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- Bodenbeläge im Überblick
Jeder Bodenbelag hat seine eigenen Vorteile und Nachteile, daher ist es wichtig, sorgfältig zu prüfen, welcher am besten zu deinen Wünschen und deinem Lebensstil passt. Gehst du etwa gerne mit hohen Hacken durchs Wohnzimmer? Dann solltest du die Nerven der Nachbarn darunter vielleicht mit Trittschall schonen. Hast du kleine Kinder oder Haustiere oder ein Hobby, das dir regelmäßig einen dreckigen Boden beschert? Dann solltest du eine Oberfläche wählen, die du schnell und gut reinigen kannst.
Bevor ein neuer Boden verlegt werden kann, sollte der Untergrund ausgeglichen werden. Denn nur ein glatter, ebener Untergrund sorgt dafür, dass Bodenbeläge wie zum Beispiel Fliesen oder Laminat optimal verlegt werden können.
Parkett
Im Vergleich zu den eher kühl wirkenden Fliesen ist Parkett ein Belag, der Wärme und Natürlichkeit vermittelt. Das Besondere an Parkettböden ist, dass keine Holzoberfläche der anderen gleicht. Die Vielfalt an Holzarten, Farbtönen und Maserungen ermöglicht die Kombination mit den unterschiedlichsten Einrichtungsstilen und passt zu jeder Möblierung.
Es gibt zwei Arten des beliebten Bodenbelags: Einschicht- und Mehrschicht-Parkett. Während Einschichtparkett aus massivem Vollholz besteht, setzen sich die einzelnen Elemente des Mehrschichtparketts aus zwei oder drei Schichten und einer Deckschicht aus Vollholz zusammen.
Damit Parkett auch über eine lange Zeit gut aussieht, muss es in regelmäßigen Abständen gepflegt werden. Neben der normalen Reinigung mit speziellen Reinigern, muss geöltes oder gewachstes Parkett meist einmal pro Jahr nachbehandelt werden. Versiegelter bzw. lackierter Parkettboden ist wesentlich pflegeleichter. Hier muss erst nachgebessert werden, wenn der Lack deutliche Abnutzungsspuren aufweist.
Laminat
Während Parkett aus Echtholz besteht bzw. eine Echtholzoberfläche besitzt, imitiert Laminat lediglich Holzdekore (oder andere Oberflächen wie z.B. Fliesen). Laminatböden bestehen aus einem Trägermaterial und einer "auflaminierten", dünnen Dekorschicht, die im Produktionsprozess versiegelt wird. Dadurch wird die Oberfläche widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit, Licht, Flecken und Benutzung gemacht.
Durch die Klicktechnik lässt sich Laminat heute schwimmend, also ohne Verleimen der einzelnen Paneele, verlegen. Bei Auszug aus einer Wohnung gibt es auch keine Probleme, den Belag rückstandsfrei und schnell zu entfernen, allerdings meist nicht wiederverwenden Dieses Verfahren sowie der im Vergleich zu Parkett günstigere Preis machen Laminatböden für den Heimwerker interessant, der bei der Renovierung seines Fußbodens selbst Hand anlegen möchte. Wichtig: Beim Einsatz von Laminat ist eine Trittschalldämmung unbedingt nötig!
Aufpassen sollte man bei der Reinigung und Pflege von Laminatböden. Wasser kann unwiderrufliche Schäden verursachen, den es gelangt in die Ritzen der einzelnen Elemente und lässt das Material aufquellen. Deshalb: Laminat immer nur nebelfeucht und niemals nass wischen!
Teppich
Waren Teppichbeläge früher der Klassiker schlechthin in Wohnungen, wurden sie in den vergangenen Jahren immer öfter durch Holz- oder Laminatböden abgelöst. Dabei sind Teppichböden ein weicher und gemütlicher Bodenbelag, der in vielen Farben, Mustern und Texturen erhältlich ist. Er gibt Räumen eine wohnliche Atmosphäre und ist eine gute Wahl, wenn du einen Raum schallisoliert haben möchtest oder wenn du z.B Kinder hast, die gerne auf dem Boden spielen. Für Schlaf- und Kinderzimmer wird deshalb immer noch oft Auslegeware verwendet.
Bei bestehenden Allergien gibt es verschiedene Empfehlungen. Einige Experten raten, Teppichböden insgesamt zu vermeiden, da sie als Sammelstelle für Staub und Hausstaubmilben dienen können. An sich sind Hausstaubmilben unschädlich – es sei denn, man reagiert allergisch darauf. Genau genommen wird eine Hausstaubmilbenallergie durch Enzyme, die sich im Kot der Tiere und in den Bestandteilen getrockneter Milbenkörper befinden, ausgelöst. Werden diese eingeatmet (etwa durch aufgewirbelten Staub), setzen die allergischen Symptome ein.
Soll trotzdem unbedingt ein Teppichboden her, sind folgende Tipps hilfreich:
- Wähle einen Teppichboden mit kurzen Fasern, keinen Lang- oder Hochflor-Teppich.
