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Ein selbst gemauerter Steingrill oder Grillkamin ist ein echter Traum für jeden leidenschaftlichen Grillmeister und ambitionierten Heimwerker. Mit der richtigen Planung und Anleitung ist es gar nicht so schwer, sich einen Grillplatz selbst zu mauern.
Mauern ist nicht dein Ding? Dann schau dir doch unsere Grillstation, unsere Outdoor-Küche und unseren Grilltisch an. Auch in unserem Grill-Artikel findest du gute Tipps.
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Gute Planung ist wichtig
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Das brauchst du für den Gartengrill:
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Materialwahl im Überblick:
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Schritt 1: Fundament vorbereiten
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Schritt 2: Erste Steinreihe mauern
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Schritt 3: Fugen glätten
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Schritt 4: Mauern im Läuferverband
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Was ist der Läuferverband?
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Schritt 5: Vorlage aus Gipskarton fertigen
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Schritt 6: Schablone für die Auflage herstelle
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Schritt 7: Segmentbogen mauern
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Schritt 8: Feuerfläche mauern
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Schritt 9: Halterung für den Grillrost anbringen
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Schritt 10: Gartengrill trocknen lassen und reinigen
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Warum Schamottemörtel?
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Brennmaterialien und Vorteile eines gemauerten Grills:
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Fazit Gartengrill
Gute Planung ist wichtig
Bevor es ans Mauern geht, ist eine gründliche Planung wichtig. Deshalb solltest du dir vorab zu einigen Fragen Gedanken machen:
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Wo soll der Grill stehen? Achte auf einen windgeschützten Platz, mit ausreichend Abstand zu brennbaren Materialien und idealerweise in der Nähe eines Sitzbereichs.
Denke auch an die vorherrschende Windrichtung: Der Rauch sollte nicht in Richtung Terrasse oder direkt zu den Nachbarn ziehen. Der Standort sollte idealerweise etwas erhöht und gut zugänglich sein – so lässt sich auch die Hitzeentwicklung besser kontrollieren. -
Welche Größe soll der Grill haben? Plane die Ausmaße nach deinen Bedürfnissen – soll der Grill eher kompakt oder großzügig mit Ablageflächen sein?
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Wie soll das Design aussehen? Bevorzugst du einen geraden Abschluss oder einen schönen Segmentbogen?
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Grillfläche, Höhe und Form: Plane eine Grillfläche von mindestens 50 x 40 cm ein, damit du genug Platz für das Grillgut hast. Eine ideale Höhe für die Arbeitsfläche liegt bei etwa 85–95 cm, abhängig von deiner Körpergröße. Bei der Form bieten sich rechteckige oder halbrunde Modelle an – achte darauf, dass die Form zur Feuerführung und zum gewünschten Grillmodell, bzw. Rost passt.
Idealerweise fertigst du dazu zunächst eine Skizze an, auf der auch die Maße notiert sind. Diese dienen der späteren Materialberechnung.
Später können die Steine zunächst lose verlegt werden, um einen ersten Eindruck vom Aussehen des Grills zu erhalten bzw. um eventuelle Änderungen vornehmen zu können.
Das brauchst du für den Gartengrill:
Material
- ca. 140 Hartgebrannte Klinker oder Schamottesteine (240 x 115 x 71 mm)
- Schamottemörtel, Fugenbreite 10 mm
- Gipskartonplatten (für die Schablone)
- Zementschleierentferner, z. B. von Knauf
- 4 x verzinkte Flacheisen als Grillrostauflage (40 x 5 x 70 mm lang)
- 1 x Grillrost
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1 x stabile Bodenplatte (hier: ca.: 86 x 50 cm)
Werkzeuge
- Maurerkelle
- Maurerhammer
- Fugenkelle bzw. Fugeisen
- Wasserwaage
- Winkel
- Bleistift
- Cuttermesser
Materialwahl im Überblick:
- Klinkersteine: hitzebeständig, langlebig und pflegeleicht – sehr gut geeignet geeignet für den äußeren Bereich der Grillmauer
- Schamottesteine: Ideal für den Feuerraum und die Bereiche, die direkter Hitze ausgesetzt sind, da sie extreme Hitze vertragen
- Natursteine: Optisch ansprechend, aber die Hitzebeständigkeit muss im Einzelfall geprüft werden. Nur geeignete Natursteine verwenden!
