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Boden, Wand & Decke

Richtig lackieren

Ob mit Acryl- oder Kunstharzlack, Naturborste oder der Schaumstoffwalze. Mit unserer Anleitung und Tipps lackierst du dein Möbel wie ein Profi.

Statt wegwerfen ist aufbereiten angesagt. Etwa dann, wenn nach einigen Jahren bei Möbelstücken, Fenstern und Türen ein neuer Anstrich fällig wird. Auch unbehandelte Holzoberflächen benötigen einen Schutz. Mit passenden Lacken in angesagten Farbtönen und der richtigen Vorgehensweise klappt das Lackieren auf Anhieb.

Perfekter Schutz für Holzoberflächen:

Perfekter Schutz für Holzoberflächen:

Unbehandeltes Holz sieht zwar schön aus, ist aber schutzlos den alltäglichen Einflüssen ausgesetzt. Auch lackierte Oberflächen, die nicht mehr intakt sind, sind anfällig für Staub und Feuchtigkeit. Einen idealen Schutz bieten Lacke – sie bilden eine deckende, strapazierfähige und wasserabweisende Schicht. Hochglänzende Lacke schaffen besonders harte Oberflächen und verfügen über sehr gute Abriebeigenschaften. Es gilt die Faustregel: Bei intensiven Farben lieber eine hochglänzende Variante statt einer seidenmatten auswählen. 
Es gibt Lacke mit verschiedensten Eigenschaften für unterschiedliche Untergründe. Grundsätzlich werden sie in zwei Gruppen aufgeteilt:

Acryllacke sind wasserverdünnbar und umweltschonend, da sie weniger Lösemittel enthalten und daher geruchsarm sind. Dass sich Streichwerkzeuge mit Wasser reinigen lassen, ist ein weiterer Vorteil. Das Umweltbundesamt zeichnet wasserverdünnbare Lacke auch mit dem “Blauen Umweltengel” aus.

Kunstharzlacke sind strapazierfähiger als Acryllack, besitzen eine hohe Stoß-, Schlag- und Scheuerfestigkeit und sind daher für stark beanspruchte Oberflächen empfehlenswert. Ihr guter Verlauf sorgt zudem für gleichmäßig glatte Oberflächen. Durch den hohen Lösungsmittelanteil dünsten sie allerdings stark aus und Pinsel und Rollen lassen sich nur schwer, nämlich nur mit Terpentin oder Pinselreiniger reinigen. Noch sind Kunstharzlacke mit aromatenhaltigen Lösemittel erhältlich, die starke Geruchs- und Umweltbelastungen mit sich bringen. Diese müssen seit 2002 mit dem orangen Gefahrensymbol “Umweltgefährlich” gekennzeichnet werden. Greife deshalb auf aromatenfreie Kunstharzlacke zurück. Sie enthalten statt aggressiver Testbenzine weniger geruchsintensives Isoparaffin und sind daher bei gleichen Eigenschaften besser für Umwelt und Gesundheit.


Grundieren: Ja oder Nein?
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Foto: DIY Academy / Draksal Verlag

Grundieren: Ja oder Nein?

Im Außenbereich sind Grundierungen sinnvoll, da sie Hölzer vor Pestiziden schützen. Im Innenbereich, zum Beispiel bei stark saugenden Oberflächen wie MDF-Platten, sorgen Grundierungen für eine geschlossene Oberfläche, die sich anschließend besser lackieren lässt. Auch wenn du unbehandeltes Holz in einem hellen Farbton streichen willst, solltest du den Untergrund ein- bis zweimal mit einem Holzisoliergrund behandeln, damit die Holzstruktur nicht durchscheint.


Das richtige Werkzeug

Foto: Ciret

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Das richtige Werkzeug

Für ein schönes Ergebnis benötigt man hochwertige Lacke und das richtige Streichwerkzeug. Heutzutage ist die „Pinsel-Technologie“ soweit fortgeschritten, dass du bei der Wahl der Werkzeuge nicht mehr darauf achten musst, welche Lackart du verwendest. Hier lautet das Motto: Eine Borste für alle! Durch eine spezielle Kunststoffborsten-Mischung sind heute die meisten Pinsel für alle lösemittelhaltigen und wasserbasierten Lacke geeignet. Neben Flachpinseln in unterschiedlichen Größen stehen spezielle Heizkörperpinsel, Ring- oder Rundpinsel zur Auswahl. Flachpinsel sind ideal für große Flächen, Rundpinsel kommen eher bei feineren Arbeiten an Kanten und schmalen Stellen zum Einsatz.