- Entscheide dich lieber für einen Teppichboden mit einer glatten, eng gewebten Oberfläche als für eine weiche, flauschige Faser.
- Der Teppich muss sehr regelmäßig und gründlich gereinigt werden, durch regelmäßiges Staubsaugen und/oder eine professionelle Reinigung.
- Der Staubsauger sollte einen HEPA-Filter haben, um zu verhindern, dass Staub und Allergene während des Staubsaugens in die Luft gelangen.
- Lass den Teppich regelmäßig auslüften, um Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu vermeiden.
Fliesen
Fliesen zählen zu den robustesten Belägen für Fußböden und bieten durch ihre unterschiedliche Materialzusammen-setzung und Oberflächengestaltung viele Varianten.
Fliesen unterscheidet man in drei Arten: Steingut, Steinzeug und Feinsteinzeug. Die glasierten, keramischen Steingutfliesen eignen sich ausschließlich für den Innenbereich, weil sie nicht frostsicher sind. Steinzeug- und Feinsteinzeugfliesen besitzen hingegen eine unglasierte Oberfläche und sind in der Regel frostsicher und damit auch für Außenbereiche wie Balkone und Terrassen geeignet.
Neben den gängigen Bodenfliesen in unterschiedlich großen Formaten gibt es auch Bordüren sowie Mosaikfliesen aus Keramik oder Glas für den Fußboden. Als Belag sind Fliesen langlebig, relativ unempfindlich und leicht zu reinigen. Aber sie besitzen auch einen Nachteil: Sie fühlen sich ohne Fußbodenheizung kalt an.
Beton
Für viele ist Beton nur ein Baustoff mit grauer, trister Optik und kalter Oberfläche. Doch im modernen Haus- und Wohnungsbau wird Sichtbeton immer beliebter - nicht nur bei den Architekten, sondern auch bei Häuslebauern.
Ein Vorzug des Materials ist sein guter Schallschutz. Auch die Tatsache, dass Betonböden sehr gut mit Fußbodenheizungen kombiniert werden können, lässt die kühle Oberfläche spürbar wärmer werden. Optisch sind natürlich auch verschiedene Varianten möglich. So lassen sich Struktur, Farbe und Beschaffenheit des Betons verändern, indem das Material vor dem Aushärten "ausgewaschen" wird.
Wird dem Beton Granit, Porphyr, Quarz oder Kalkstein beigemischt, lassen sich spezielle Farb- und Struktureffekte oder Oberflächen erzeugen, die an Naturstein erinnern. Terrazzoähnliche Oberflächen entstehen durch mehrmaliges Schleifen und Polieren, wodurch sich Farbe, Glanzgrad und Struktur verändern. Nachteil dieses Bodens: Dafür musst du einen Fachbetriebe beauftragen.
Kork
Für alle, die es natürlich mögen, ist Kork ein idealer Bodenbelag. Das Naturprodukt, das von der Korkeiche gewonnen wird, wirkt sich insgesamt positiv auf das Raumklima aus. Der wärme- und schalldämmende Belag kann Feuchtigkeit aus Raumluft aufnehmen und wieder an die Umgebung abgeben.
Ein Vorteil ist auch die antistatische Eigenschaft von Kork. Beim Einkauf sollte man darauf achten, dass der gewählte Korkboden UV-lichtbeständig sind, sonst kann es mit der Zeit zu Verfärbungen im Belag kommen.
PVC- und Vinylboden
Zu den Kunststoffböden gehört als bekanntester Vertreter der PVC-Belag, auch Vinyl oder Designboden genannt. Vor allem in den 50er und 60er Jahren war PVC ein geeignetes Material für Feuchträume wie Küche oder Bad oder beanspruchte Wohnungsbereiche wie der Flur.
Schon damals waren verschiedene Muster und Farben möglich. Heutige Verfahren ermöglichen allerdings weitaus mehr Dessins. So sind zum Beispiel täuschend echt wirkende Oberflächen wie Fliesen oder Holz möglich. Vinylboden ist oft eine preiswerte und strapazierfähige Alternative, kann aber anfällig für Kratzer und Abnutzung sein.
Linoleum
Linoleum sieht Kunststoffböden zwar zum Teil ähnlich, ist aber ein Naturmaterial. Es besteht überwiegend aus Leinöl und enthält außerdem Kalksteinpulver, Kork- oder Holzmehl, Farbpigmenten, Naturharzen und Jutefasern. Es ist umweltfreundlich, da es aus natürlichen Rohstoffen hergestellt wird und biologisch abbaubar ist. Vinyl hingegen ist ein Kunststoffprodukt und daher nicht biologisch abbaubar.
Der elastische Linoleumbelag wird als Bahnenware verlegt und lässt sich leicht zuschneiden. Wer Linoleum selbst verlegen möchte, sollte dafür einen geeigneten Dispersionskleber verwenden. Achten Sie darauf, dass dieser Kleber emissionsarm und auf Wasserbasis ist. Das Gütezeichen "Blauer Engel" kennzeichnet solche Produkte.