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Für kleine Gärten oder einen versteckten Lieblingsplatz eignen sich frei stehende Podeste. Natürlich können auch in großen Gärten mehrere solcher Ruhezonen errichtet werden. So kann man im Verlauf des Tages der Sonne hinterherziehen. Bei unserem Bauprojekt wurde kein Fundament benötigt, da der der Boden sehr fest war. Grundsätzlich ist ein verdichtetes, 30 bis 40 cm hohes Splittbett als Untergrund ideal.
Benötigte Werkzeuge:
- Handkreissäge mit Führungsschiene
- Kapp- und Gehrungssäge
- Akku-Bohrschrauber
- Stichsäge
- Richtlatte/Wasserwaage
- Gartenwerkzeuge, wie Handstampfer
- Bohr- und Winkellehre,
- Abstandshalter, Winkelanschlag
01. Platz schaffen
Lege zuerst die Größe des Holzdecks fest und schaffe anschließend Platz dafür. Entferne eventuell vorhandene Pflanzen vollständig - dazu gehören auch die Wurzeln. Dann füllst du die Wurzellöcher mit Erde auf, lockerst die Oberfläche und verteilst die Erde gleichmäßig mit einer Harke.
02. Fläche ebnen
Nun ziehst du die Fläche mit einer Richtlatte gleichmäßig ab. Vergiß nicht, ein leichtes Gefälle von 2 Prozent einzubauen. Überprüfe anschließend die Fläche mit der Wasserwaage in beide Richtungen, um einen flachen Untergrund ohne Hubbel zu erhalten. Ist alles gerade, verdichtest du die mit Erde aufgefüllten Pflanzlöcher und die Oberfläche mit einem (selbstgebauten) Handstampfer.
03. Vlies auslegen
Damit unter der Terrasse kein Unkraut wächst, legst du ein Spezialvlies auf den Boden. Lasse es seitlich mit ausreichend großem Überstand über die Fläche ragen. Ziehe das Vlies glatt und fixiere es am Rand mit Befestigungshaken. Achte dabei auf die benötigte Überlappung von mindestens 30 cm, wenn du mehrere Vliesbahnen nebeneinander legst.
Das Vlies sollte besonders vorne, bei der gewachsenen Grasnarbe ausreichend überstehen, damit es später mit den Blendbrettern hochgeschlagen werden kann.
Unkrautvlies:
Im Laufe der Zeit wächst unter vielen Holzterrassen Unkraut. Unansehnlich wird es dann, wenn sich das Unkraut durch die Fugen zwischen den Holzdielen seinen Weg sucht. Ein Spezial-Terrassenvlies verhindert das Durchwurzeln von Unkraut, ist UV-stabil sowie luft- und wasserdurchlässig und hält ca. 20 bis 25 Jahre. Wichtig bei der Verlegung ist eine ausreichende Überlappung und eine Fixierung an den Seiten, z. B. mit U-Befestigungshaken.
04. Betonplatten auslegen
Ermittle zuerst das Raster für die Unterkonstruktion und platziere dann die 30 x 30 x 4 cm großen Betonplatten von der Mitte ausgehend gerade aus. Anschließend die übrigen Platten in gleicher Flucht auslegen. Verwende dafür eine Richtlatte, um die Flucht einzuhalten. Das Rastermaß beträgt ca. 50 x 50 cm, wobei die äußeren Balken näher am Plattenrand aufliegen, damit der seitliche Überhang der Dielen und somit ein Verwerfen so gering wie möglich gehalten werden kann.
Nun legst du dünne Pads aus Gummigranulat auf jede Betonplatte. Die Pads schützen vor Fäulnis, da sie verhindern, dass das Holz direkt auf dem Beton aufliegt. Bei den äußeren Platten liegen die Auflagepunkte näher am Rand – so wird der seitliche Terrassenüberstand verringert.
05. Unterkonstruktion fertigen
Lege nun die 40-x-70-mm-Hölzer hochkant als Unterkonstruktion auf die Gummipads. Überprüfe mit einer ausreichend langen Wasserwaage, ob alle Hölzer auf einem Niveau liegen. Dann ermittelst du die niedrigste Stelle und fütterst sie mit unterschiedlich dicken Granulatpads auf, bis das Niveau überall gleich ist (maximal 2 cm hoch).
