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Wände richtig tapezieren – 9 praktische Tipps
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Frischer Look für deine Wände? Kein Problem!
Ob du alte Tapeten ersetzen oder deinem Zuhause einen ganz neuen Stil verpassen möchtest – Tapezieren ist einfacher, als viele denken. Mit etwas Vorbereitung, dem richtigen Werkzeug und ein paar cleveren Kniffen klappt das sogar ganz ohne Profi. In diesem Beitrag zeigen wir dir praktische Tipps, mit denen dein nächstes Tapezierprojekt garantiert gelingt – sauber, stressfrei und mit Spaß an der Sache.
Tipp 1: Die richtige Tapete wählen
Tipp 1: Die richtige Tapete wählen
Bevor du loslegst, solltest du dir Gedanken über die Tapetenart machen. Es gibt viele Varianten mit unterschiedlichen Eigenschaften:
- Raufasertapeten sind robust, atmungsaktiv und lassen sich mehrfach überstreichen – ideal für schlichte Räume.
- Vliestapeten sind besonders anwenderfreundlich: Sie lassen sich direkt auf die eingekleisterte Wand kleben und später trocken abziehen.
- Papiertapeten sind günstig, erfordern aber etwas mehr Geschick – sie müssen vor dem Anbringen eingeweicht werden.
- Vinyltapeten besitzen eine strapazierfähige Kunststoffbeschichtung – perfekt für Küche oder Bad, da sie abwaschbar sind.
Je nach Design, Raumfeuchtigkeit und gewünschtem Look solltest du die passende Tapetenart wählen.
Tipp 2: Richtige Werkzeuge verwenden
Tipp 2: Richtige Werkzeuge verwenden
Wenn du am Ende mit deinem Ergebnis zufrieden sein möchtest, brauchst du neben Geduld, sorgfältigem Arbeiten und unseren Tipps auch das passende Werkzeug – ohne geht’s einfach nicht.
1. Ein stabiler Tapeziertisch (mit mindestens drei Meter Länge) macht dir das Zuschneiden und Einkleistern der Bahnen viel einfacher.
2. Zum Glattstreichen der Tapetenbahnen und um Blasen zu verhindern, nimmst du am besten eine Tapezierbürste oder eine Andruckwalze zur Hilfe – gerade bei empfindlichen Vliestapeten ist die Walze oft die bessere Wahl.
3. Für saubere Kanten beim Zuschneiden der Tapeten greifst du zum Cutter oder Tapetenmesser – und ganz wichtig: immer eine frische Klinge benutzen!
4. Damit die erste Bahn auch wirklich gerade sitzt, nimmst du eine Wasserwaage und ein Lot zur Hilfe – mit einem Kreuzlinienlaser mit Lotfunktion ist es noch einfacher, die Tapete gerade auszurichten.
5. Den Kleister trägst du gleichmäßig mit einem Quast, Kleisterroller oder einer Kleisterbürste auf – nicht zu dick, nicht zu dünn.
6. Für saubere Übergänge an Stoßkanten hilft dir ein Nahtroller – aber Achtung: nur bei robusten Tapeten und mit sanftem Druck, sonst drückst du die Oberfläche der Tapete kaputt.
7. Eine große, scharfe Schere ist super fürs grobe Zuschneiden – viel besser als der schnelle Griff zur Bastelschere.
8. Für die Vorbereitung der Wand und zum Glattziehen der Bahnen brauchst du einen Spachtel und einen Glätter – am besten aus Kunststoff, wenn du empfindliche Tapeten verwendest.
9. Kleister kannst du einfach in einem Eimer mit Rührstab anmischen – für kleine Mengen reicht das locker, da brauchst du nicht unbedingt eine Bohrmaschine mit Quirl.
Tipp: Es gibt auch gebrauchsfertigen Kleister im Eimer zu kaufen.
10. Vergiss nicht, mit Abdeckfolie und Kreppband den Boden und die Fußleisten zu schützen – dann kannst du ordentlich loslegen, ohne später überall Kleisterreste wegputzen zu müssen.
11. Eine Igelwalze ist super, wenn du alte Tapeten entfernen musst – sie perforiert die Oberfläche, damit der Tapetenlöser besser eindringen kann und sich alles leichter ablösen lässt.
Tipp 3: Wandvorbereitung ist alles
Tipp 3: Wandvorbereitung ist alles
- Alte Tapeten komplett entfernen, ggf. mit Igelwalze und Tapetenlöser oder einem Tapetenentferner-Gerät.
