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Bauprojekte im Garten

Terrasse mit Holzdecks vergrößern

Der Sommer lockt mit lauen Abenden. Du brauchst mehr Platz zum Sitzen und Grillen auf deiner Terrasse? Mit zwei Holzdecks kannst du die Terrasse geschickt erweitert. Wir zeigen eine coole Lösung aus einem Materialmix mit Steinplatten und Holzdielen.

Gute Planung erleichtert die Arbeit
Um Fehler und unnötige Fahrten in den Baumarkt zu vermeiden, solltest du dir zuerst eine genaue Material- und Werkzeugliste anfertigen. Auch eine Skizze ist manchmal hilfreich. Um die benötigte Anzahl der Dielen und der Unterkonstruktionshölzer zu bestimmen, misst du die Grundfläche (Länge x Breite) der Bereiche aus. Die Balken der Unterkonstruktion solltest du mit einem Abstand von max. 50 Zentimeter zueinander eingeplanen.

Eine schnelle Hilfe zur Berechnung der Materialien bietet der SPAX Terrassen-Konfigurator.

Wähle die Terrassendielen sorgsam aus: Informiere dich über die verschiedenen Holzarten mit ihren Vor- und Nachteilen. Wichtig bei der Planung und Auswahl der Hölzer sind außerdem die Wetterseite des Hauses, die Gegebenheiten des Untergrundes und die Art der Unterkonstruktion. Bestimme zuerst das Verlegemuster der Dielen, ob sie quer oder längs zur Hauswand liegen. Wichtig ist, dass das Gefälle immer von den Hauswänden wegführt, um Regenwasser abzuleiten. Hiernach richten sich die Maße der Hölzer. Ausführliche Informationen, Check-Listen, Experten-Tipps und Inspiration zum Thema Holzterrassen selbst bauen erhältst du auf dem SPAX Terrassen-Portal

Hier gehts zur Anleitung Dielen auf dem Balkon verlegen.

Material & Werkzeuge
Das brauchst du:
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Das brauchst du:

Material:

  • Bodenhülsen (91x91x750)
  • 5 m Rasenband
  • Schnur
  • Unkrautvlies
  • Terrassendielen Douglasie: 28 x 120 in den Längen 4000 mm, 3000 mm und 2000 mm
  • Unterkonstruktion: Douglasie 45 x 70 mm 

 
Material, hier von SPAX: 


  • Edelstahlschrauben: Terrassenschraube 5 x 60 mm, T-STAR plus T25, rostfrei A2 mit Bit T25
  • Stellfüße: Free Lift 
  • Tiefenbegrenzer zum bündigen Versenken von Schrauben: Drive STOP
  • 3 x Fugenlehre für 4 Fugenbreiten: Spacer
  • Bohrer mit 2 Bohrstufen: step drill 4
  • Abdeckband: Tape
  • Lüftstege: Air 4,5 mm

 
Werkzeug

  • Einschlaghilfe
  • Vorschlaghammer
  • Zollstock, Bleistift
  • Winkel, Cuttermesser
  • Schmiege
  • große Wasserwaage, evtl. Richtlatte, kleine Wasserwaage
  • Stichsäge, wer zusätzlich hat: Kapp- und Gehrungssäge 
  • Handkreissäge
  • Akku-Bohrschrauber
  • Schlagbohrmaschine
  • Schleifgerät
01. Untergrund vorbereiten

Foto: DIY Academy  

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01. Untergrund vorbereiten

Damit du lange Freude an deiner Terrasse hast, solltest du den Untergrund entsprechend vorbereiten. In unserem Falle ist der Boden sehr fest, deshalb haben wir uns für die Konstruktion mit Bodenhülsen entschieden. Ist das nicht der Fall, besteht die Gefahr, dass die Terrasse mit der Zeit absackt. Als Alternativen kannst du bei weicheren Böden zwischen einem festen Betonfundament oder einem verdichteten Schotter- oder Kiesfundament wählen.

Entferne zunächst grobe Steine und Unkraut. Dann legst du ein Unkrautvlies aus, um Wildwuchs unter der Terrasse zu verhindern. Die Bahnen sollten sich dabei 10 Zentimeter überlappen.


02. Bodenhülsen einschlagen

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02. Bodenhülsen einschlagen

Ermittle die benötigte Höhe der Einschlaghülsen, damit später das Holzdeck auf derselben Höhe mit der vorhandenen Steinterrasse ist. Plane bei der Berechnung die Materialstärke der Dielen, der Unterkonstruktion und die mittlere Höhe der Stellfüße ein. Lege dann das zweiprozentige Gefälle des Holzdecks vom Haus weg mit einer Richtschnur fest.