Für größere Flächen bieten sich Rollen an. Auch hier gilt das „Eine-für-alle“-Prinzip: Mit feinen Schaumstoffwalzen lassen sich nahezu alle Lacke auftragen und Oberflächen veredeln. Sind die Walzen an den Enden zusätzlich abgerundet, ist nahezu ansatzfreies Arbeiten möglich. Für besondere Anwendungen gibt es spezielle Rollen: Für raue Untergründe eignen sich Farbwalzen aus Mikrofaser-Plüsch. Bei Siegellacken, z. B. bei der Versiegelung einer Arbeitsplatte, sind Flockwalzen sinnvoll. Bei Bootslacken kommen Mohairwalzen zum Einsatz.


Modelle aus der Vergangenheit
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Foto: DIY Academy

Modelle aus der Vergangenheit

Hast du noch ältere Pinsel im Keller, musst du dir deren Unterschiede bewusst sein: „Früher“ wurden bei der Verwendung von Kunstharzlacken Pinsel mit Naturhaarborsten, für feinste Lackierungen sogenannte Chinaborsten (Naturborsten vom Schwein) eingesetzt. Pinsel mit Kunstfaser wären nicht sinnvoll, weil sie entweder verkleben und steif werden oder sich je nach Lösemittelgehalt und Qualität der Borsten sogar auflösen können.

Bei wasserverdünnbaren Lacken wurden spezielle Acrylpinsel mit synthetischen Borsten verwendet, da sie den Lack besser aufnehmen und einen glatten Verlauf ermöglichen. Würdest du hier einen Pinsel mit Naturhaarborsten gebrauchen, würden die Borsten das Wasser aufnehmen und weich werden (wie dein Haar unter der Dusche), sodass eine gleichmäßige Verteilung des Lackes nicht mehr möglich wäre.


Lacke mit Spritzpistole auftragen

Foto: Bosch

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Lacke mit Spritzpistole auftragen

Lacke lassen sich auch aufsprühen. Dies ist ratsam für großflächige Arbeiten oder raue Oberflächen. Der Vorteil: Durch Spritzen lässt sich eine regelmäßige Farbschicht auf ungleichmäßige oder unregelmäßige Flächen oder Formen (Jalousie, Heizkörper) auftragen. Es gilt: Je stärker der Druck, desto feiner die Tröpfchen des Farbnebels und umso besser das Endergebnis. Mit Düsen in verschiedenen Größen und unterschiedlichen Einstellmöglichkeiten können große Flächen mit dem waagerechten oder senkrechten Flachstrahl gleichmäßig lackiert werden. Mit der Einstellung Rundstrahl erreichst du enge oder kleine Bereiche und kannst den Lack punktgenau auftragen. Beachte unbedingt die Angaben der Hersteller für Nutzung und Reinigung der Geräte. Durch den feinen Sprühnebel ist sorgfältiges Abkleben ebenso erforderlich wie ausreichende Schutzkleidung. Wenn möglich, arbeite im Freien.


Video: Kommode lackieren

Video: Kommode lackieren

Unbehandeltes Holz sieht zwar schön aus, ist aber schutzlos den alltäglichen Einflüssen ausgesetzt. Auch lackierte Oberflächen, die nicht mehr intakt sind, sind anfällig für Staub und Feuchtigkeit. Einen idealen Schutz bieten Lacke – sie bilden eine deckende, strapazierfähige und wasserabweisende Schicht. Hochglänzende Lacke schaffen besonders harte Oberflächen und verfügen über sehr gute Abriebeigenschaften. Es gilt die Faustregel: Bei intensiven Farben lieber eine hochglänzende Variante statt einer seidenmatten auswählen. 
Es gibt Lacke mit verschiedensten Eigenschaften für unterschiedliche Untergründe. Grundsätzlich werden sie in zwei Gruppen aufgeteilt:

Acryllacke sind wasserverdünnbar und umweltschonend, da sie weniger Lösemittel enthalten und daher geruchsarm sind. Dass sich Streichwerkzeuge mit Wasser reinigen lassen, ist ein weiterer Vorteil. Das Umweltbundesamt zeichnet wasserverdünnbare Lacke auch mit dem “Blauen Umweltengel” aus.

Kunstharzlacke sind strapazierfähiger als Acryllack, besitzen eine hohe Stoß-, Schlag- und Scheuerfestigkeit und sind daher für stark beanspruchte Oberflächen empfehlenswert. Ihr guter Verlauf sorgt zudem für gleichmäßig glatte Oberflächen. Durch den hohen Lösungsmittelanteil dünsten sie allerdings stark aus und Pinsel und Rollen lassen sich nur schwer, nämlich nur mit Terpentin oder Pinselreiniger reinigen. Noch sind Kunstharzlacke mit aromatenhaltigen Lösemittel erhältlich, die starke Geruchs- und Umweltbelastungen mit sich bringen. Diese müssen seit 2002 mit dem orangen Gefahrensymbol “Umweltgefährlich” gekennzeichnet werden. Greife deshalb auf aromatenfreie Kunstharzlacke zurück. Sie enthalten statt aggressiver Testbenzine weniger geruchsintensives Isoparaffin und sind daher bei gleichen Eigenschaften besser für Umwelt und Gesundheit.


