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- Fliesen verlegen
- Boden selbst fliesen
Bevor du mit dem Verlegen der Bodenfliesen beginnst, solltest du dir unbedingt Zeit für eine gründliche Planung nehmen und gegebenenfalls einen Profi um Rat fragen. Nur so kannst du ein optimales Ergebnis erzielen. Denke daran, dass das Verlegen von Fliesen eine handwerkliche Tätigkeit ist, die Genauigkeit und Geduld erfordert. Mit der richtigen Vorbereitung und Sorgfalt wirst du jedoch lange Freude an deinem ästhetisch ansprechenden Bodenbelag haben.
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Werkzeuge & Hilfsmittel
- Spachtel oder Glättkelle zum Auftragen des Klebers
- Zahnspachtel zum Durchkämmen des Klebers
- Gummihammer zum Anklopfen der Fliesen
- Richtschnur (bei rechtwinkligen Räumen)
- Fugenbrett zum Einschlämmen des Fugenmörtels
- Schwamm oder Schwammbrett zum Reinigen der Fliesen
- Fliesenschneider oder Nassschneider zum Zuschneiden der Fliesen
- Pappstreifen, Fliesenkreuze oder Randdämmstreifen für Bewegungsfugen
Material
- Fliesen, z.B. Keramikfliesen oder Steinzeugfliesen (je nach Vorliebe und Verwendungszweck)
- Eimer mit Wasser zum Reinigen der Werkzeuge und Fliesen
- Lappen oder Tücher zum Abwischen von überschüssigem Kleber oder Fugenmörtel
- Pinsel oder Schwamm zum Auftragen der Dichtschlämme bei Natursteinfliesen
- Silikon für die Verfugung von Dehnungs-, Eck- und Anschlussfugen
- Fliesenkleber, abhängig von der Art der Fliesen und dem Untergrund
- Fugenmörtel
Fliesenschneider für saubere Kanten
Beim Fliesen legen kommst du nicht drumherum, auch mit Halb- oder Teilstücken zu arbeiten. Um saubere Bruchkanten zu erzeugen und nicht zu viele Fliesen durch missglücktes Kantenbrechen von Hand zu vergeuden, ist ein Fliesenschneider hilfreich. Ein solider Fliesenschneider für Hobby-Heimwerkende kostet ca. 70 Euro. Du kannst das Gerät aber auch im Baumarkt ausleihen.
So funktioniert ein Fliesenschneider
Um die Fliese zuzuschneiden, legst du sie auf den Fliesenschneider und stellst die gewünschte Größe mit den Anschlagröllchen ein. An der Seite des Fliesenschneiders stellst du nun noch den rechten Winkel für den Zuschnitt ein und gehst dann mit dem Schneiderad in einer durchgehenden Bewegung und mit leichtem Druck über die Fliese. Übe nicht zu viel Druck aus, da die Fliese sonst unsauber brechen könnte. Um die Fliese nun zu brechen, drückst du die Brechvorrichtung über den Hebel des Fliesenschneiders einfach auf die Kachel hinunter und sie bricht exakt an der Schnittkante. Die Fliese wird also strenggenommen nicht geschnitten, sondern nur angeritzt und anschließend gebrochen.
Hinweis: Trage bei der Arbeit mit dem Fliesenschneider immer eine Schutzbrille und Arbeitshandschuhe!
Schritt 1: Vorbereitung
Stelle sicher, dass der Boden sauber, trocken und eben ist.
Lege bei rechtwinkligen Räumen eine Richtschnur in der Mitte und parallel zu den Seitenwänden, um die Ausrichtung der Fliesen zu unterstützen. Richte die erste Fliesenreihe probeweise daran aus. Beginne entlang der Richtschnur entweder mit einer Fuge oder der Fliesenmitte. Die nächsten Fliesen legst du dann entlang der Wand.
Schritt 2: Fliesen einlegen
Mische den Fliesenkleber gemäß den Herstellerangaben an und trage ihn mit einem Spachtel oder einer Glättkelle gleichmäßig auf den Boden auf. Kämme den Kleber mit einer Mittelbettkelle oder einem Zahnspachtel durch, um eine gleichmäßige Schicht zu erzeugen.
Setze die erste Fliese parallel zur Wand an und richte die erste Reihe entsprechend aus. Drücke die Fliese fest ins Kleberbett ein und klopfe sie gegebenenfalls mit einem Gummihammer leicht an.
Lege unter die Sockelfliesen Pappstreifen, Fliesenkreuze oder Randdämmstreifen, um sicherzustellen, dass ausreichend Platz für Bewegungsfugen vorhanden ist. Trage Kleber auf die Rückseite der Fliesen auf und drücke sie an die Wand.
Schritt 3: Fugen einschlämmen und Fliesen reinigen
Gieße abschnittsweise Fugenmörtel auf den sauberen Bodenbelag und schlämme ihn mit einem Fugenbrett diagonal zur Fugenrichtung ein. Überschüssiges Material abziehen!
