- Bauen & Renovieren
- Kleine Reparaturen
- Kaputte Tapete reparieren
Eine möglichst unsichbare Reparatur hängt von der Art der Tapete ab – ob es sich um Raufaser, Vliestapete oder Mustertapete handelt, erfordert unterschiedliche Ansätze und Materialien.
Raufasertapeten sind durch ihre körnige Struktur sehr robust und Schrammen und Kratzer verschwinden schnell mit etwas Farbe. Anders sieht es bei Mustertapeten aus. Hier fallen die Schäden sofort ins Auge. Für größere Beschädigungen, die nicht mit Farbe kaschiert werden können, eignet sich der sogenannte Doppelnahtschnitt, der hilft, Reparaturstellen nahezu unsichtbar zu machen.
Ist die Tapete nicht mehr zu retten? Dann muss die alte Tapete runter und eine neue drauf!
Kaputte Raufasertapete ausbessern
Deutschlands wohl beliebteste Tapete ist aus Raufaser. Doch einmal nicht aufgepasst beim Möbelrücken oder beim wilden Spielen mit dem Nachwuchs, ist die Wand beschädigt oder es reißt sogar ein Stück der Tapete ab. Auch alte Bohrlöcher fallen deutlich auf. Statt aufwendig die Tapetenbahn abzukratzen und neu zu tapezieren, kannst du die schadhafte Stelle mit einem Raufaser-Reparaturspachtel binnen Sekunden verschwinden lassen. Einfach die Masse mit einem Spachtel auftragen und glattziehen.
Bei der Vorbereitung solltest du sicherstellen, dass die Wand sauber und glatt ist. Falls die Beschädigung groß ist, solltest du den Untergrund mit einer Spachtelmasse ausbessern. Die Reparatur funktioniert noch besser, wenn du den Bereich leicht anschleifst.
Wegen der Raufaserkörnung und der altweißen Farbgebung ist in den meisten Fällen kein Streichen mehr nötig. Sollte der Farbton doch nicht ganz passen, kann die reparierte Stelle natürlich überstrichen werden.
Tipp: Wenn du noch ein Reststück Tapete übrig hast, kannst du dieses verwenden, um größere Schäden zu flicken. Das machst du am besten mit der Doppelnahtschnitt-Methode.
Reparaturspachtel: Schritt für Schritt
Vor der ersten Anwendung die Sicherung entfernen. Dann den Spachtelaufsatz bis zum Anschlag eindrehen, um die Tube zu öffnen. Anschließend drückst du die körnige Masse an die schadhafte Stelle, dabei z. B. das Bohrloch etwas überfüllen. Nun mit dem Aufsatz die Spachtelmasse glattziehen. Zum Schluss den Spachtel mit Wasser reinigen und Tube wieder verschließen.
Lose Tapetennähte ankleben
Tapeten werden Stoß an Stoß verklebt. Dabei kommt es auf die richtige Menge Kleber an. Wurde zu wenig Tapetenkleister verwendet, können sich die Ränder nach einiger Zeit von der Wand lösen.
Hier kann ein spezieller Nahtkleber oder Reparaturkleber helfen, damit die lockeren Ränder wieder fest an der Wand haften. Hebe die Tapetenränder vorsichtig an, verteilen den Kleber gleichmäßig auf dem Untergrund und drücken die Tapete an. Überschüssiger Kleister kannst du mit einem sauberen, feuchten Tuch abtupfen. Nach etwa zehn Minuten ist der Kleber trocken und die Tapete haftet wieder.
Alternativ kannst du auch eine kleine Menge Kleister anrühren und mit einem feinen Pinsel auf der Rückseite der losen Tapeteränder auftragen.
Tapete mit Doppelnahtschnitt ausbessern
Beschädigte Tapeten auszutauschen ist recht einfach: Zuerst schneidest du die Tapete um die kaputte Stelle mit einem Cuttermesser heraus. Damit die reparierte Stelle später so gut wie nicht erkennbar ist, eignet sich beim Zuschneiden und Einpassen der neuen Tapete der Doppelnahtschnitt: Klebe ein grob zugeschnittenes Stück Tapete über die Schadstelle und schneide im Überlappungsbereich durch beide Tapeten. Die Reste vom neuen Tapetenstück lassen sich leicht von der Wand lösen. Danach wird die neue Tapete leicht angehoben, um die darunterliegenden Reste der alten Tapete abzuziehen.
Bei Vliestapeten lässt sich die beschädigte Stelle oft leicht trocken entfernen, während Raufaser und andere Tapeten leicht angefeuchtet werden müssen, um die Haftung zu lösen. Leicht angefeuchtet kannst du das alte Tapetenstück dann vorsichtig mit einem Spachtel entfernen. Ist auch der Untergrund beschädigt, sollten Löcher oder Risse mit einem Tapezier- und Renovier-Spachtel ausgebessert werden. Die Spachtelmasse muss anschließend etwa 30 Minuten trocknen.
Am besten lässt sich das neue Stück Tapete mit einem Flüssigkleister-Konzentrat verkleben. Dieser Kleister ist wiederverschließbar und eignet sich daher für die Entnahme kleiner Mengen. Mit Wasser verdünnt ergeben zehn Gramm Konzentrat etwa 100 Milliliter fertigen Kleister. Schon nach zwei Minuten ist der Kleber einsatzbereit.