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Pflege- & Gartentipps
Wasser sparen beim Gießen – 16 Tipps
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Wassersparen im Garten ist heute wichtiger denn je – und das aus guten Gründen. Der Klimawandel sorgt für immer häufigere und längere Trockenperioden, während gleichzeitig die Temperaturen steigen. Das führt dazu, dass Böden schneller austrocknen und Wasser im Sommer zur knappen Ressource wird. Zudem ist Trinkwasser ein kostbares Gut: Seine Aufbereitung ist aufwendig, und die Preise steigen kontinuierlich. Wer bewusst gießt, schont also nicht nur die Umwelt, sondern spart auch bares Geld.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Schutz unserer Grundwasserreserven. Übermäßiger Verbrauch entzieht der Natur langfristig wichtige Ressourcen und kann zu sinkenden Grundwasserspiegeln führen – mit Folgen für Mensch, Tier und Pflanzenwelt. Doch nachhaltiges Gärtnern bedeutet nicht automatisch Verzicht: Mit einfachen Maßnahmen wie Regenwassernutzung, Mulchen oder der Auswahl trockenheitsverträglicher Pflanzen lässt sich der Wasserverbrauch deutlich reduzieren, ohne dass der Garten darunter leidet.
Hinzu kommen regionale Regelungen, die bei anhaltender Trockenheit die Gartenbewässerung einschränken oder sogar verbieten können. Wer also frühzeitig umsichtig handelt, ist auf der sicheren Seite – für den eigenen Garten und die Umwelt.
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Tipp 1: Feuchtigkeit messen
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Tipp 2: Wie solltest du gießen?
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Tipp 3: Tropfschlauch verwenden
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Tipp 4: Gießwall um Neupflanzungen anlegen
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Tipp 5: Regenmenge gezielt prüfen
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Tipp 6: Regenwasser sammeln
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Tipp 7: Gießrand im Topf einplanen
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Tipp 8: Sonderfall Rasen
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Tipp 9: Der Wasserbedarf in Litern:
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Tipp 10: Durch Hacken Wasser sparen
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Tipp 11: Topfmaterialien mit Bedacht wählen
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Tipp 12: Gleichmäßig und durchdacht gießen
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Tipp 13: Zur richtigen Zeit wässern
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Tipp 14: Gießstab für schwer erreichbare Stellen
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Tipp 15: Mulch als natürlicher Verdunstungsschutz
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Tipp 16: Trockenkünstler: Pflanzenauswahl mit Köpfchen
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Was für Geräte sind sinnvoll?
Tipp 1: Feuchtigkeit messen
Um sicherzustellen, dass deine Pflanzen wirklich Wasser benötigen, hilft ein einfacher Feuchtigkeitstest: Stecke den Finger einige Zentimeter tief in die Erde. Fühlt sie sich kühl und feucht an, kannst du das Gießen noch etwas aufschieben.
Alternativ gibt es günstige Feuchtigkeitsmesser für Topf und Beet, die dir eine objektive Einschätzung liefern. So vermeidest du Überwässerung – einen der häufigsten Gießfehler im Garten. Ebenso wichtig: Gieße nicht zu häufig in kleinen Mengen, sondern durchdringend – und vermeide eiskaltes Leitungswasser.
Tipp 2: Wie solltest du gießen?
Auch wenn es schneller geht: Vor allem Blühpflanzen und Gemüse mögen keine kalten Duschen von oben und werden lieber an ihrer Basis gewässert. Rosen und andere Pflanzen mit dichtem Blattwerk reagieren häufig mit Krankheiten wie Sternrußtau oder Rost, wenn das Laub nicht schnell genug abtrocknen kann. Auch bei Erdbeeren fördert das Gießen von oben die Entstehung von Pilzkrankheiten wie Grauschimmel und Mehltau.
Tipp 3: Tropfschlauch verwenden
Bewährt hat sich auch hier die Tröpfchenbewässerung mit einem Schlauch, aus dem langsam dosiert die exakt benötigte Wassermenge austritt. Ein Tropfschlauch – z. B. von Fiskars (15 m lang) – bringt das Wasser gezielt zu den Wurzeln, während die Blätter trocken bleiben. Das spart bis zu 70 % Wasser und reduziert die Verdunstung. Ideal für Beete, Hecken oder Gemüseflächen. Wer sich abends lieber entspannt zurücklehnt, vertraut zudem auf eine Zeitschaltuhr. Bequemer geht es wirklich nicht.
