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Wer viele Kübelpflanzen umtopfen oder Stauden und Gehölzen beim Pflanzen guten Boden gönnen will, braucht viel Blumenerde. Rezepte für selbst gemachte Mischungen gibt es reichlich. Doch nur bei kleinen Mengen kannst du alles in einen großen Topf kippen und verrühren. Bei größeren Mengen ab 100 Liter klappt das nicht mehr: Das Vermengen wird schnell zum Kraftakt und es bleiben immer unvermischte Bestandteile zurück. Wir zeigen, wie du die Zutaten für größere Erdmengen möglichst einfach und gründlich mischst.
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Rezepte für Universalerde
Die Zutaten hängen auch davon ab, wie leicht sie dir zur Verfügung stehen. Denn die selbstgemachte Erde soll preiswert sein und da möchte man so wenig wie möglich zukaufen. Infrage kommen Gartenerde – am besten lockere Erde von Maulwurfshaufen –, und Sand zur Auflockerung, Grünschnittkompost eignet sich als Wachstumsschicht und Dünger und Kokosfaser zur Wasserspeicherung und als Strukturmaterial. Wer eine Quelle für Torfmoos hat, kann auch das verwenden. Sinnvoll ist außerdem das Mineral Vermiculite zur Lockerung und Wasserspeicherung.
Rezept für eine Kübel-Universalerde:
• Ein Teil Kokosfasern
• Ein Teil Vermiculite
• Zwei Teile reifen Grünschnittkompost
• Eine Handvoll Hornspäne pro Liter als Extrahappen Stickstoff
Wer lehmigen Gartenboden hat, kann diesen direkt als Zutat nehmen und mischt für eine Universalerde:
• 45 % Grünschnitt Kompost
• 35 % lehmige Gartenerde von Maulwurfshaufen
• 20 % Sand und Vermiculite
• Kokosfasern in gleicher Menge wie die anderen Zutaten als Torfersatz
• außerdem 2,5 kg Hornspäne pro Kubikmeter sowie eine satte Schaufel Gesteinsmehl
Diese Angaben sind Richtwerte. Auf ein paar Schaufeln mehr oder weniger kommt es nicht an.
Anleitung: So mischt sich die Erde fast wie von selbst
Das Prinzip ist einfach: Man schüttet alle Zutaten nacheinander auf einen großen Haufen (der dann locker eine Höhe von einem Meter erreichen kann) und schaufelt ihn dreimal hin und her – das war’s. Wichtig ist dabei aber, wie du das Material sozusagen auf die Schippe nimmst.
01. Alle Erden-Zutaten zusammenkippen
Zum Mischen brauchst du viel Platz und einen ebenen Untergrund. Schütte alle Zutaten nacheinander zu einem Haufen auf – immer von oben! Die leichten Zutaten wie Dünger kommen ganz zum Schluss.
02. Erde richtig aufnehmen und wieder ablegen
Nimm die Erde mit einer Schaufel immer vom äußeren Rand des Haufens und lasse sie dann locker aus gut 40 cm Höhe auf die Spitze des nun neu entstehenden Haufens fallen. Kippe die erste Schaufel direkt am Rand des vorhandenen Haufens ab, gerade so auf dessen äußerstem Krümel, höchstens aber 10 cm neben dem Rand.
Wenn du die Erde weiter entfernt ablegst, entsteht der neue Haufen zu weit weg und du kannst die Erde nicht mehr bequem aus der Drehung heraus abladen – du müsstest dann immer einige Schritte zum neuen Haufen machen. Das nervt, ist mühsam und kostet Zeit.
Wichtig ist, dass du die neue Erde immer von unten nimmst, die Schaufel kann dabei ruhig lautstark über den Boden schrappen. Auf diese Weise rutscht nämlich Erde von oben nach und verstärkt den Mischeffekt. Würde man die Erde dagegen nur von oben nehmen, bewegt man viel Erde, vermischt aber nichts.
03. Fertige Erde umladen und aufräumen
Wenn du den Haufen drei Mal auf diese Weise versetzt hast, ist alles gut und gleichmäßig vermengt. Die Erde ist jetzt ideal vorbereitet zum Pflanzen, Umtopfen oder zur Bodenverbesserung.
Tipp: Mit dieser Methode kannst du übrigens auch billige Blumenerde aus dem Gartenmarkt aufpeppen und ihr mit Lehm mehr Wasserhaltekraft oder mit Kompost und Kokosfasern mehr Struktur verpassen.
Anschließend die fertige Erde in eine Schubkarre zurückschaufeln und den Untergrund sauberkehren.
Tipp: Die Erde kannst du natürlich auch auf Vorrat „anrühren“ und dann trocken in einem Sack, Kübel und notfalls kurzfristig mit einer Plane bedeckt und möglichst kühl lagern. Allerdings nicht länger als gut drei Wochen.
Noch mehr Wissen über Erde
Du willst doch lieber deine Erde kaufen? Dann solltest du aber wissen, wie du gute von schlechter Erde unterscheiden kannst!
Außerdem ist der richtige Dünger wichtig für deinen Wachstumserfolg!