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Foto: fischer
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8 geniale Tipps zum Bohren und Dübeln
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Wer Regale oder Bilder aufhängen will, kommt um das Bohren meistens nicht herum. Wird schon der Bohrer schief angesetzt, reißen Bohrlöcher aus und eigentlich passende Dübel finden einfach keinen Halt. Ursache sind oft typische Anwendungsfehler. Wenn du gut planst, den richtigen Bohrer passend zu Wand wählst und einige Tipps beachtest, kann nichts mehr schief gehen!
01. Richtig planen
Für eine sichere und dauerhafte Dübelverbindung ist ein exaktes Bohrloch die Voraussetzung. Einfach draufloslegen und beim Bohren eine Wasser- oder Stromleitung zu treffen ist daher keine gute Idee. Überprüfe als erstes deine Wand mit einem Ortungsgerät. Anschließend die Bohrstelle exakt ausmessen und anzeichnen.
02. Tief genug bohren
Beim Eindrehen der Schraube spreizt oder verknotet sich der Dübel und sitzt dann fest im oder am Untergrund. Bohrst du nicht tief genug, lässt sich der Dübel nicht komplett in die Wand einschlagen, steht vor und funktioniert nicht richtig. Auch die Schraube braucht eine gewisse Bohrtiefe. Stößt sie beim Eindrehen am Ende des Bohrlochs an, droht sie beim Weiterdrehen abzubrechen. Das solltest du unbedingt vermeiden. Bei der Bestimmung von Größe und Länge des Bohrlochs gilt folgende Faustformel: Der Bohrlochdurchmesser sollte so groß sein wie der des Kunststoffdübels. Diese werden nach ihrem Durchmesser benannt. Bei einem 8er Dübel muss folglich ein 8 mm großes Loch gebohrt werden. Bei der Schraube verhält es sich folgendermaßen: Sie muss etwas kleiner als der Dübeldurchmesser und länger als der Dübel plus das zu befestigende Material (z. B. Dicke der Rückwand) sein. Kurz gesagt: Schraubenlänge = Dübellänge + Anbauteildicke + Schrauben-Durchmesser. Wem dies zu kompliziert ist, findet die Informationen zum Glück auch auf der jeweiligen Dübelverpackung. Bevor du in den Baumarkt gehst, kannst du online beim fischer Dübelfinder schonmal schauen, welcher Dübel zu deinem Projekt passt.
Praxistipp: Klebe die benötigte Länge mit Kreppband auf dem Bohrer ab. Dann kannst du sicher sein, dass du tief genug gebohrt hast.
03. Wandbeschaffenheit bestimmen
Je nach Material der Wand musst du den richtigen Bohrer auswählen, denn der passende Bohrer ist ausschlaggebend für ein gutes Ergebnis. Natürlich muss auch der Dübel zur Wand passen. Durch leichtes Klopfen auf die Wand kannst du feststellen, ob es sich um eine Leichtbauweise aus Gipskarton oder um eine Massivbauweise handelt. Gipskarton ist leicht zu erkennen, sehr weich und lässt sich mit einem Holzbohrer bohren - bei massiven Wänden gibt der Bohrstaub bei einer Probebohrung Auskunft:
Ziegelwand - roter Bohrstaub
Kalksteinwand - weißer Bohrstaub
Beton - grauer Bohrstaub
Für Natursteine und Mauerwerk nimmst du einen mit Hartmetall bestückten Steinbohrer. Bei Beton benötigst du einen speziellen Betonbohrer. Sind deine Wände aus verschiedenen Baustoffen und Schichten zusammengesetzt, achte darauf, dass der Dübel immer im tragenden Grund verankert wird. Ein häufiger Fehler ist die Befestigung im Putz oder in nichttragenden Schichten. Also besser vorab die benötigte Dübellänge ermitteln, damit du auf Nummer sicher gehst.
