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Ein ideales Plätzchen findet dein Gartenteich dort, wo sowohl Sonne als auch Schatten für günstige Klima- und Lichtverhältnisse sorgen. Ein gesundes Mittelmaß sind beispielsweise 5 bis 6 Stunden Sommersonne am Tag.
Tipp: Achte bei der Standortwahl möglichst darauf, dass das neue Wasserparadies nicht unmittelbar unter Bäumen liegt - das spart viel Arbeit im Herbst!
Frösche, Libellen und andere Kleintiere siedeln sich nach und nach ganz von allein an. Gartenteiche sind für die meisten ihrer Besitzer aber erst dann komplett, wenn sie auch mit Fischen besetzt sind.
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Tipps für blühende Wassergärten
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Übersicht: Pflanzen für jede Teichzone
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01. Teichform und -größe festlegen
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02. Ausheben und ausräumen
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03. Teichfolie richtig bemessen und auslegen
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04. Mit der Befüllung beginnen
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05. Pflanzen einsetzen und Teich komplett füllen
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Gestaltungstipp: Wasserspiele
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Teich sauber halten und Algen vermeiden
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Die Fisch-Frage
Tipps für blühende Wassergärten
Wasserpflanzen werden in speziellen Gitterkörben angeboten und können von März bis September im Teich angesiedelt werden. Bei der Auswahl der Wasserpflanzen sind jeweils Wuchstiefe sowie Standortbedingungen zu berücksichtigen. Nach dem Kauf solltest du die Pflanzen bis zum Einsetzen feucht halten. Für die Anordnung empfiehlt sich: Pflanze möglichst in kleinen Gruppen von drei bis sechs Exemplaren. Das ist optisch wirkungsvoller als eine zu bunte Mischung.
Beachte dabei einen Pflanzabstand von 30 bis 40 cm und achte darauf, dass kleine Exemplare von größeren nicht zu sehr in den Schatten gestellt werden. Die beste Pflanzzeit sind die kühlen Abendstunden. Leichtere Pflanzkörbe sollten zusätzlich mit kleinen Steinen beschwert werden, damit sie nicht aufgeschwemmt werden.
Als erste Pflanzen werden später die Sorten eingesetzt, die an die tiefste Stelle kommen - zum Beispiel Seerosen. Flachwasser- und Sumpfpflanzen folgen nach und nach. Je nach Wuchstiefe sind kleine Sockel beispielsweise aus Pflaster- oder Ziegelsteinen erforderlich, um die Pflanze richtig zu positionieren. Junge Seerosen verbrauchen beispielsweise sehr viel Kraft, um die Wasseroberfläche zu erreichen. Daher sollten sie zu Beginn etwas erhöht aufgestellt werden.
Mit dieser Idee kannst du alle Pflanzen treiben lassen!
Übersicht: Pflanzen für jede Teichzone
Feuchtzone: Ständig feuchter, aber nicht mehr von Wasser überfluteter Boden am Ufer. Geeignete Pflanzen: Binsen, Calla, Farne, Schilf, Wollgras, Zwergpampasgras.
Sumpfzone: Ab Wasserrand bis 30 cm Wassertiefe. Geeignete Pflanzen: Blutweiderich, Hechtkraut, Sumpfdotterblume, Sumpfiris, Schlangenwurz, Wasserschwertlilie.
Flachwasserzone: In einer Wassertiefe von ca. 30-50 cm. Geeignete Pflanzen: Pfeilkraut, Rohrkolben, Tannenwedel, Teichsimse.
Tiefwasserzone: 80 cm reichen aus, damit der Teich im Winter nicht ganz durchfriert. Bei einem Teich mit Fischbesatz sollte die Tiefwasserzone allerdings 100-120 cm betragen. Geeignete Pflanzen: Seerose sowie alle Schwimm- und Unterwasserpflanzen.
01. Teichform und -größe festlegen
Plane Standort, Maße und Form des Teichs vor dem Teichbau möglichst genau. Markiere die Umrisse des Teich zum Beispiel mit einem Gartenschlauch, Holzpflöcken oder Schnur. So kannst du auch die Sumpf- oder Flachwasserzonen kennzeichnen.
02. Ausheben und ausräumen
Entferne dann zuerst die Grasnarbe. Aber nicht wegwerfen! Die kannst du später wieder gebrauchen.
Trage dann nach und nach die Erdschichten ab. Von außen nach innen benötigst du: einen 10 bis 20 cm tiefen Sumpfbereich, eine 40 bis 70 cm tiefe Flachwasserzone, eine mindestens 90 cm, besser 120 bis 150 cm tiefe Tiefwasserzone. Das Gefälle dazwischen sollte maximal 30° betragen.
