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Tomaten sollten nicht vor dem 20. Mai ins Freiland gepflanzt werden, da sie keinen Frost vertragen. Für die Anzucht im Garten eignen sich am besten robuste Sorten. Optimal ist ein sonniger Platz an der Südseite eines Hauses oder Gewächshauses. Hier sind die Pflanzen ein wenig vor Regen geschützt und profitieren von der in Holz und Mauerwerk gespeicherten Wärme. Sogar auf dem Balkon gedeihen Tomaten, wenn sie genug Sonne bekommen.
Jungpflanzen ziehen
Wer im Sommer ernten will, muss im Frühjahr säen. Bereits ab März kann mit der Anzucht der Jungpflanzen begonnen werden. Die Tomate beispielsweise gehört zu den Sonnenliebhabern und sollte an einem warmen, hellen Ort auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorgezogen werden.
Als geeignetes Substrat bietet sich eine spezielle Anzuchterde an: locker, humusreich und kalkhaltig. Die Samen können einzeln oder in größerer Anzahl in kleine Kunststoffschalen bzw. -töpfe gesetzt werden. Später müssen die kleinen Sämlinge vereinzelt und umgepflanzt werden. Bei der Verwendung von sogenannten Multitopfplatten entfällt dieser Arbeitsschritt. Die Setzlinge entwickeln feste, voneinander getrennte Ballen, die sich leicht aus den Gefäßen lösen lassen. Als optimale Keimtemperatur empfehlen Gartenexperten 22 Grad Celsius.
Ab ins Beet
Sobald sich die Sämlinge zu Jungpflanzen entwickelt haben, können sie zur Akklimatisierung an einen etwas kühleren, aber immer noch hellen Platz umgestellt werden. Ab Mitte Mai dürfen die jungen Tomatenpflanzen dann ins Freie.
Für eine Balkonbepflanzung eignen sich Kübel ab 40 Zentimetern Durchmesser für höchstens drei Pflanzen. Je nach Sorte benötigen die Tomaten zusätzlich eine Rankhilfe.
Tomaten regelmäßig gießen
Auch Wasser brauchen die Tomatenpflanzen regelmäßig. Beim Gießen sollten jedoch möglichst nicht die Blätter benetzt werden, denn das fördert die Entstehung und Ausbreitung von Pilzkrankheiten wie der Kraut- und Braunfäule. Aufgeplatzte Früchte können wiederum ein Zeichen für Wassermangel sein.
Während einer sehr nassen Sommersaison ist es allerdings besser, die Pflanzen im Garten zeitweise mit einer Folie abzudecken. Wichtig ist dabei, dass eine gute Belüftung stattfindet. Ansonsten breiten sich unter der Schutzhülle schnell Pilze aus.
Wer kein Gewächshaus hat: Es gibt auch günstige Folien-Tomatenhäuser, die vor zu viel Feuchtigkeit schützen. Oder du baust dir mit einem ausgedienten Regenschirm selbst einen Schutz.
Richtig düngen
Tomaten benötigen reichlich Nährstoffe. Es empfiehlt sich daher, den Boden bereits vor dem Einpflanzen mit reifem Kompost sowie Hornmehl oder mit einem speziellen Tomatendünger vorzubereiten. Bereits die jungen Keimlinge, also etwa zwei bis drei Tage nach dem Pikieren, sollten gedüngt werden.
Mit Beginn der Blütenbildung können die Pflanzen dann alle 14 Tage mit einem kaliumreichen Tomatendünger oder beispielsweise mit Brennnesseljauche nachgedüngt werden.
Wichtig ist, dass die Tomatenpflanzen auch im Spätsommer weiter gedüngt werden. Je nach Sorte kann dann bis Oktober geerntet werden.
Tomaten sollten erst im voll ausgereiften Zustand geerntet werden, da unreife Tomaten das giftige Alkaloid Solanin enthalten. Dies gilt jedoch nicht für Sorten, bei denen reife Früchte grün gefärbt sind.
Triebe anbinden
Viele Tomatensorten benötigen außerdem eine Rankhilfe. Gut geeignet sind Spiralstäbe aus Edelstahl oder Aluminium. Bereits benutzte Rankhilfen müssen vorher gut gereinigt bzw. desinfiziert werden, damit eventuell vorhandene Pilzsporen gleich abgetötet werden. Für das Anbinden der Triebe eignen sich ummantelter Draht, ggf. Paketschnur oder auch Gardinen- oder Duschringe.
Wichtig: Tomaten ausgeizen
Zu viele Seitentriebe bilden eine Konkurrenz für den Haupttrieb. Lässt man sie wachsen, nehmen sie den Früchten Licht und bringen überwiegend kleine und weniger ausgereifte Tomaten hervor. Um auch im Spätsommer noch eine reiche Ernte aus dem Garten oder vom Balkon zu erreichen, ist es sinnvoll, frühzeitig einzugreifen und das Wachstum der Pflanzen zu begrenzen: Ab etwa Ende August sollte man neue Blüten an den Tomatenpflanzen regelmäßig entfernen. Im Herbst können die verbleibenden unreifen Früchte geerntet und zum Ausreifen in Zeitungspapier eingewickelt werden.
Außerdem ist es ratsam, die Tomatenstöcke zu kappen – das heißt, am Haupttrieb die Spitze abzuschneiden, damit dieser nicht weiter wachsen kann. So wird gewährleistet, dass die gesamte Energie der Pflanze und die Nährstoffe, die sie aus dem Boden aufnimmt, in die bereits vorhandenen, kleinen Früchte gehen und diese in den verbleibenden Sonnentagen noch gut reifen können.
Tipp: Das Ausgeizen und Kappen entfällt bei Busch- und Balkontomaten.