Dann schlägst du die erste Bodenhülse ein und überprüfst die Höhe mit einem Zollstock. Nun kannst du die weiteren Einschlaghülsen mit einem Abstand von höchstens 50 Zentimetern zueinander entlang der Richtschnur einschlagen.

Überprüfe immer wieder (lieber einmal zu viel als zu wenig) mit einer langen Wasserwaage oder Richtlatte, dass die Hülsen in einer Flucht und grob auf gleicher Höhe sind. Durch die verwendeten Stellfüße lassen sich später noch Höhenunterschiede bis 30 mm einstellen. Nun machst du mit der nächsten Reihe weiter. Achte auch hier darauf, dass das Achsmaß zwischen den Einschlaghülsen die 50 Zentimeter nicht überschreiten darf. 

Praxis-Tipp
Tipp: Gerade einschlagen
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Tipp: Gerade einschlagen

Die Bodenhülsen lassen sich relativ schnell und einfach in den Boden bringen. Im Gegensatz zu Pfostenträgen müssen sie nicht einbetoniert werden. Der rechteckige Topf bleibt oberhalb des Erdreichs, der Erdanker wird in den Boden getrieben. Dabei solltest du nie direkt mit dem Vorschlaghammer auf die Bodenhülse schlagen. Dabei könntest du sowohl die Hülse als auch der Anker verbiegen. Außerdem wird es so schwierig, die Bodenhülse gerade ins Erdreich zu treiben. Einfacher und korrekt geht es mit einer Einschlaghilfe. Diese kannst du – meist aus Plastik – kaufen oder aus einem Reststück eines passenden Holzpfostens selbst fertigen. 

Überprüfe schon beim Einschlagen mit einer Wasserwaage, ob die Hülse gerade ist. Steckt die Hülse erstmal schief im Boden, sind Korrekturen nicht mehr möglich. Sie kann zwar wieder entfernt werden, hinterlässt dann aber ein schiefes Loch an benötigter Stelle. Wenn du dir das korrekte Einschlagen nicht zutraust, dir das genaue Arbeiten zu lästig ist oder dein Boden sehr uneben ist, solltest du verstellbare Einschlagbodenhülsen verwenden.

03. Unterkonstruktion mit Stellfüßen ausrichten

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03. Unterkonstruktion mit Stellfüßen ausrichten

Nun steckst du die Stellfüße in die Bodenhülsen. Diese praktischen Helfer lassen sich stufenlos in der Höhe regulieren. Damit kannst du Niveauunterschiede bis 30 mm und Unebenheiten ausgleichen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Unterkonstruktion durch die Träger gut unterlüftet ist und somit anfallende Feuchtigkeit schnell abtrocknen kann.

Schneide nun die Balken für die Unterkonstruktion auf das richtige Maß zu, lege sie hochkant auf die Stellfüße und stelle die benötigte Höhe ausgehend von der bestehenden, gepflasterten Terrasse durch Drehen des Tellers ein. Anschließend jedes weitere Holz mit der Wasserwaage und einem Gefälle von 2 % ausrichten. Ist die Unterkonstruktion in der Breite ausgerichtet, kontrolliere die Balken in der Länge mit einer langen Wasserwaage und ggf. einer Richtlatte.

Die Balken werden senkrecht weg vom Haus verlegt. Achte darauf, dass die Enden der Unterkonstruktion circa 20 mm Abstand zur Hauswand haben, weil das Holz bei Temperaturschwankungen „arbeitet“. Dann klebst du das Abdeckband mittig mit einem gleichmäßigen Überstand zu den Seiten auf die obere Kante der Unterkonstruktion auf.


Tipp: Unterkonstruktion vor Nässe schützen
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Tipp: Unterkonstruktion vor Nässe schützen

Der größte Feind von Hölzern im Außenbereich sind Regen und Feuchtigkeit! Damit das Holz davor geschützt ist, sollten Terrassenbeläge und Unterkonstruktion nie direkt mit dem Untergrund in Berührung kommen. Die Stellfüße bewahren hier die Unterkonstruktion von unten vor Nässe. Kommt die Feuchtigkeit von oben, schützt das Abdeckband aus Polyethylen, da es links und rechts auf der Unterkonstruktion übersteht und dadurch eine Tropfkante bildet, die z. B. das Regenwasser ableitet.


