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Europaletten sind ein vielseitiges Material. Aktuell bekommst du eine unbehandelte Palette für ca. 18 bis 20 Euro im Baumarkt, bereits vorbehandelte (etwa farbig gestrichen) für einige Euro mehr. Bei den Kleinanzeigen findest du Paletten mittlerweile wieder deutlich günstiger. Achte aber vor dem Kauf auf einen guten Zustand! Stark genutzte Paletten müssen erst gesäubert werden, vorstehende Nägel entfernt, Absplitterungen geschliffen werden, bevor du sie guten Gewissens zum Heimwerken nutzen kannst. Das kostet natürlich auch Zeit, ist den Aufwand aber wert!
Wichtig: Die angegebenen Maße in der Anleitung beziehen sich auf genormte Europaletten mit den Maßen L = 120 cm x B = 80 cm x H = 14,4 cm. Achte also darauf, welche Paletten du benutzt, damit die Erweiterungen am Ende perfekt passen.
Das brauchst du:
- NanoBlade-Säge, alternativ Stichsäge mit Holzsägeblatt
- Multischleifer mit Schleifpapier versch. Körnungen
- Akku-Bohrschrauber
- Holzbohrer-Set, ggf. mit Senker
- Akku-Schrauber mit Winkelaufsatz
- Bleistift, Zollstock
- Schraubzwingen
- zwei Europaletten (je nach gewünschter Höhe)
- Schublade mit „Deckel/Regenschutz“: Für den Rahmen 2 x Holzbrett aus Schichtholz 18 mm: 744 x 84 mm und 2 x 375 x 84 mm, für Boden und Deckel 2 x Holzplatte aus Schichtholz 6 mm: 375 x 780 mm
- Rückenlehne: Holzbretter 27 mm: 9 x 800 x 75 mm, 2 x 730 x 75 mm
- Schablone für Lehnenverstellung
- Schrauben 3,5 x 50 mm und 3 x 25 mm
- wasserfeste Holzfarbe, z.B. Lack oder Lasur
- Streichwerkzeug (Farbwalze, Pinsel, Farbwanne etc.
- Kordel für Schubladengriffe, alternativ Forstner- oder Flachfräsbohrer
- allgemeine Schutzausrüstung (Handschuhe, Schutzbrille, Ohrschützer)
- ggf. vier Schwerlastrollen
01. Schubladenrahmen bauen
Die Bauteile für die Schubladen gemäß Materialliste selbst zuschneiden oder im Baumarkt auf Maß sägen lassen. Sie sind so berechnet, dass sie exakt in die Aussparung zwischen zwei Blöcke der Palette passen.
Ein kurzes und ein langes Brett (744 x 84 mm und 375 x 84 mm) stumpf über Eck an der Arbeitsplatte festklemmen und verschrauben.
Wichtig: Löcher vorbohren, damit das Holz nicht ausreißt! Werden die Löcher zusätzlich gesenkt, schließt der Schraubenkopf schön bündig mit der Holzoberfläche ab.
Alle vier Ecken so verbinden, sodass der Schubladenrahmen entsteht. Dabei werden die längeren Bretter von den kürzeren eingefasst.
02. Bodenplatte befestigen
Jetzt die Bodenplatte auf den Rahmen auflegen und verbinden: Löcher vorbohren, senken und verschrauben, alternativ nageln.
Tipp: Für ausreichend Stabilität alle 10 bis 15 cm eine Schraube setzen.
03. Löcher für den Griff bohren
Die Schublade lässt sich mit einem Kordel-Griff ganz einfach herausziehen. Um die Kordel befestigen zu können, musst du zunächst Löcher an der Frontseite der Schublade mittig markieren und bohren. Achte bei der Auswahl des Bohrerdurchmessers auf die Kordelstärke. Eingefädelt wird diese aber erst nach dem Anstrich!
Tipp: Alternativ kannst du etwa mit einem Forstner- oder Flachfräsbohrer auch ein größeres Griffloch schneiden, mit dem du die Schubladen bedienen kannst.
04. Schleifen und streichen
Nun die Schublade mit gröberem Schleifpapier schleifen und die Kanten brechen. Anschließend den Schleifstaub gründlich abbürsten oder -saugen.
Nun kannst du das Holz streichen, knalligbunt oder eher dezent, wie es dir gefällt. Die Farbe (für draußen gut geeignet ist ein Lack oder eine Lasur) aufrühren und dann in zwei Arbeitsgängen auftragen. Dazwischen trocknen lassen und vor der zweiten Schicht mit 180er Körnung anschleifen für ein schöneres Ergebnis. Am besten streichst du alle Seiten, auch innen und den Boden, damit sich das Holz nicht einseitig verzieht. Außerdem sieht es schöner aus.
