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- Türen und Fenster abdichten
Zugluft ist unangenehm und kostet bares Geld. Die kalte Luft, die bei undichten Fenstern und Türen durch die Spalten ins Haus oder in die Wohnung dringt, muss ständig auf Raumtemperatur erwärmt werden. Aber auch Fensterrahmen stellen gerade bei älteren Fenstern Wärmebrücken dar. Wenn ein Fenstertausch nicht in Frage kommt, zum Beispiel bei Mietwohnungen, können Mieter zumindest die porös gewordenen Fensterdichtprofile erneuern. Mit elastischen Dichtungsbändern aus Gummi oder Schaumstoff lassen sich neben Fenstern auch Eingangs- und Zimmertüren schnell abdichten.
Tipps, um noch mehr Energie zu sparen, gibt´s hier, hier oder hier.
Tipp: Schließbarkeit prüfen
Prüfe vor dem Abdichten, ob sich Fensterflügel problemlos im Rahmen bewegen lassen und ob die Tür richtig in der Zarge sitzt. Erforderliche Richtungsarbeiten sollten vorher erledigt werden. Sind die Fenster und Türen richtig eingestellt und schließen dicht, schmierst du noch alle beweglichen Teile mit einem Silikonspray oder Multifunktionsprodukt.
Weiterer Nebeneffekt von dichten Fenstern:
Abgedichtete, isolierte Fenster sorgen nicht nur angenehme, warme Temperaturen in den Räumen, sondern schützen auch vor potenziellem Schimmelbefall. Bei undichten Fenstern sammelt sich die Feuchtigkeit schnell an den undichten Stellen und bietet damit den perfekten Nährboden für Schimmel. Mit elastischen Dichtungsbändern kann dies verhindert werden. Eine hochwertige und unbeschädigte Dichtung schützt außerdem vor Lärm und Staub.
Tipp 1: Fenster abdichten
Zunächst solltest du testen, ob und an welchen Stellen die Dichtungen defekt sind. Dafür kannst du zum Beispiel ein Blatt Papier zwischen Fenster bzw. Tür und Rahmen klemmen. Lässt sich das Papier leicht herausziehen, ist die Dichtung ungenügend. Auch mit einer brennenden Kerze lassen sich durchlässige Stellen schnell aufspüren. Am besten klappt der Versuch bei windigem, kaltem Wetter.
Um die neuen Dichtungen anzubringen, müssen die alten komplett entfernt und Fenster- und Türrahmen gründlich gereinigt werden. Nur so haften die selbstklebenden Profile optimal am Untergrund. Welches Profil sich bei dir eignet, hängt unter Anderem mit der Größe der Spalten zusammen. Verschiedene Materialien wie Schaumstoff, Gummi oder Silikon haben eine sehr unterschiedliche Haltbarkeit! Wer nicht so häufig das Abdichten wiederholen will, sollte deshalb darauf achten.
So wird es gemacht:
Zuerst den Fensterrahmen mit einem Lappen und etwas Spülmittel gründlich reinigen und gut trocknen lassen. Dann alle Seiten des Fensterrahmens ausmessen.
Anschließend ziehst du die aufgerollten Dichtprofile auseinander und schneidest sie entsprechend der Fenstermaße zu.
Dann die Profile mit der P-Wölbung in Richtung Scheibe anlegen. Beim Aufkleben mit einer Hand das Deckpapier abziehen, mit der anderen Hand das Profil fest an den Rahmen drücken. In den Ecken die Dichtungen auf Stoß aneinanderkleben.
Bei Türen gehst du sehr ähnlich vor:
Mit einem Lappen und etwas Spülmittel reinigst du den Türrahmen und lässt ihn gut trocknen. Nun die Dichtprofile an der Naht auseinanderziehen, den Türrahmen ausmessen und die Dichtungsstreifen passend zuschneiden. Die Profile im Türrahmen anlegen, den Deckstreifen abziehen und gleichzeitig mit der anderen Hand die Dichtung kräftig im Rahmen andrücken. Fertig!