Tipp 4: Gießwall um Neupflanzungen anlegen
Forme rund um frisch gepflanzte Gewächse einen kleinen Erdwall. So verhinderst du, dass das Gießwasser seitlich abfließt – es bleibt in der Wurzelzone und versickert dort, wo es gebraucht wird.
Tipp 5: Regenmenge gezielt prüfen
Ein Regenmesser zeigt genau, wie viel Wasser nach einem Schauer oder dem Rasensprenger wirklich im Boden angekommen ist. So erkennst du auf einen Blick, ob zusätzliches Gießen nötig ist – und vermeidest unnötigen Wasserverbrauch.
Tipp 6: Regenwasser sammeln
Regenwasser ist eine kostenlose Alternative zum Leitungswasser und punktet zusätzlich mit seiner natürlichen Reinheit: Es enthält weder Chlor, Fluor noch Kalk, was es besonders weich macht – perfekt zum Gießen! Große Zisternen oder kleinere Regentonnen (aus Kunststoff oder Holz) am Fallrohr helfen, diese nachhaltige Ressource effizient zu nutzen.
Regenwasser ist für die Pflanzen ideal und dazu noch kostenlos. Regentonnen sind günstig und schnell aufgestellt. Größere Mengen kannst du in unterirdischen Zisternen speichern. Mit einer Tauchpumpe und angeschlossenem Gartenschlauch kannst du es bequem zum Gießen nutzen.
Leitungswasser ist zwar immer verfügbar und erfordert keinen Sammelbehälter, ist aber oft zu kalt für das Grün, als kostbares Trinkwasser auch vergleichsweise teuer und zudem oft kalkhaltig, was nicht alle Pflanzen vertragen. Gerade Gemüse mag lieber Regenwasser!
Tipp 7: Gießrand im Topf einplanen
Achte beim Ein- oder Umtopfen von Balkon- und Zimmerpflanzen darauf, einen 2–3 cm hohen Gießrand zur Topfoberkante freizulassen. Das verhindert Überlaufen beim Gießen – und schützt Fensterbank, Balkon oder Terrasse vor Verschmutzung und Wasserschäden.
Tipp 8: Sonderfall Rasen
Ein gepflegter Rasen benötigt viel Pflege und vor allem viel Wasser, wenn die Halme raspelkurz sind. Stelle den Mäher also auf 4 cm ein, bei großer Hitze sogar auf 5 cm. So bleibt der Boden länger feucht – und dein Rasen schön saftig grün.
Ist der Rasen erstmal braungelb verfärbt, ist es meist zu spät. Bereits wenn sich die Halme nach dem Betreten nicht mehr aufrichten oder schon leicht eindrehen ist es Zeit zu sprengen. Auch das Gras sollte grundsätzlich in den kühleren Morgen- oder Abendstunden gegossen werden, damit das Nass wirklich die Wurzeln erreicht. Nach dem Bewässern sollte er sich leicht matschig anfühlen (aber bitte nicht betreten!).
Wer es genau kontrollieren will: Ein großes Glas Wasser auf den Rasen stellen und mit einer Markierung in Höhe von etwa 1 bis 1,5 Zentimetern versehen. Ist die Füllhöhe erreicht, hat der Rasen ausreichend Wasser.
Tipp 9: Der Wasserbedarf in Litern:
Als grober Richtwert gilt: Gemüsebeete benötigen etwa 10–20 Liter Wasser pro Quadratmeter und Woche – abhängig vom Wetter und Boden. Rasenflächen kommen bei Trockenheit auf 15–25 Liter/m². Einzelne Kübelpflanzen brauchen – je nach Größe – zwischen 0,5 und 3 Liter täglich. Diese Werte helfen dir, deinen Wasserverbrauch besser einzuschätzen und gezielt zu reduzieren. Ein Wasserzähler oder Messbecher kann dabei unterstützen.
Tipp 10: Durch Hacken Wasser sparen
Die alte Gärtnerweisheit besagt zurecht: Einmal hacken spart dreimal gießen. Ist der Boden hart und trocken, fließt das Wasser oberflächlich ab. Lockere daher die Erde regelmäßig auf. So zerstörst du vorübergehend Kapillaren, die Wasser an die Oberfläche ziehen, wo es verdunstet. Lockerer Boden nimmt zudem Gießwasser besser auf und leitet es direkt zu den Wurzeln.