Wähle die Materialien bewusst nach Verwendungszweck und gewünschter Optik.
Schritt 1: Fundament vorbereiten
Ein ebener, fester Untergrund dient als Basis für den Gartengrill. Als Fundament kann beispielsweise eine stabile Bodenplatte genutzt werden, die dem Grill später einen sicheren Stand geben wird.
In unserem Fall wurde eine vorhandene Platte verwendet, durch die bereits die Außenmaße für den Grill vorgegeben waren.
Schritt 2: Erste Steinreihe mauern
Nun kannst du auch schon mit der ersten Reihe beginnen. Dazu trägst du feuerfester Schamottemörtel auf die Bodenplatte auf. Dann werden die Klinker fest in den Mörtel gedrückt. Mit Hilfe der Wasserwaage und eines Winkels muss bereits zu Beginn auf genaues Arbeiten geachtet werden, damit später alles passt und der Grill in sich stabil ist.
Praxis-Tipp: Überprüfe unbedingt regelmäßig die Rechtwinkligkeit beim Mauern. Kleine Ungenauigkeiten in den unteren Reihen können sich im Verlauf verstärken und später große Abweichungen verursachen. Geduld und genaues Arbeiten zahlen sich aus!
Schritt 3: Fugen glätten
Wichtig ist, dass du die Fugen zwischendurch immer wieder glättest, bevor der Mörtel zu fest wird. Hierfür wird eine Fugenkelle bzw. ein Fugeisen verwendet.
Als preiswerte Alternative bietet sich ein Stück Gartenschlauch an, mit dem man eine besonders schöne Fugenkehle erzeugen kann.
Schritt 4: Mauern im Läuferverband
Zusätzliche Stabilität erhält der Grill, wenn du die Steine im halb versetzten Läuferverband verlegst. Hierfür müssen die Steine mit einem Maurerhammer zum Teil auf die richtige Länge gebracht werden. Bevor der Stein gesetzt werden kann, wird auf die Lagerfuge der gemauerten Reihe und auf die Stoßfuge des nächsten Steins Mörtel aufgetragen. Überschüssiger Mörtel an den Seiten streichst du mit der Kelle bündig ab. Nach dem Mauern der ersten Reihen kann probeweise der Grillrost aufgelegt werden.
Kontrolliere regelmäßig die Ausrichtung der Steine – sowohl waagerecht als auch senkrecht – mit der Wasserwaage.
Was ist der Läuferverband?
Beim Läuferverband bestehen alle Mauerschichten aus sogenannten Läuferziegeln – also längs verlegten Steinen. Dabei werden die Steinreihen jeweils um eine halbe oder viertel Steinlänge versetzt.
- Beim Halbverband liegt jeder Stein mittig über der Stoßfuge der darunterliegenden Steine.
- Beim Viertelverband ist der Versatz kleiner – jede vierte Reihe liegt wieder genau übereinander.
Diese Technik sorgt für Stabilität und ein gleichmäßiges Mauerbild. Der Läuferverband eignet sich besonders für einfache, nicht tragende Wände – also ideal für den Bau eines Gartengrills.
Schritt 5: Vorlage aus Gipskarton fertigen
Als nächstes werden die Stützschablonen für den Segmentbogen angefertigt: Dazu überträgst du die Maße auf eine Gipskartonplatte, zeichnest den Bogen an und schneidest beide Vorlagen mit einem Cuttermesser aus.
Nun können die Vorlagen in den Grill eingesetzt werden.
Schritt 6: Schablone für die Auflage herstelle
Auch die Auflage für die Steine des Segmentbogens wird aus Gipskarton hergestellt.