Sobald der Fugenmörtel in den Fugen matt angetrocknet ist, reinige die Fliesen mit einem leicht angefeuchteten Schwamm oder Schwammbrett. Verwende dabei nicht zu viel Wasser.
Dehnungs-, Eck- und Anschlussfugen sollten dauerelastisch mit Silikon verfugt werden, um eine flexible Verbindung zwischen Wand (bzw. Sockelfliesen) und Bodenfliesen herzustellen.
Video: Bodenfliesen verfugen
Wie du Bodenfliesen richtig verfugst, kannst du dir Schritt für Schritt im Video anschauen.
Die Größe macht's
Beim Verfliesen gibt es zwei gängige Verlege-Verfahren: Große und auf der Rückseite stark profilierte Fliesen werden im Mittelbett verlegt. Hier ist das Kleberbett ca. 5 bis 20 mm dick und kann so auch leicht unebene Untergründe ausgleichen.
Beim Verlegen kleiner Fliesen mit glatter Rückseite wird das Dünnbettverfahren (Kleberbett max. 5 mm dick) angewendet, das jedoch einen völlig ebenen Untergrund erfordert, z. B. einen sauber abgezogenen Betonestrich.
Eine Kelle mit 6- oder 8-mm-Zahnung reicht bei kleinen und mittleren Fliesenformaten aus, um den Kleber zu durchkämmen. Beim Mittelbettverfahren und großformatigen Fliesen muss die Zahnung deutlich größer ausfallen (mind. 10 mm).
Mehr Tipps gibt's im Artikel Tricks beim Fliesen bearbeiten.
Besonderheit: Naturstein am Boden
Granit oder Marmor gelten als luxuriöse Materialien für den Ausbau von Räumen. An Boden und Wänden sorgen sie für eine edle, hochwertige Optik. Besonders beliebt sind mit Naturstein gestaltete Badezimmer.
So schön Natursteinböden auch aussehen mögen, so empfindlich reagieren sie. Die häufigsten Mängel an verlegten Natursteinbelägen entstehen durch fehlendes Fachwissen. Neben einem unsauberen Fugenbild und einem schlechten Verlegeplan kann die Wahl des falschen Klebers gerade helle Marmor- und Granitfliesen ruinieren.
Anders als künstliche Materialien haben Steine ihre Eigenheiten. Marmor besteht wie Kalkstein überwiegend aus Kalk, der auf Säuren mit Verfärbungen der Oberfläche reagiert. Solche Farbveränderungen entstehen durch das Eindringen verfärbender Substanzen über die Oberfläche, z. B. Fugenmörtel, und aus dem Untergrund, z. B. Fliesenkleber. Viele Gesteinsarten besitzen Kapillaren, die Flüssigkeit und mit ihr Schmutz- und Farbpartikel aufnehmen, wodurch sich die Oberfläche eintrüben kann. Auch die Zahnung des Kleberbettes kann bei feuchten Fliesen sichtbar werden.
Naturstein richtig verlegen
Das Verlegen von Naturstein unterscheidet sich nur in geringem Maße von der Arbeit mit keramischen Fliesen. Der wesentliche Unterschied liegt in den zu verwendenden Produkten, die speziell auf Naturstein abgestimmt sein sollten. Nur so hast du die Garantie, dass sich dein Bodenbelag später nicht verfärbt. Das gelingt am ehesten mit weißen, schnell abbindenden Natursteinklebern. Der Verzicht auf Farbstoffe und eine optimierte Wasserrückhaltung sorgen dafür, dass sich die Steinoberfläche nicht verfärben kann. Außerdem solltest du auf die Rückseite der Fliesen eine sogenannte Dichtschlämme auftragen. Sie basiert auf einer porenfüllenden Zement-Kunststoff-Mischung und dient zur Abdichtung von Oberflächen gegen eindringendes Wasser.
Der Kleber wird auf die vorbereitete Oberfläche aufgetragen und mit einem Zahnspachtel auf die richtige Stärke "gekämmt". Danach setzt du die Platten ins Kleberbett, richtest sie aus und drückst sie an.
Für die Steinfugen empfehlen sich ebenfalls speziell abgestimmte Produkte, z. B. Fugenmassen für Marmor und Granit. Solche Fugenmörtel auf Zementbasis härten schnell aus und bleiben nach der Verarbeitung flexibel, sodass sie auch starke Temperaturschwankungen ohne weiteres aushalten.
Fugenmörtel für Naturstein sind sehr fein, damit sie die empfindlichen Steinoberflächen nicht zerkratzen. Für die Anschluss- und Dehnungsfugen kommt dauerelastisches Silikon zum Einsatz, das ebenfalls Verfärbungen im Stein verhindert.