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- Frühjahrsblüher richtig pflanzen
Vielen Hobby-Gärtnern juckt es bereits im Winter in den Fingern, mit den ersten Pflanzaktionen zu starten. Wir haben Tipps für Ungeduldige für das Vorziehen von Blühpflanzen, Gemüse und Kräutern. Über die ersten zarten Pflänzchen freuen sich nicht nur Gartenfreunde, sondern auch die ersten fleißigen Insekten.
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Zarte Frühlingsboten
Für erste Frühlingsgefühle im Garten sorgen Frühblüher wie Winterlinge, Schneeglöckchen und Krokusse. Sie sind gleichzeitig eine wichtige Nahrungsquelle für erste Wildbienen und andere „Frühaufsteher“ unter den Insekten. Besonders praktisch: Die Verbreitung von Schneeglöckchen übernehmen teilweise auch Ameisen, denen die Samen der weißen Frühlingsboten schmecken. So entsteht über die Jahre ein erster reizvoller Blütenteppich, wenn in der Natur ansonsten noch Wintergrau vorherrscht.
Bunte „Lasagna Primavera“ aus Blumenzwiebeln
Frühblühende Zwiebelgewächse wie Traubenhyazinthen, Krokusse oder Tulpen kannst du auch im Topf eindrucksvoll zur Geltung bringen. Mit dem Pflanzen einer solchen „Blumenzwiebellasagne“ kannst du bereits im Herbst anfangen. Pflanze dazu einfach verschiedene Zwiebelarten schichtweise in einen Topf.
Tipp: Achte beim Kauf von Blumenzwiebeln auf Wildsorten. Nur diese bieten wertvollen Nektar und Pollen für die Insekten. Wildarten treiben zudem über Jahre hinweg immer wieder aus, während Hybridsorten oft schon nach einer Saison verschwinden.
Wildsorten blühen an einem geschützten Standort bereits in den ersten Monaten des Jahres und dienen Insekten wie Hummeln und Wildbienen als zuverlässige Nahrungsquelle. Nach der Blüte stellst du den Pflanzentopf an einen weniger auffälligen Ort. So werden die Pflanzen im folgenden Jahr erneut zur pflegeleichten Futter- und Augenweide.
Wenn du es gar nicht abwarten kannst, ist Winterjasmin die richtige Wahl. Der Strauch betört bereits ab dem Jahreswechsel mit lieblichem Duft und zarter Blütenpracht. Mit rankem und schlankem Wuchs macht er sich sehr gut auf Balkon und Terrasse.
Frisches Gemüse – extra früh aus dem Garten
Bei mehrjährigen Gemüsearten wie Rhabarber kannst du die Ernte mit einem kleinen Trick verfrühen: Sobald die ersten Triebe aus dem Boden sprießen, stülpst du einen dunklen großen Eimer darüber – dadurch erwärmt die Frühlingssonne die Erde intensiver, und die Pflanze treibt schneller aus. Zudem wird das Aroma der kostbaren Stangen feiner.
Einen leckeren und gesunden Start in den Frühling kannst du schon Anfang des Jahres im Gewächshaus oder auf der Fensterbank vorbereiten: Hier überwintern nicht nur Kräuter oder lassen sich Chilis und Microgreens ziehen. Das Fensterbrett ist auch ein idealer Ort um Pflanzen wie Aubergine, Kohlrabi oder Salat für das Gemüsebeet vorzuziehen.
Das Vorziehen hat mehrere Vorteile:
- Es ermöglicht den Anbau von wärmeliebenden Pflanzen mit langen Entwicklungszeiten
- Du kannst länger und öfter ernten
- Die Setzlinge haben gegenüber dem Unkraut einen Wachstumsvorsprung
- Durch die konstante Licht-, Temperatur- und Wasserbedingungen wachsen die Pflanzen schneller
- Du kannst dich bereits auf die neue Gartensaison freuen, wähend du deinen Pflanzen beim Wachsen zuschaust
Tipps für das Vorziehen und Aussetzen im Beet
Bei aller Vorfreude: Beginne mit der Voranzucht nicht zu früh. Die Pflanzen sollten maximal sechs Wochen vor der Auspflanzung ins Freiland im Haus vorgezogen werden. Da viele dieser Pflanzen frostempfindlich sind, dürfen sie erst nach den letzten Nachtfrösten ins Freiland gesetzt werden.
Mit diesen Tipps klappt es mit der Voranzucht:
- Die Voranzucht von Gemüse und einjährigen Sommerblumen funktioniert gut in einfachen Behältern. Wer Geldbeutel und Ressourcen schonen will: Mini-Gewächshäuser lassen sich leicht aus leeren Milchkartons, PET-Flaschen oder durchsichtigen Obstverpackungen herstellen.
- Die Aussaat von kleinen Samen wie Karotten, Salat oder Sommerblumen ist ein wenig knifflig. Eine einfache Lösung ist, die Samen in einem Saatband im passenden Pflanzabstand zu fixieren. Das Saatband kannst du aus einer Papierrolle oder Zeitungspapier mit Mehlkleister leicht selbst herstellen. Das fertige Band legst du in die Erde und hältst es mit einem feinen Wasserstrahl aus dem Pumpsprüher oder einer Ballbrause gleichmäßig feucht. Alternativ eignet sich zum Gießen auch eine kleine PET-Flasche, in die du zuvor mit einer heißen Nadel einige Löcher stichst.
- Lavendel lässt sich im Frühjahr leicht durch Stecklinge vermehren. So entstehen schnell viele Pflanzen, die im Sommer Blüten für Insekten und Menschen treiben. Mit einem Softsprüher kannst du die Stecklinge feucht halten, bis sich Wurzeln bilden.
- Sind die Pflanzen im Hochbeet erst einmal gepflanzt, müssen sie regelmäßig gegossen werden, damit sie optimal gedeihen können. Eine automatische Tropfbewässerung versorgt die Pflanzen verlässlich und bedarfsgerecht, damit sie sich optimal entwickeln.