Dazu ritzt du die Platte mit einem Cuttermesser mehrfach in gleichem Abstand längs ein, um sie leichter biegen zu können. Anschließend legst du die Auflage auf die Seitenteile.
Wichtig: Bei größeren Abmessungen sollte die Konstruktion aus Holz hergestellt werden.
Schritt 7: Segmentbogen mauern
Nun werden die Steine für den Segmentbogen hochkant auf die gebogene Gipskartonplatte gelegt und gut vermörtelt.
Unser Tipp: Immer wieder mit der Wasserwaage überprüfen, ob die Konstruktion im Lot ist.
Schritt 8: Feuerfläche mauern
Über dem Boden mauerst du nun darüber flächendeckend eine Schicht aus Steinen. Diese Reihe erhöht die Stabilität und wird später als Feuerfläche genutzt. Zwei weitere Steinreihen rahmen an den Seiten und an der Rückseite übereinander gesetzt die Feuerfläche ein.
Schritt 9: Halterung für den Grillrost anbringen
Nun werden als Halterung für den Grillrost verzinkte, nicht rostende Eisen eingesetzt. Diese sollten in einem entsprechenden Abstand auf beiden Seiten auf die Steine gelegt und mit Mörtel fixiert werden.
Als Abschluss folgt noch eine weitere Reihe aus Steinen an den Seiten und an der Rückwand des Grills.
Schritt 10: Gartengrill trocknen lassen und reinigen
Lasse den Mörtel mindestens 3 bis 4 Tage antrocknen, bevor du die Gipskarton-Schablonen entfernst. Nach dem vollständigen Trocknen und Aushärten des Mörtels (ca. 8–14 Tage) wird der Grill mit Zementschleierentferner gesäubert: Dazu trägst du mit einem Schwamm die flüssige Emulsion auf und reinigst gründlich die Oberfläche mit einer Bürste.
Im Anschluss den Grill ordentlich mit Wasser abspritzen.
Warum Schamottemörtel?
Der zementgebundene, feuerfeste Schamottemörtel ist extrem hitzebeständig und hält Temperaturen von bis zu 1100 Grad Celsius stand. Daher ist er ideal zum Ausmauern von Feuerstellen oder zum Verkleben von feuerfesten Platten und Steinen, z. B. Schamottesteine mit direktem Kontakt zur Feuerstelle, in Kaminen, Kachelöfen, Pizzaöfen, Herden, Grillplätzen etc. geeignet. Da er auch frostbeständig ist, ist er auch für draußen geeignet.
Brennmaterialien und Vorteile eines gemauerten Grills:
Ein gemauerter Holzkohlegrill ist für Holzkohle und Briketts geeignet. Holzkohle brennt heißer und schneller – ideal für direktes Grillen von Steaks und Würstchen. Briketts glühen dafür länger und gleichmäßiger – perfekt für längere Grillabende mit viel Grillgut. Beide Materialien erzeugen hohe Hitze und Glut, jedoch auch Rauch – sorge daher für ausreichend Abstand zu empfindlichen Bereichen im Garten.
Vorteile eines gemauerten Grills:
Im Vergleich zu mobilen Grills bietet ein gemauerter Gartengrill mehr Stabilität, Individualität und Langlebigkeit. Er ist ein echtes Highlight im Garten, lässt sich optisch anpassen und kann mit zusätzlichem Stauraum, Ablagen oder Windschutz ausgestattet werden.
Fazit Gartengrill
Ein selbst gemauerter Gartengrill ist nicht nur funktional, sondern auch ein echtes Schmuckstück für deinen Garten. Mit sorgfältiger Planung, etwas Geduld und der richtigen Anleitung schaffst du dir mit diesem Projekt einen Grillplatz, der dir jahrelang Freude bereitet. Außerdem kannst du Form, Materialien und Standort deines Grillplatz auf deine individuellen Bedürfnisse anpassen.