So wird die Kommode zum Glanzstück - du brauchst:

So wird die Kommode zum Glanzstück - du brauchst:

  • zum Beispiel eine Kommode, Tisch oder Stuhl
  • Akku-Multischleifer mit 150er und 180er Schleifpapier
  • Schleifklotz mit 150er und 180er Schleifpapier
  • Lackierwalze mit Schaumstoffrolle (für wasserlösliche und lösemittelhaltige Lacke geeignet) und Universalpinsel, z. B. Pinsel UniStar und Lackierwalze EvoStar von Ciret
  • 1 Rührstab, Lack-Wannen mit Wechsel-Einsätzen
  • Abdeckfolie
  • Kreppband
  • Arcryllack, z. B. Home Lacke von SCHÖNER WOHNEN-Farbe
  • Bei Bedarf: Lackspachtel

01. Oberfläche prüfen und vorbereiten

Foto: SCHÖNER WOHNEN-Farbe

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01. Oberfläche prüfen und vorbereiten

Damit der Lack gut haftet, sollte der Untergrund fest, sauber, trocken und öl- und fettfrei sein. Unbehandeltes Holz sowie alte, aber intakte Anstriche schleifst du erst mit 150er, dann mit 180er Schleifpapier an, um eine glatte Oberfläche zu erhalten. Blättert der alte Lack schon ab, solltest du ihn komplett abschleifen oder -beizen. Anschließend den Staub sorgfältig entfernen. Falls sich in der Oberfläche Astlöcher oder größere Kratzer befinden, kannst du diese mit einem Lackspachtel schließen. Nach dem Trocknen ebenfalls glattschleifen.


02. Möbel lackieren

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02. Möbel lackieren

Rühre den wasserbasierten Buntlack zuerst gut auf und fülle ihn in eine Farbwanne um. Für große Flächen verwendest du eine Lackierwalze mit Schaumstoffrolle. Bei kleineren Elementen ist ein Ringpinsel praktisch.

Streiche immer erst die Kanten und machen dann zügig mit den Flächen in Richtung der Maserung (oder parallel zur Längskante) weiter. So vermeidest du hässliche Farbkleckse an den Kanten oder Laufnasen auf der Fläche.
Nach der Trocknung ggf. mit Zwischenschliff ein zweites Mal lackieren. 

8 Tipps für ein schönes Ergebnis:

Foto: DIY Academy

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8 Tipps für ein schönes Ergebnis:

  • Vor dem Verarbeiten den Lack immer gut aufrühren. Den Lack in eine Farbwanne gießen, Pinsel oder Rolle eintauchen und auf der geriffelten Fläche gut abstreichen, damit der Lack gleichmäßig aufgenommen und überschüssiger Lack abgegeben werden kann.
  • Wasserverdünnbarer (Acryl-) Lack trocknet sehr schnell, daher möglichst zügig arbeiten und keine Pausen zwischen dem Vorlackieren an Ecken bzw. Kanten und dem Schlusslackieren großer Flächen einlegen. 
  • Lieber mehrere dünne Schichten als eine dicke auftragen. Dies hat Vorteile im Hinblick auf Verlauf und Durchtrocknung. 
  • Den Lack in Längsrichtung zügig in Bahnen auftragen, ohne neuerliche Lackaufnahme quer verteilen und anschließend noch einmal längs streichen (im so genannten Kreuzgang: vertikal, horizontal, vertikal).
  • Streiche immer erst die Kanten und machen dann mit den Flächen in Richtung der Maserung (oder parallel zur Längskante) weiter. So vermeidest du hässliche Farbkleckse an den Kanten oder Laufnasen auf der Fläche.
  • Entweder-oder: Für alle Arbeitsschritte denselben Lacktyp verwenden. Mische auf keinen Fall lösemittelfreie Lacke mit lösemittelhaltigen. Das gilt auch für den alten und neuen Anstrich. 
  • Bei Verwendung von Acryllacken auf Wasserbasis können Pinsel oder Rollen luftdicht in Plastikbeutel oder Alufolie über Nacht eingewickelt werden. Auch im Wasser hängend bleiben sie für den nächsten Tag einsatzbereit. 
  • Zum Reinigen von Arbeitsmaterialien bei Kunstharzlacken: Pinselreiniger oder Terpentin. Bei Lacken auf Wasserbasis: Alle Werkzeuge können mit Wasser gereinigt werden. Tipp: Spülmittel zugeben.

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