Hinweis: Achte darauf, dass du beim Ausheben der Teichgrube keine Leitungen im Boden beschädigst. Vor allem dann, wenn du mit einem Minibagger o.ä. tiefer ins Erdreich eindringst.
Überprüfe beim Aushub immer wieder, ob die Teichränder auf einer Ebene liegen – zum Beispiel mit einer Dachlatte oder einer gespannten Schnur und einer Wasserwaage.
Entferne anschließend alle spitzen Gegenstände wie Steine und Wurzeln aus dem Teichbett und bringe zum Schutz der Teichfolie eine Sandschicht ein. Es ist empfehlenswert, unter der Folie noch ein schützendes Vlies aus einem widerstandsfähigen Synthetikmaterialzu verlegen.
03. Teichfolie richtig bemessen und auslegen
Um die Größe der benötigten Teichfolie herauszufinden, vermisst du die Grube längs und quer mit einem Bandmaß, das du am Boden auslegst. Alternativ funktioniert auch diese Formel:
Folienlänge = Teichlänge + 2 x Teichtiefe + 60 cm Rand,
Folienbreite = Teichbreite + 2 x Teichtiefe + 60 cm Rand.
Die Randzugabe ist nötig, damit du die Folie für den Gartenteich später besser am Teichrand fixieren kannst.
Die Teichfolie ausbreiten und über die Teichmulde ziehen. Ab einer Außentemperatur von 15 °C wird die Folie sehr flexibel und lässt sich am besten glattziehen. Schneide die Ränder der Folie so ab, dass ein großes Stück übersteht. Bedecke diesen Überstand mit Steinen und Erde und tritt sie fest, damit sie nicht verrutschen kann und vor Sonneneinstrahlung geschützt ist – das sorgt für längere Haltbarkeit.
04. Mit der Befüllung beginnen
Nun bringst du Teicherde und Teichkies in die Tiefwasserzone des Gartenteichs ein. Anschließend kannst du mit dem Befüllen des Teichs beginnen. Das erste Wasser lässt du langsam ein – fülle den Teich zunächst nur zu einem Drittel. Das Gewicht des Wassers strafft die Folie und glättet sanft die Falten.
Falls dein Leitungswasser sehr kalkhaltig ist, fülle den Teich besser mit Regenwasser. Dies kann unter Umständen natürlich etwas länger dauern.
05. Pflanzen einsetzen und Teich komplett füllen
Nun kannst du mit der Bepflanzung der Tiefwasserzone beginnen.
Fülle anschließend den Teich komplett mit Wasser. Schließe gegebenenfalls benötigte Teichpumpen – auch die für Wasserspiele und Bachläufe – sowie Filter an. Die Wahl der Pumpe hängt von der Größe des Teichs ab und davon, ob du Fische in den Teich setzen willst.
Die vorher entfernte Grasnarbe kannst du nun wieder nutzen, um einen sauberen Anschluss zum restlichen Garten herzustellen. Klassische Feldsteine beispielsweise eignen sich gut für die Befestigung der Ränder, denn sie fügen sich harmonisch in die Teichlandschaft ein und verschwinden später einfach zwischen üppig wuchernden Uferpflanzen.
Wichtig: Der überstehende Rand darf nicht durchgehend mit Erde bedeckt sein, da diese sonst das Wasser aus dem Teich zieht. Erst wenn alle Pflanzbereiche mit Erde aufgefüllt sind, wird die Folie endgültig zugeschnitten und kann mit Schieferplatten verdeckt werden, die man später ganz praktisch betreten kann. Darunter verschwindet auch der blanke Folienstreifen, die so genannte Kapillarsperre.
Gestaltungstipp: Wasserspiele
Wasserspiele zaubern eine ganz besondere Stimmung. Wenn du in deinen Teich eine Springbrunnenpumpe setzt, kannst du das entspannende und beruhigende Plätschern des Wassers genießen. Eine Wasserpumpe ist zudem wichtig für das biologische Gleichgewicht des kleinen Biotops. Denn sie sorgt dafür, dass das Wasser bewegt wird und somit neuer Sauerstoff hinzukommt.
Du hast nur einen Balkon oder eine Terrasse und wünschst dir auch hier plätscherndes Wasser? Da haben wir zwei tolle DIY-Projekte für dich!
Teich sauber halten und Algen vermeiden
Schwebealgen trüben das Wasser, Fadenalgen bilden schmierige Teppiche; nehmen diese Pflanzen überhand, können sie sogar zu einer Gefahr für den Teich werden, indem sie zur Fäulnisbildung beitragen.
