- Garten & Balkon
- Pflanzen im Garten
- Ziergarten
- Insektenfreundliche Blumenwiese anlegen
Pflanzen im Garten
Insektenfreundliche Blumenwiese anlegen
- Artikel merken
- Artikel herunterladen
- Teilen:
Eine Blumenwiese bietet Bienen, Hummeln und Schmetterlingen einen Lebensraum und macht – wenn sie erst einmal gepflanzt ist – verhältnismäßig wenig Arbeit. Wir zeigen dir, wie du in deinem Garten ein kleines Biotop aus Wildblumen und Gräsern anlegst.
Das brauchst du:
Werkzeuge:
- Spaten
- Rechen
- Sense
- Balkenmäher
- Gartenschaufel
- Gießkanne
- Gartenwalze oder Bretter
- Evtl. Rasenschälmaschine (zur Miete)
- Evtl. Gartenfräse (ebenfalls zur Miete)
Material:
- Saatgut von guter Qualität
- Je nach Boden und Saatgut: Sand oder Kies zum „abmagern“
- Eimer zum Mischen des Saatguts mit Sand
- Gartenhandschuhe
Vorbereitung:
Damit dein Projekt „Blumenwiese“ auch gelingt, braucht es ein wenig Planung. Beginne mit dem richtigen Standort. Eine Blumenwiese braucht viel Sonne. Zur Not tut es auch eine Fläche im Halbschatten. Willst du nur ein kleines Stück Rasen in eine Blühinsel verwandeln oder gleich eine große Rasenfläche? Dann fällt der Aufwand natürlich höher aus. Der Rasen muss in jedem Fall abgetragen werden.
Auch wichtig: Beim Saatgut unterscheidet man zwischen „einjährigen“ und „mehrjährigen“ Mischungen. Diese benötigen unterschiedliche Böden. Für eine echte Blumenwiese musst du nährstoffreichen, lehmigen Boden zuerst „abmagern“, damit er wasserdurchlässig wird. Einjährige Mischungen gedeihen dagegen auch auf nährstoffreichem Boden. Auch diese Wiesen blühen länger als ein Jahr, allerdings nimmt die Vielfalt der Pflanzen von Jahr zu Jahr ab.
Tipp: Willst du erst einmal testen, ob eine Blumenwiese zu deinem Garten passt, wähle eine einjährige Mischung für eine kleinere Blühinsel. Planst du deine Wiese auf Dauer und für eine große Fläche, wähle eine mehrjährige Mischung.
Schritt 1: Rasen abtragen
Trage auf der Fläche, auf der die Wiese entstehen soll, den Rasen samt Wurzeln, Moos und Unkraut ab. Bei kleineren Flächen kannst du mit einem Spaten vorgehen, für große Flächen mietest du am besten im Baumarkt oder Gartencenter eine Rasenschälmaschine. Ist der Boden stark von hartnäckigen Wurzelunkräuter durchzogen, steche diese heraus.
Schritt 2: Boden präparieren (falls nötig)
Hast du dich für eine mehrjährige Blumenwiese entschieden, folgt jetzt das Abmagern des Bodens, sofern dieser nährstoffreich, also gut gedüngt ist. Mische dazu Sand, Kalksplit oder Kies im Verhältnis 1 zu 1 mit den obersten 15 – 20 Zentimeter Boden. Bei kleinen Flächen kannst du mit Spaten und Eimer oder Schubkarre vorgehen. Für eine größere Fläche ist eine Gartenfräse empfehlenswert. (Ebenfalls leihweise aus dem Baumarkt.)
Sowohl bei einjähriger als auch bei mehrjähriger Saat zum Schluss den Boden auflockern. Mit einem Rechen den Boden ebnen und ca. eine Woche ruhen lassen.
Tipp: So erkennst du nährstoffreichen Boden:
Steche mit dem Spaten etwas Erde aus und zerreibe sie zwischen den Händen. Lässt sich die Erde leicht formen, kneten oder rollen und ist sie dazu noch klebrig, handelt es sich um nährstoffreichen Boden. Alternativ kannst du mit einem Schnelltest aus dem Gartenfachhandel den Nährstoffgehalt und andere Werte des Bodens sogar exakt bestimmen.