Tipp: Wenn du auch die Rückenlehne streichen willst, baue erst beide Teile fertig und streiche dann in einem Arbeitsgang.
05. Kordel einfädeln
Alles getrocknet? Dann bringe jetzt noch den Griff der Schublade an, indem du die Kordel von außen durch die bereits vorgebohrten Löcher fädelst und innen verknotest.
06. Schubladendeckel anbringen
Falls die Liege draußen auch mal einem Regenguss trotzen muss, solltest du eine weitere Holzplatte anbringen. Sie dient als Deckel bzw. Regenschutz für die Schublade – Zeitschriften, Decken oder Kissen sollen schließlich trocken bleiben.
Verspanne die zugeschnittene Platte an der passenden Stelle unterhalb der Deckbretter der Palette und verschraube diese von unten bzw. innen. Am einfachsten geht das mit einem Winkelaufsatz für den Akkuschrauber.
07. Verstellmöglichkeit für Rückenlehne sägen
Auch das Holz hierfür nach Materialliste zuschneiden oder im Baumarkt sägen lassen.
Die Lehne des Rückenteils der Liege soll später in der Neigung verstellbar sein. Dafür musst du entsprechende Einkerbungen auf den zwei Querverbindern (730 x 75 x 27 mm) sägen. Drucke und schneide die Schablone aus, lege diese am unteren Ende an und übertrage die Form mit einem Bleistift auf das Holz.
Wichtig: Achte darauf, dass auf beiden Holzteilen die Form auf gleicher Höhe eingezeichnet ist.
Die Bretter zum Sägen am Arbeitstisch verspannen und die aufgezeichnete Form ausschneiden. Die Schnittkanten danach glätten.
08. Lehnengerüst bauen
Verspanne eines der langen Holzbretter (800 x 75 mm) hochkant an der Arbeitsplatte. Die beiden kürzeren Bretter platzierst du ebenfalls hochkant im 90-Grad-Winkel dazu mit einem seitlichen Abstand von 430 mm.
Wichtig: Die gezackten Enden der Bretter zeigen dabei nach oben und liegen auf dem Arbeitstisch auf! Ebenfalls mit Schraubzwingen festklemmen, vorbohren, senken und mit dem langen Brett stumpf verschrauben.
09. Rückenlehne bauen
Jetzt verkleidest du die Konstruktion mit sieben weiteren Brettern (800 x 75 mm). Das erste Brett bündig zur vorderen Kante des aufrechten Brettes anbringen, die weiteren dann mit jeweils 15 mm Abstand platzieren.
10. Lehne streichen
Falls du die Schubladeneinsätze noch nicht gestrichen hast, kannst du nun alle Teile wie in Schritt 4 beschrieben behandeln – also zunächst schleifen, dann streichen. Am besten machst du zwei Durchgänge mit Zwischenschliff. Trocknen lassen.
Hast du Lust auf ein wirklich rundes Ergebnis mit optimalem Witterungsschutz, solltest du Edelstahlschrauben verwenden und die ganze Konstruktion inklusive der Paletten streichen. Dabei könnten die Schubladeneinsätze als optische Highlights zum Beispiel farbig herausstechen – das bleibt natürlich deinem Geschmack überlassen.
11. Lehne einsetzen
Nun brauchst du eine Europalette, an der du die Lehne anbringen kannst. Dafür verschraubst du das letzte verbliebene Holzbrett (800 x 75 mm) unter den Deckbrettern der Palette mit einem Abstand von 80 mm zu den hinteren Klötzen.
In dieses Brett kannst du nun die Einkerbungen der Lehne in unterschiedlichen Winkeln einhaken und sie so an deine Bedürfnisse anpassen.
Tipp: Hast du einen festen Platz für deine Liege und willst sie nicht viel bewegen, kannst du diesie natürlich einfach zusammensetzen und stehen lassen. Für mehr Flexibilität empfehlen wir, vier Möbelrollen unter die unterste Palette zu schrauben (Gewicht beachten!). So kannst du sie je nach Sonnenstand auch mal drehen.
Noch mehr Bock auf Paletten?
Für einen Garten kannst du aus Paletten auch ein ganzes Sitzensemble bauen oder vielleicht lieber einen coolen Strandkorb? Auch ein Grilltisch oder eine Kinderküche sind schnell gemacht.