04. Dielen zusägen
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04. Dielen zusägen

Hast du alle Traghölzer verlegt, geht es mit den Dielen weiter. Miss dafür die erste Diele aus und schneide sie mit der Stich- oder Kappsäge grob auf die benötigte Länge zu. Überprüfe kurz, ob die Diele passt. Anschließend kannst du die restlichen Dielen ebenfalls ausmessen und zusägen. Da die Enden der Dielen später noch besäumt werden, müssen sie noch nicht exakt zugeschnitten werden. Anders verhält es sich beim zweiten Holzdeck. Da hier die Dielen zwischen Steinterrasse und Mauer sitzen, muss jede Diele genau ausgemessen und an der Mauer mit einer Schmiege angepasst werden. Plane auch hier die benötigten Dehnungsfugen ein.


05. Dielen verschrauben

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05. Dielen verschrauben

Unter Berücksichtigung der Dehnungsfuge zur Hauswand legst du die erste Diele auf die Unterkonstruktion. Dann an der Seite zur Hauswand einen halben und zur anderen Seite einen ganzen Abstandhalter zwischen Unterkonstruktion und Diele legen. Die Abstandhalter bleiben dauerhaft liegen, sorgen für eine vollständige Unterlüftung und ein gleichmäßiges Fugenbild. Markiere jetzt mit Bleistift und Winkel die Positionen der Schrauben auf der Diele. Achte darauf, dass diese mittig auf der Unterkonstruktion verschraubt werden. Du kannst dir die Mitte auch anzeichnen, damit die Schrauben später alle in einer Flucht liegen. Anschließend vorbohren und die Diele mit Edelstahlschrauben verschrauben.

Praxis-Tipp
Tipp: So sitzen die Dielen fest

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Tipp: So sitzen die Dielen fest

Auch die Dielen sollten wie die Unterkonstruktion nicht mit Staunässe in Berührung kommen. Die Lüftstege trennen die Diele von der Unterkonstruktion, sodass Luft unter dem Terrassenboden zirkulieren kann. Außerdem sorgen sie für einen nötigen und gleichmäßigen Abstand zwischen den Dielenbrettern.

Für die Holzterrasse solltest du nur Edelstahlschrauben verwenden, um Verfärbungen wie Rostflecken vorzubeugen. Besonders bei Hartholz – aber auch für ein sauberes Schraubenbild bei weicheren Holzarten wie Douglasie – ist vorbohren wichtig, damit das Holz beim Schrauben nicht reißt. Dafür eignet sich bspw. ein spezieller Stufenbohrer, der die Löcher gleich ansenkt. Achte darauf, dass die Schrauben bündig mit der Diele abschließen. Steht der Schraubenkopf über, besteht Verletzungsgefahr. Ist er zu tief, sammelt sich Wasser im Bohrloch und es kann sich Staunässe bilden.

Mit einem speziellen Werkzeug, dem sogenannten Tiefenbegrenzer lassen sich Terrassenschrauben einfach bündig versenken, da sich die gewünschte Einschraubtiefe einstellen lässt. 

06. Dielen anpassen

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06. Dielen anpassen

Arbeite dich jetzt Diele für Diele vor. Neben den Lüftungsstegen sorgen Fugenlehren für einen gleichmäßigen Abstand zwischen den einzelnen Dielen. Ist eine Diele etwas krumm, kannst du sie mit Hilfe von Schraubzwingen oder einem Dielenspanner und der Fugenlehre gerade ziehen und dann festschrauben. Hast du die letzte Diele befestigt, werden die Überstände gleichmäßig abgeschnitten. Lege dafür an der Richtschur eine Führungsschiene an und sägen den Überstand mit einer Handkreissäge ab. Anschließend Sägekanten mit einem Schleifgerät brechen. Fertig!


07. Zweites Holzdeck bauen

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07. Zweites Holzdeck bauen

Das zweite Holzdeck baust du auf die gleiche Weise. Im Nachgang wurden hier noch Sichtschutzelemente vor die Hecke gebaut, die auch als Schallschutz dienen.
 

Praxis-Tipp
Tipp: Holzdielen pflegen
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Tipp: Holzdielen pflegen

Damit Terrassendielen lange gut aussehen und Jahre halten, sollten sie regelmäßig gepflegt werden. Wie viel Pflege z. B. mit Öl benötigt wird, hat mit der Holzart und ihrer Haltbarkeit zu tun: Nadelhölzer wie Douglasie und Lärche sind pflegeintensiver als Tropenhölzer wie Bangkirai oder Teak. Die Härte bzw. Dichte des Holzes sagt aber nichts über seine Dauerhaftigkeit aus! Das bei uns verwendete heimische Nadelholz Douglasie hat einen rosa bis hellroten Farbton, ist relativ fest, gut zu bearbeiten und pilzresistent. Es sollte jährlich mit einem geeigneten Holzöl behandelt und ggf. entgraut werden.

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