Schritt 3: Richtiges Saatgut wählen
Insekten werden nur von Pflanzen angelockt, die sie kennen. Achte daher beim Saatgut neben guter Qualität auch auf eine Mischung aus heimischen Wiesenkräutern. Für eine mehrjährige Blumenwiese sollte die Mischung auch zwischen 10 bis 20 Prozent Gräser enthalten. Das Gras wirkt wie ein Puffer zwischen miteinander konkurrierenden Blumen und sorgt dafür, dass sich auch „schwächere“ Arten durchsetzen können. Für kleine Blühflächen reicht eine einjährige Mischung aus heimischen Wildblumen.
Schritt 4: Aussäen
Die Samen brauchen einen ebenen und feinkrümeligen Boden. Lockere daher den Boden vor dem Aussäen noch einmal auf, entferne ggfs. Steinchen und Unkrautreste und gehe noch einmal locker mit dem Rechen durch die Erde. Verteile nun das Saatgut mit der Hand oder einem Saatgutstreuer auf der Fläche. Auch wenn dir die Menge sehr gering erscheint: Halte dich an die Angaben des Herstellers. Man braucht nur wenig Saatgut für eine artenreiche Wiese. Die beste Zeit für die Aussaat ist das Frühjahr oder der Herbst.
Tipp: Mische das Saatgut mit Sand oder Sägemehl, um es leichter zu verteilen!
Da es sich bei den Samen um Lichtkeimer handelt, dürfen sie nur wenige Millimeter eingerecht werden. Drücke die Samen anschließend mit einem Brett an den Boden, damit sie verwurzeln können. Auf einer großen Fläche benutzt du am besten eine Gartenwalze. Anschließend die Samen gut angießen und den Boden in den nächsten Wochen immer feuchthalten, zum Beispiel mit einem Regner, bis die Pflanzen verwurzelt sind.
Schritt 5: Richtig mähen
Wenn deine Wiese erstmal blüht, überlässt du sie mehr oder weniger sich selbst. Es genügt, wenn du sie ein bis zweimal im Jahr mähst. Die beste Zeit dafür ist der Spätsommer, bzw. Frühsommer und Herbst. Wenn möglich, verwende eine Sense oder – für große Wiesen – einen Balkenmäher. Das ist besser für die Insekten. Kürze die Wiese auf circa 10 bis 15 Zentimeter und mähe zunächst nur eine Hälfte der Fläche. Die andere Hälfte mähst du ca. zwei Wochen später. So werden Insekten nicht vertrieben, sondern haben die Möglichkeit, auf die andere Hälfte der Wiese „umzuziehen“. Entsorge das abgemähte Gras spätestens nach einer Woche auf dem Kompost, damit die Mahd die Wiese nicht düngt.
Schritt 6: Habe Geduld mit deiner Wiese!
Während eine einjährige Saatmischung (bei einer Aussaat im Frühjahr) schon im gleichen Jahr in den schönsten Farben erblüht, braucht die mehrjährige Mischung etwas länger, bis sie in voller Blüte steht. Echte Blumenwiesen, wegen des mageren Bodens, den sie brauchen auch Magerwiesen genannt, werden in der Natur immer seltener. Bis eine solche Wiese in voller Schönheit erblüht, kann es ein bis zwei Jahre dauern. Dafür wirst du von Monat zu Monat und von Jahr zu Jahr immer wieder neue Arten entdecken und eine Vielzahl von Insekten beobachten können!
Tipp:
Wenn du noch mehr zum Artenschutz beitragen möchtest, schau doch mal auf unserer Themenseite Tiere im Garten vorbei. Dort zeigen wir dir, wie du Insektenhotels, Vogelhäuschen- und tränken, oder ein Igelhaus ganz einfach selbst baust!
Balkonpflanzen für Bienen und Co.
Auch auf deinem Balkon kannst du mit den richtigen Pflanzen Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten anlocken. Pflanze dazu in deine Kübel und Kästen zum Beispiel:
- Heliotrop
- Lavendel
- Männertreu
- Wandelröschen
- Färberkamille
- Ringelblume
- Steppensalbei
- Katzenminze
- Sonnenhut