Anschließend kontrollierst du jeden Auflagepunkt, ob die Konstruktionshölzer aufliegen. Wenn nicht, legst du auch hier Granulatpads in der passenden Dicke unter. Markiere nun das vordere Terrassenende auf der Unterkonstruktion und säge die Hölzer sauber ab.
Tipp: Niveau ausgleichen
Mit unterschiedlich dicken Gummigranulat-Pads kannst du Niveauunterschiede einfach ausgleichen. Da das Material der Pads aber nachgibt, solltest du nicht mehr als 2 cm Höhe überbrücken. Bei größeren Distanzen kannst du dir mit Betontütchen behelfen. Fülle dafür eine Plastiktüte mit nicht zu grobkörnigen Beton und drücke die Konstruktionshölzer in den Beton. Steche dann seitlich in die Plastiktüte, damit die Luft entweichen und der Beton schneller aushärten kann.
Wichtig: Hierbei kannst du dich nicht von Punkt zu Punkt vorarbeiten, sondern musst direkt die ganze Länge ausgleichen. Also über die gesamte Länge auf jeden Auflagepunkt je ein Betontütchen legen, Tütchen einstechen und das Holz auf ein Niveau eindrücken.
06. Erste Diele montieren
Jetzt längst du alle Dielen mit einer Kapp- und Gehrungssäge sauber ab und legst sie zunächst erstmal lose auf die Unterkonstruktion. Dann bestimmst du die Position der ersten Diele. Plane dabei den Überstand und das Blendbrett ein. Richte an dieser Stelle die Diele mit einer Bohr- und Winkellehre aus, bohre die Schraubenlöcher vor und drehe die erste Schraube ein.
Die zweite Bohrung errechnest du wegen des großen Überstands und zeichnest sie dann an. Anschließend bohren und festschrauben. Achte darauf, dass die Schraubenköpfe bündig mit dem Holz abschließen und nicht hervorstehen.
Schrauben-Tipp:
Wer Holz im Außenbereich verarbeitet, sollte keine verzinkten Schrauben verwenden. Diese rosten nämlich sehr schnell und hinterlassen hässliche Rostflecken im Terrassenholz. Stattdessen solltest du spezielle Terrassenschrauben aus rostfreiem Edelstahl der Gruppe A2 oder A4 verwenden, die sehr widerstandsfähig und witterungsbeständig sind.
07. Terrassendielen verlegen
Das weitere Beplanken der Unterkonstruktion ist nun reine Fleißarbeit. Richte die nächste Diele mit Abstandshalter und Winkelanschlag aus, bohre die Diele vor und schraube sie fest. Pro Diele und Auflagepunkt auf der Unterkonstruktion benötigst du zwei Terrassenschrauben. Falls eine Diele etwas krumm sein sollte, kannst du sie in die richtige Position „zwingen“. Verfahre so weiter, bis du alle Dielen verlegt hast.
08. Blendbretter anbringen
Für die seitliche Verblendung kürzt du die Dielen in der Höhe mit einer Tauchsäge mit Führungsschiene. Schneide alle benötigten Blendbretter zu. Dann kannst du das Vlies rundum besäumen. Lasse soviel Material überstehen, dass es mit den Blendbrettern hochgeschlagen werden kann und dabei die Köpfe der Unterkonstruktion vollständig verdeckt.
Dann verschraubst du die Blende mit der Unterkonstruktion. Auch hier wieder vorbohren. Bei den Seiten kannst du die leicht überstehenden Betonplatten überbrücken, indem du Resthölzer an die Unterkonstruktion schraubst. Daran lässt sich das Blendbrett an der gewünschten Position befestigen. Zum Schluß schleifst du die Schnittkanten mit dem Exzenterschleifer glatt und behandelst die Oberfläche mit Lärchenöl.
Mehr Anleitungen und Ideen zu Sitzplätzen findest du unter www.selbst.de.