinen schnell die Lust am Säen, Pflanzen, Gießen und Ernten. Das Kinderbeet sollte nicht zu groß sein und eine überschaubare Anzahl an Pflanzen haben. Ideal für interessierte Nachwuchsgärtner ist ein abgesteckter Bereich im Garten, in dem sie auf eigene Faust experimentieren können. Wer nicht genügend Platz für ein Kinderbeet hat, bereitet den Kleinen auch mit einem Pflanzkübel große Freude. Damit die Kleinen schnelle Erfolge sehen und motiviert bleiben, wählst du am besten rasch keimende und aufblühende Pflanzen aus.
Ein Beet für die Kleinen
Der Mai ist ein guter Zeitpunkt, um ein Kinderbeet anzulegen. Dann ist die Erde warm und feucht, so dass Samen und kleine Pflanzen schnell wachsen. Wähle einen sonnigen Platz für das Beet aus, das mindestens einen Quadratmeter groß sein sollte.
Damit die Pflanzen gut gedeihen können, ist ein unkrautfreier, gut gelockerter Boden wichtig. Verwende in der Anfangsphase spezielle Anzuchterde für Aussaaten, Stecklinge und Jungpflanzen. Zur Eingrenzung des Beetes eignen sich Natursteine, Rundhölzer oder Weidengeflecht.
Selber anbauen und ernten
Doch egal ob Freiluftbeet oder Blumentopf, da Kinder ein anderes Zeitgefühl haben als Erwachsene, sind schnelle Erfolgserlebnisse gefragt. Besonders beliebt sind deshalb zügig wachsende Sorten wie zum Beispiel Kresse oder Radieschen. Hier können die Minigärtner beim Wachsen fast schon zusehen. Optimal ist auch eine Mischung aus Blumen, Obst, Gemüse und Kräutern. Wenn die Ernte auch noch zum Verzehr geeignet ist, gibt es einen positiven Nebeneffekt: Wer seinen Salat selbst anbaut und erntet, entdeckt oft, dass frisches Gemüse ganz schön lecker ist. Zum Schnuppern und Schmecken können Kinder zum Beispiel Erdbeeren oder Walderdbeeren, Cherrytomaten, Schnittlauch, Zitronenmelisse oder Pfefferminze ziehen.
Welche Gartenarbeiten eignen sich für Kinder?
Ab 3 Jahre:
- gießen
- Erde mit der Hand oder einer Schaufel einen Behälter einfüllen
- Saatscheiben und Saatbänder auslegen
3 bis 6 Jahre:
- Pflanzen mit einem Saatband aussäen
- Früchte ernten bzw. vom Boden aufsammeln
Ab 6 Jahre:
- lose Samen (aus der Samentüte) aussäen
- Jungpflanzen einsetzen
- Stecklinge schneiden (unter Aufsicht)
- Laub zusammenrechen
- Erde lockern
Natürlich kommt es auch auf die Pflanzen an: Mehrjährige Blumenstauden und Beerensträucher brauchen sehr viel weniger Pflege als z. B. Pflücksalat, der laufend geerntet werden sollte. Worauf kommt es an? Sprich mit deinem Kind und plane mit ihm gemeinsam seinen „Kinder-Garten“. Damit förderst du seine Kreativität und zeigst ihm, dass du ihm gerne Verantwortung überträgst – ein großer Schritt für jedes Kind in Richtung Selbstständigkeit!
Was lehrt der Garten?
Die Erde im Topf ist rissig, die Blätter des Strauchs hängen nach unten? Höchste Zeit zum Gießen! Weiß, rosarot oder sattrot – wann ist eine Erdbeere reif zum Ernten? Gärtnern vermittelt Kindern, genau hinzuschauen und auf der Grundlage ihrer Beobachtungen Entscheidungen zu treffen. Kinder erfahren auf diese Weise, dass Menschen und damit auch sie selbst ein Teil der Natur sind.
Wenn wir z. B. eine Pflanze nicht gut versorgen und so keine Rücksicht auf die Natur nehmen, geht die Pflanze ein – es gibt keine Ernte. So wird Kindern am Beispiel des Gärtnerns schnell klar, dass wir die Natur und eine intakte Umwelt zum Leben brauchen! Ebenso erleben Kinder, dass sie etwas bewirken und gestalten können, etwa ein Beet anlegen oder aus Ablegern selbst neue Pflanzen ziehen! So wirkt sich das Tun an der frischen Luft positiv auf ihre Fantasie und Kreativität aus.
Sollen Erwachsene im „Kinder-Garten“ mithelfen?
Sprich dich mit deinem Kind ab! Wenn es selbst die komplette Verantwortung für sein Stückchen Grün übernehmen will – warum nicht? Und was tun, wenn es Fragen hat oder Hilfe braucht? Geh auf seine Bitte ein. Denn: Um Hilfe zu bitten und sie anzunehmen, ist eine wichtige Erfahrung!
Nicht ohne Aufsicht
Kinder sind von Natur aus neugierig und oftmals unbedarft. Daher sollten Eltern oder Großeltern den Nachwuchs nicht alleine im Garten werkeln lassen. Scharfe und spitze Gartenwerkzeuge haben in Kinderhänden ebenso wenig zu suchen wie Elektrowerkzeuge oder Rasenmäher. Ein kleiner Kinderrechen tut es auch.
Große Anziehungskraft, aber auch Gefahrenpotenzial bieten Zierteich, Pool und Regentonne. Aus diesem Grund sollten Wasseranlagen in der Nähe von Kindern ausreichend mit Zäunen, Netzen oder Gittern gesichert sein. Auch giftige Pflanzen wie zum Beispiel Engelstrompete, Eibe oder Tollkirsche gehören möglichst nicht in einen Familiengarten. Auskunft über giftige Sträucher und Blumenarten geben die Mitarbeiter im Gartenhandel und die Giftnotzentrale.