- Unebenheiten verspachteln, glatte, tragfähige Oberfläche schaffen.
- Besonders wichtig: Risse oder Bohrlöcher solltest du gründlich mit Spachtelmasse ausgleichen. Tiefe Risse zuerst leicht aufweiten, dann verspachteln, gut trocknen lassen und gegebenenfalls nachschleifen. Nur eine glatte und feste Wand sorgt für ein perfektes Ergebnis beim Tapezieren.
- Grundierung auf saugenden Untergründen auftragen (besonders bei Gipskarton).
Tipp 4: Richtig messen und planen
Tipp 4: Richtig messen und planen
- Berechne die Bahnenanzahl mit Verschnitt (ca. 5–10 % einrechnen).
- Kaufe bei Mustertapeten und für eine gleiche Farbcharge lieber eine Rolle mehr.
- Plane ggf. den Versatz bei Mustertapeten ein (steht auf dem Etikett).
- Erste Bahn unbedingt lotrecht setzen, alle anderen daran ausrichten.
Tipp 5: Kleister richtig auswählen
Tipp 5: Kleister richtig auswählen
Achte beim Kauf des Kleisters auf die passende Zusammensetzung:
- Vliestapetenkleister ist speziell für Vliestapeten konzipiert. Er wird direkt auf die Wand aufgetragen und hat eine hohe Anfangshaftung. Tipp: gibt es auch schon fertig angerührt!
- Tapetenkleister für Papiertapeten hingegen benötigt eine Einweichzeit und wird auf die Tapete selbst aufgetragen.
Die Auswahl des richtigen Klebers ist entscheidend für eine sichere Haftung und einfache Verarbeitung. Einige Hersteller bieten auch Universalprodukte an – prüfe aber genau, ob diese für deine Tapetenart geeignet sind.
- Tipp: Kleister nie zu dick auftragen – weniger ist mehr, Kanten eventuell nachpinseln.
Tipp 6: Tapezieren wie ein Profi
Tipp 6: Tapezieren wie ein Profi
- Tapetenbahn oben ca. 5 cm überlappend ansetzen, von der Mitte nach außen glattstreichen.
- Luftblasen mit Tapezierbürste oder Glätter ausstreichen – nicht mit der Hand!
- Naht auf Stoß kleben, nicht überlappen (außer bei speziellen Tapeten).
- Steckdosen & Schalter abmontieren, Tapete kreuzweise einschneiden, nach dem Trocknen sauber abschneiden.
Tipp 7: Scharfe Schnitte für saubere Kanten
Tipp 7: Scharfe Schnitte für saubere Kanten
- Immer mit neuer Klinge am Cutter arbeiten.
- Beim Schneiden an Sockel- und Deckenleisten oder Fensterrahmen ein Beschneidelineal oder einen glatten Spachtel als Führung verwenden. So gelingen gerade, saubere Kanten, ohne dass du die Tapete oder den Untergrund versehentlich beschädigst.
Tipp 8: Tapetenreste richtig entsorgen
Tipp 8: Tapetenreste richtig entsorgen
Tapetenreste gehören in der Regel nicht in die Papiertonne, da sie häufig Kleisterreste, Farbschichten oder Kunststoffanteile enthalten. Entsorge sie stattdessen über den Restmüll.
Größere Mengen, zum Beispiel bei Renovierungen, kannst du auch bei deinem Wertstoffhof oder Recyclinghof abgeben – am besten vorher nachfragen, ob Tapeten dort angenommen werden.
Tipp 9: Bonus-Wissen von Profis
Tipp 9: Bonus-Wissen von Profis
- Auf ideale Zimmertemperatur (18–22 °C) achten: keine Zugluft – sonst besteht die Gefahr von Blasenbildung!
- Tapete nicht anstoßen oder reiben, solange sie noch feucht ist.
- Ecken doppelt messen – Tapete dort 5 mm um die Ecke ziehen, die nächste Bahn überlappt leicht.
- Bei Fototapeten oder großen Mustern: trocken anlegen und markieren, ggf. vorher probelegen.
- Restrollen aufbewahren – ideal für spätere Reparaturen.
- Auch die Trocknungszeit ist entscheidend: Die meisten Tapeten brauchen mindestens 12 bis 24 Stunden, bis der Kleister vollständig getrocknet ist. In dieser Zeit darf keine feuchte Luft entstehen (z. B. durch Duschen oder Kochen), da sich sonst Blasen bilden können.
- Tipp: Stoßlüften statt Dauerlüften – so hältst du die Raumluft trocken, ohne die Tapete auszukühlen.