04. Richtige Bohrmethode verwenden
Besonders wichtig ist es, das richtige Werkzeug zu wählen, um das Loch zu bohren. Für leichtere Arbeiten reicht ein herkömmlicher Akkubohrer aus, z. B. beim Bohren in Gipskarton und Porenbeton. Bei klassischem Mauerwerk brauchst du eine leistungsstärkere Schlagbohrmaschine, die es auch mit Akkubetrieb gibt. Betonwände bearbeitest du mit einem Bohrhammer. Dieser hat ein Hammerwerk und arbeitet sich mit kräftigen Schlägen durch das Material.
Aber nicht bei allen Untergründen ist die Schlagfunktion die richtige Wahl: Wird z. B. bei Hohllochziegeln mit einem Hammer- oder Schlagbohrer gearbeitet, reduziert das die Tragfähigkeit drastisch. Auch bei Gipskarton ist Vorsicht angesagt.
Um ein Abrutschen und schiefe Löcher zu vermeiden, setzt du die Bohrspitze immer senkrecht zur Wand an und startest dann die Maschine. Erst wenn der Bohrer festen Halt gefunden hat, übst du leichten Druck aus.
05. Schutzkleidung tragen
Zu deiner eigenen Sicherheit solltest du beim Bohren immer eine Schutzbrille, Gehörschutz und Handschuhe tragen. Falls du in der Höhe bohrst, stelle dich auf eine stabile Leiter mit sicherem Stand und nicht auf den wackeligen Küchenstuhl.
06. Funktionierendes Material verwenden
Arbeite immer mit funktionierenden Werkzeugen und Material. Ist der Bohrer abgenutzt und stumpf, bekommt man vor allem in Betonwänden Schwierigkeiten. Kannst du nicht tief genug bohren, steht der Dübel wieder vor und funktioniert nicht richtig. Bei der Verwendung von Injektionsdübeln sollten diese anschließend richtig gelagert werden. Wer nicht die ganze Kartusche benötigt, dreht gerne die Kanüle, auch Mischer genannt, wieder ab und setzt die Verschlusskappe auf. Dadurch kann der Kanal, aus dem der Härter austritt, verkleben. Beim nächsten Gebrauch wird dann nur das Harz ausgedrückt. Damit härtet das Produkt nicht mehr aus und selbst nach langem Warten kann darin nicht befestigt werden. Besser ist es, den benutzten Mischer draufzulassen und vor der nächsten Verwendung einen neuen Mischer zu verwenden. Die Injektionsmörtel können bei richtiger Lagerung lange genutzt werden: Sie mögen es möglichst dunkel und kühl. Ein Kellerraum ist der beste Aufbewahrungsort dafür. Im Sommer kann die recht kurze Verarbeitungszeit erhöht werden, wenn die Kartusche zuvor gekühlt wurde.
07. Bohren in empfindliche Oberflächen
Klebe ein Stück Kreppband auf die Bohrstelle, z. B. auf Fliesen. Die raue Oberfläche des Klebebandes verhindert, dass der Bohrer abrutscht und den Untergrund beschädigt.
08. Praxistipp: Bohren ohne Staub
Gerade beim Bohren fällt feiner Staub an. Damit er sich nicht im ganzen Zimmer verteilt, solltest du vor dem Bohren einige Schutzmaßnahmen treffen.
1. Absaugen
Für Schlagbohrmaschinen gibt es spezielle Absaugvorrichtungen als Zubehör, die den Staub schon beim Bohren auffangen. Genauso gut kann man auch den Hausstaubsauger zum Ableiten des Bohrmehls verwenden.
2. Auffangen
Alternativ kannst du auch einen kleinen Briefumschlag, mehrere Notizzettel oder einen Kaffeefilter aus Papier direkt unter das Bohrloch kleben, um den Bohrstaub aufzufangen.
Wenn du in die Decke bohren willst, ist ein Jogurtbecher hilfreich. Schneide die obere Hälfte des Bechers ab und bohre durch den Boden ein Loch. Dann bohrst du mit dem Jogurtbecher das Loch in die Decke. Das Bohrmehl rieselt dabei direkt in den Becher und nicht in deine Augen.