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- Verputzen, Streichen & Tapezieren
- Wände schnell verputzt
Wer schon einmal Wände verputzt hat, weiß, wie wichtig zügiges Arbeiten und ein gleichmäßiger Auftrag sind. Schließlich sollen später keine Ansätze oder Unebenheiten auf den Wänden zurückbleiben. Mittlerweile gibt es aber Dekorputze, die sich so einfach wie Farbe auftragen lassen.
Wie du bereits verputzte Wände auffrischt, zeigen wir dir hier.
Video: Wände verputzen
Das brauchst du:
- Sperrgrund, Knauf Easy Putz, Knauf Compact Color
- Lammfellrolle oder Deckenbürste
- sauberen Eimer
- Auftragswalze oder Putzroller, Strukturwalze oder Finishpinsel
- Abdeckpapier, Saugvlies oder Abdeckfolie, Kreppband
- Bohrmaschine mit Rührquirl
Welchen Putz nehme ich?
Bei der Auswahl des richtigen Putzes solltest du darauf achten, dass es sich um Dekorputz handelt, der sich mit einer Rolle auftragen lässt. Ein weiterer wichtiger Aspekt von Rollputz ist die Körnung – sie wird in fein, mittel und grob unterteilt. Um die benötigte Menge berechnen zu können muss die Fläche der Wand berücksichtigt werden. Es wird eine ungefähre Dicke von einem Millimeter empfohlen. Beim Knauf Easy Putz handelt es sich beispielsweise um einen gebrauchsfertigen, mineralischen Putz, der in den Körnungen 0,5 mm und 1,0 mm erhältlich ist.
Weiß oder Farbe?
Mit Hilfe von Farbpigmenten kann der Dekorputz in zehn gedeckten Naturtönen in unterschiedlicher Intensität eingefärbt werden. Die Pigmente müssen sich vollständig auflösen, sonst können später Farbflecken an den Wänden entstehen. Deshalb solltest du den Putz am besten in einen sauberen Eimer umfüllen. So verhinderst du, dass sich am Rand festgesetztes Farbgranulat später noch auflöst und an der Wand für Verfärbungen sorgt. Anschließend wird der Dekorputz einfach mit einer Auftragswalze oder Putzroller auf die Wand gerollt.
01. Abdecken und Abkleben
Bevor du mit dem Grundieren und Verputzen beginnen kannst, müssen die Wände freigeräumt und der Boden und Möbel in Reichweite sorgfältig abdeckt werden. Hierfür eignet sich ein breites Abdeckpapier, Saugvlies oder Abdeckfolie. Da sich Rollputzspritzer fast nicht vermeiden lassen, klebe den Übergangsbereich zur Decke und zu den anliegenden Seitenwänden mit einem breiten Klebeband sorgfältig ab – so bleiben die angrenzenden Bereiche sauber.
02. Untergrund vorbereiten
Um die üblichen Vorarbeiten kommst du trotzdem nicht herum. Überprüfe zuerst die Wand, ob sie trocken, glatt, fest und tragfähig ist. Sind Tapeten oder Anstriche lose, müssen sie entfernt werden. Lockere Tapetenränder lassen sich mit einem Nahtkleber oder etwas Kleister wieder ankleben. Es dürfen keine Löcher von Dübeln und andere Fehlstellen vorhanden sein. Diese Bereiche solltest du vorher sorgfältig ausbessern. Bei größeren Löchern oder abgeplatzten Bereichen ist ein großflächiges Abspachteln mit einem Flächenspachtel empfehlenswert.
03. Grundierung auftragen
Bei sandenden oder kreidenden Oberflächen musst du vorher unbedingt einen Sperrgrund auftragen. Das gleiche gilt auch für tapezierte und gestrichene Wände. Auch bei stark saugenden Untergründen wie zum Beispiel Kalksandstein, Putz oder Gipskarton ist eine Grundierung erforderlich. Trage den Sperrgrund gleichmäßig mit einer Walze oder Deckenbürste auf. Die Grundierung reduziert die Saugfähigkeit des Untergrundes und deckt Flecken und Verfärbungen ab. Ein einmaliger Anstrich ist ausreichend. Anschließend mindestens sechs Stunden trocknen lassen.
04. Putz anrühren und einfärben
Nachdem die Grundierung getrocknet ist, verrühre den Putz gründlich mit Bohrmaschine und Rührquirl. Du magst es farbig? Gebe nun die Farbpigmente im ausgewählten Farbton und der gewünschten Farbintensität zum gebrauchsfertigen Putz.
05. Putz auftragen
Weil der Rollputz schnell trocknet, ist es sinnvoll die Wand in ca. 1,5 m breite Arbeitsabschnitte aufzuteilen. Mit der Auftragswalze oder dem Putzroller rollst du den Putz jetzt satt und kreuzweise auf die Wand auf, um einen optimalen Halt des Putzes zu erreichen. Für eine einheitliche Struktur ist es wichtig, genügend Material aufzurollen. Übe dabei beim ersten Putzauftrag möglichst wenig Druck auf die Wand aus, um den Putz auf der Walze möglichst gleichmäßig auf der Fläche zu verteilen. Verwende ein Abstreifgitter, da du damit die Putzmenge besser dosieren kannst.
Tipp: Wird die Rolle vor dem ersten Gebrauch etwas angefeuchtet (nicht nass) und durchgekämmt, nehmen die Fasern das Material besser auf und es gelangen später keine Fusseln in den Putz.
06. Oberfläche strukturieren
Jetzt kannst du die frisch verputzte Wand mit einer Strukturwalze oder einem Finishpinsel gestalten. Die Walze schafft eine gleichmäßige, fein strukturierte Oberfläche. Außerdem werden leichte Unregelmäßigkeiten ausgeglichen. Mit dem Pinsel kannst du frei gestalten und Strukturen und Wischeffekte erzielen.
Wichtig: Dafür hast du 10 bis 20 Minuten Zeit, bevor der Putz antrocknet – bevor du in Stress gerätst, arbeite besser schrittweise.
Tipp: Gesünder wohnen
Gegen stickige, verbrauchte Raumluft hilft nur regelmäßiges Stoßlüften oder im Idealfall eine Belüftungsanlage, die ständig für Frischluft im Haus sorgt. Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit, das gesamte Raumklima zu verbessern: Atmungsaktive Mineralputze ohne Lösungsmittel. Da sie dauerhaft Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen und wieder abgeben, haben Schimmel, Bakterien und Mikroorganismen kaum eine Chance, sich auszubreiten. Außerdem nehmen Mineralputze Schadstoffe aus der Raumluft auf, zum Beispiel aus Textilien und Möbeln und verbessern mit ihren luftgefüllten Makroporen die Wärmedämmung.
Putze auf mineralischer Basis werden aus Gips, Kalk, Kalkzement oder Lehm hergestellt und enthalten natürliche Rohstoffe wie Quarzsand und Natursteinmehle. Dadurch bieten sie viele Vorteile: Mineralputze sind atmungsaktiv, wasserdampfdurchlässig, schadstoff- und lösungsmittelfrei, sie beinhalten keine Konservierungsstoffe und bestehen aus nachhaltigen Materialien. Vor allem ihre atmungsaktiven, wasserdampfdurchlässigen Eigenschaften beeinflussen das Raumklima positiv und tragen zur Wohngesundheit bei.