Solange im Wasser ein ökologisches Gleichgewicht herrscht, leben Algen und andere Wasserpflanzen sowie Tiere in einer harmonischen Koexistenz. Steigen jedoch die Wassertemperaturen auf etwa zwölf Grad und die Nährstoffkonzentration im Wasser erhöht sich, wird es kritisch. Die Algenblüte ist erreicht - oft im April zu erleben! Danach sterben die Algen wieder ab und durch den Zersetzungsprozess entsteht ein akuter Sauerstoffmangel im Wasser - man sagt dann auch, der Teich ist ‚umgekippt‘. Dieser Zustand kann dazu führen, dass Pflanzen und Unterwassertiere regelrecht ersticken.
Doch eine leichte Grünfärbung des Wassers ist ganz natürlich und sogar biologisch erwünscht. Schließlich gibt es zahlreiche Planktonfresser wie Wasserflöhe, die ihrerseits für Fische gefundenes Fressen sind. Auch kurzweilige Algenblüten können vorkommen, beispielsweise besagte im Frühjahr oder nach der Neuanlage eines Teichs während des "Einfahrens" der benötigten Wasserqualität. Das Gleichgewicht reguliert sich in der Regel aber schnell wieder - ohne Zutun des Menschen - und das Wasser klart auf. Tritt dieser Fall nicht ein, ist das ein Zeichen dafür, dass das Gleichgewicht im Teich nicht stimmt und eingegriffen werden muss.
Ein wichtiger Aspekt sind Unterwasserpflanzen. Sie filtern das Wasser, produzieren Sauerstoff und sind natürliche Nahrungskonkurrenten der Algen. Als Faustregel gilt: drei bis fünf Pflanzen pro Quadratmeter in den Teichboden setzen - dabei unbedingt einen Bodengrund verwenden, der nicht aufgedüngt ist! Tausendblatt, Ludwigia oder Wasserhahnenfuß sind beispielsweise gut geeignet. Tannenwedel oder Zypergras klären den Flachwasserbereich und schattenspendende Wasserpflanzen, wie die Seerose, sorgen dafür, dass sich das Biotop nicht zu sehr aufheizt. Zusätzlich solltest du mindestens einmal im Jahr den Boden entschlammen sowie regelmäßig Fadenalgen und Wasserlinsen mit dem Kescher und Schwebealgen mit einem UVC-Wasserklärer entfernen.
Im Herbst ist es ratsam, ein Netz über den Teich zu spannen und die Uferpflanzen zurückzuschneiden. So gelangen herabfallendes Laub und absterbende Pflanzenteile erst gar nicht ins Wasser, wo sie zersetzt und damit zu Algenfutter im Frühjahr werden.
Die Fisch-Frage
Wie viele Fische sind für einen Gartenteich überhaupt sinnvoll? Das hängt von der Teichgröße ab, abwer auch davon, ob zur Reinigung des Wassers Technik eingesetzt wird oder nicht.
Im einfachsten Fall ist das Gewässer ein sogenannter Biotopteich und damit „selbsttragend". Das bedeutet, das ökologische Gleichgewicht bleibt ohne Zutun des Menschen intakt. Die Fische werden nicht gefüttert und auch die Filterung des Wassers ist dank entsprechender Bepflanzung nicht nötig. Hier gilt die Faustregel: Etwa acht bis zehn Zentimeter Fischlänge pro 1000 Liter Wasservolumen sind okay. In einem ein Meter tiefen Teich mit den Ausmaßen zwei mal fünf Meter können also etwa zehn Fische von acht bis zehn Zentimetern Größe leben.
Wünschen sich Gartenbesitzer einen größeren Fischbesatz, reichen die natürlichen Nahrungsquellen alleine nicht aus und es muss vom Frühjahr bis in den Herbst hinein zugefüttert werden. In diesem Fall wird ein Pump- und Filtersystem zur Reinigung des Wassers unerlässlich. Denn aufgrund des zusätzlichen Nährstoffeintrags durch Futterreste und Fäkalien käme es sonst schnell zu einem Algenproblem und der Teich würde „umkippen".
Fische sollten aber frühestens zehn Wochen nach dem Anlegen des Gartenteiches eingesetzt werden, denn dieser benötigt einige Zeit, um ein biologisches Gleichgewicht aufzubauen. Nachbesatz ist zudem leichter, als überzählige Fische wieder zu entnehmen. Da die eingesetzten Jungtiere im Laufe der Jahre natürlich wachsen und sich vermehren, sollte der Bestand regelmäßig kontrolliert werden.
Zur Versorgung der Tiere ist qualitativ hochwertiges Fischfutter mit einer hohen Nährstoffdichte und guter Verdaulichkeit empfehlenswert. Davon müssen die Fische nur wenig fressen, um bestens ernährt zu sein, und so fallen weniger Exkremente an. Wichtig ist auch, die empfohlene Dosierung einzuhalten - normalerweise reicht es aus, die Tiere alle zwei Tage zu füttern. In der kalten Jahreszeit, wenn sie sich in der Winterruhe befinden, brauchen sie gar kein Futter mehr.