Tipp 11: Topfmaterialien mit Bedacht wählen
Auf dem Balkon trocknet die Erde durch Wind und Sonne besonders schnell aus. Kleine Töpfe können nur wenig Feuchtigkeit speichern, daher sind regelmäßiges Gießen und geeignete Behälter entscheidend. Terrakotta sieht zwar schön aus, lässt aber viel Wasser durch die Tonoberfläche verdunsten. Für durstige Pflanzen, besonders für Kübelpflanzen, eignen sich daher glasierte Keramiktöpfe oder Kunststoffgefäße besser – sie halten die Feuchtigkeit länger und verhindern Staunässe, wenn du eine Drainageschicht mit Blähton einfüllst.
Blumenkästen oder Kübel mit Wasserspeicher am Gefäßboden versorgen die Pflanzen auch im Sommer tagelang. Für den Urlaub empfehlen sich Tonkegel oder einfache DIY-Lösungen wie umgedrehte PET-Flaschen mit kleinen Löchern im Deckel – sie geben Wasser langsam und gleichmäßig ab.
Tipp 12: Gleichmäßig und durchdacht gießen
Vermeiden Sie extreme Wechsel zwischen Trockenheit und Nässe und lassen Sie den Boden nicht austrocknen – besonders bei empfindlichen Pflanzen wie Tomaten. Gießen Sie regelmäßig und durchdringend, damit die Pflanzen gesund wachsen und nicht „platzen“.
Tipp 13: Zur richtigen Zeit wässern
Ein häufiger Fehler ist die Wahl der falschen Tageszeit: Gartenbesitzer halten im Sommer oft nach trockenen Pflanzen Ausschau und greifen erst dann zum Schlauch. Doch den Pflanzen ist damit längst nicht immer geholfen: Für sie ist es optimal, wenn sie regelmäßig schon am Morgen ihre Wasserration erhalten. Abends bleibt es länger feucht – das kann von Vorteil sein, aber auch Schnecken anlocken oder Pilzen die Ansiedelung erleichtern.
In der prallen Sonne kann das Wasser rascher verdunsten – nicht unbedingt optimal, aber verbrennen werden die Pflanzen auch dann nicht (sonst würde das ja nach jedem Regenguss im Sommer passieren...) Wenn Pflanzen schon die Blätter hängen lassen, brauchen sie dringend Wasser, notfalls oder gerade auch in der Mittagshitze!
Bei Hitze verdunstet mittags allerdings bis zu 90 % des Gießwassers, bevor es die Wurzeln erreicht. Früh und spät bleibt es dort, wo es gebraucht wird, nämlich an den Wurzeln.
Tipp 14: Gießstab für schwer erreichbare Stellen
Mit einem ergonomischen Gießstab (z. B. von Fiskars mit drehbarem Kopf) erreichst du hohe Kübel, Hängeampeln oder eng bepflanzte Flächen bequem. Dabei schonst du deinen Rücken und Gelenke – und verschwendest kein Wasser.
Tipp 15: Mulch als natürlicher Verdunstungsschutz
Beete kannst du mit Rindenmulch, Rasenschnitt oder Stroh bedecken, um weniger gießen zu müssen. Die Abdeckung hält den Boden feucht, schützt vor Sonne und Regen, reduziert Unkrautwuchs – und verbessert langfristig die Bodenqualität durch Humusbildung.
Tipp 16: Trockenkünstler: Pflanzenauswahl mit Köpfchen
Mit trockenheitsverträglichen Pflanzen senkst du den Wasserbedarf nachhaltig. Arten mit geringem Flüssigkeitsbedarf lassen auch bei längerer Trockenheit nicht die Köpfe hängen. Bodendecker sorgen für natürlichen Verdunstungsschutz im Beet, beschatten den Boden und schützen ihn vor starken Temperaturschwankungen:
- Stauden & Zierpflanzen: Lavendel, Königskerze, Mädchenauge, Rose, Salbei, Purpursonnenhut, Woll-Ziest
- Bodendecker: Bergenie, Immergrün, Elfenblume, Dickmännchen, Purpurglöckchen, Teppich-Golderdbeere
Diese Arten kommen mit wenig Wasser aus, bieten Insekten Nahrung und bringen Farbe ins Beet – auch bei Trockenheit.
Tipp: Rosen mit ungefüllten Blüten sind besonders insektenfreundlich. Dank ihrer tiefen Wurzeln versorgen sie sich meist selbst mit Wasser.
Was für Geräte sind sinnvoll?
Da kommt’s auf die Größe an. Du weißt nicht, wie viele Quadratmeter dein Garten hat? Mit dem Online-Vermessungs-Tool von Fiskars kannst du das schnell herausfinden: Auf der Website gibst du deine Adresse ein und grenzt mit wenigen Klicks auf dem Satellitenbild deinen Garten ein. Anschließend gibt es eine Produktempfehlung von S bis XL.