Tipp 2: Tür abdichten: Dichte Borsten
Der Spalt zwischen Tür und Boden lässt sich leicht mit einer selbstklebenden Türdichtschiene verschließen. Ist der Boden nicht ganz eben, haben sich Bürstendichtungen bewährt, da die Borsten gefedert sind und sich den Höhenunterschieden anpassen. Bis zu 15 Millimeter hohe Spalten lassen sich damit überbrücken. Zugluft, Kälte, Staub und Lärm bleiben draußen, während der Wohnraum warm und gemütlich bleibt.
So wird es gemacht:
Zuerst das Türblatt gründlich reinigen, sodass die Oberfläche trocken, staub- und fettfrei ist. Nun die Breite der Tür ausmessen und das Maß des Türblattes auf die Türdichtschiene übertragen und mit Bleistift anzeichnen. Die seitliche Kappe an der Türdichtschiene abnehmen und die Bürste herausziehen.
Dann sägst du die Kunststoffschiene mithilfe einer Handsäge an der Markierung ab. Die Bürste mit einer Kneifzange auf die gleiche Länge kürzen und wieder in die Kunststoffschiene schieben.
Schutzfolie vom Klebeband abziehen. Jetzt die Türdichtschiene auf die Tür setzen und fest andrücken – dabei sollte die Türdichtung nicht unbedingt waagerecht, sondern bündig zum Boden angebracht werden.
Tipp 3: Tür abdichten: Schaumstoff-Schiene
Bei glatten Böden wir Parkett, Laminat und Fliesen kannst du Türdichtungen aus Schaumstoff verwenden, die unter das Türblatt geschoben werden und breite Spalten sofort verschließen. Vorteil: So schnell wie sie sich anbringen lassen, kann man sie auch wieder entfernen. Ohne zu kleben oder zu schrauben.
So wird es gemacht:
Messe zuerst mit dem Zollstock die Breite des Türblattes aus, übertrage das Maß auf die Türbodendoppeldichtung und schneide diese mit dem Cutter zu.
Achtung: Schneidunterlage oder Pappe darunterlegen! Dann die Türbodendoppeldichtung einfach unter das Türblatt schieben – fertig!
Tipp 4: Fensterscheiben isolieren
Viele alte Fenster sind nur einfach verglast und gelten als wahre Energiefresser. Um die Wärme in der Wohnung zu halten, hilft es, die Einfachverglasung zu isolieren. Die durchsichtige Fensterisolierfolie bildet ein wärmedämmendes Luftpolster, das ähnlich wie eine zusätzliche Fensterscheibe wirkt. Auf diese Weise reduziert die Isolierfolie Kälte und Kondenswasser.Du kannst die Folie selbst mit einem Föhn und Klebeband montieren.
Tipp 5: Isolierfolie hinter der Heizung anbringen
Heizkörpernischen in unsanierten Gebäuden gehören zu den Schwachstellen eines Hauses. Über diese sogenannten Wärmebrücken geht viel Energie verloren, weil die Außenwand in diesem Bereich dünner ist.
Wenn bei dir in absehbarer Zeit keine energetische Sanierung geplant ist, kannst du dir mit einer Reflektorfolie für Heizkörper helfen. Diese biegsame, drei Millimeter dicke Isolierfolie besteht aus Schaumstoff und einer reflektierenden Aluminiumschicht, die die Wärme in den Raum zurückstrahlt. Innerhalb weniger Minuten kannst du die Folie auf die gewünschte Größe zuschneiden und hinter dem Heizkörper anbringen.
Wichtig ist, dass die Reflektorfolie nur hinter den Heizkörper geklemmt werden darf, um die Luftzirkulation nicht zu behindern. Würdest du die Folie verkleben, könnte sich dahinter Schimmel bilden. Übermalt werden sollte die Isolierfolie auch nicht, weil die Alubeschichtung die Hitze der Heizkörper sonst nicht optimal reflektieren kann.