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Zwar sind die Geräte heute sparsamer als noch vor Jahren, aber wenn man deshalb verschwenderischer mit ihnen umgeht, hat man am Ende nichts gespart! Unser DIY-Academy-Trainer Norbert Heinze hat ein paar kluge Tipps für dich.
Du möchtest gerne mehr für die Umwelt tun? Dann schau dir auch unserer Stromspartipps an und wie du deinen Wasserverbrauch im Badezimmer verringern kannst.
Gute Planung in der Küche
„Hast du die Wahl zwischen Gas- oder Elektroherd, solltest du Strom den Vorzug geben“, rät Trainer Norbert Heinze. Denn die Verbrennungsgase der Herdflammen belasten die Raumluftqualität: Große Mengen an Wasserdampf werden frei, die abgeführt werden müssen, um ein ungesundes Raumklima zu vermeiden. Dies kann durchs Fenster oder eine Ablufthaube erfolgen – beides trägt zu einem höheren Wärmebedarf bei.
Ein Induktionsherd hingegen ist sparsam und erwärmt ähnlich schnell wie Gas. Allerdings ist geeignetes Kochgeschirr nötig (kein Glas-/Aluminiumtopf und -Pfanne). Moderne Ceran-Kochfelder sind zwar besser als die alten gusseisernen Herdplatten, aber nicht so effizient wie eine Induktionsplatte.
Vorsicht vor stromfressenden Schnäppchen
Auch andere Haushaltsgeräte sind oft Energiefresser. Ihr Verbrauch macht etwa die Hälfte der Stromrechnung aus. Am meisten schlagen Kühlschränke und Gefriergeräte zu Buche. Unstrittig ist, dass ältere Geräte einen höheren Verbrauch haben. 17 Prozent aller Hausgeräte in Deutschland sind 14 Jahre und älter. Die Hersteller haben zuletzt ihren Fokus auf die Energieeffizienz gelegt, jedes Jahr preisen sie noch verbrauchsärmere Waschmaschinen sowie Koch- und Kühlgeräte an.
Wer sich heute neue Geräte anschafft, kann jährlich mehrere hundert Euro sparen. Aber aufgepasst: Oft werden veraltete Lagergeräte noch abverkauft. „Das ist zulässig, aber du solltest auf die Jahreskosten des Gerätes hochrechnen. Manches Schnäppchen erweist sich dabei als teure Lösung, der gesparte Hunderter wird über die Strom- und Wasserrechnung nachgezahlt“, erläutert Energieexperte Heinze.
Ob Kühlschrank, Waschmaschine und Co. nach 15 oder schon nach fünf Jahren ausgewechselt werden sollten, kann man nicht pauschal sagen. Das hängt immer von der individuellen Nutzung ab. In den vergangenen Jahren waren allerdings die Fortschritte bei der Energieeffizienz so gewaltig, dass ältere Geräte nicht mehr mithalten können. „Bei einem heute mindestens zehn Jahre alten Kühlschrank solltest du schon über einen Neukauf nachdenken“, empfiehlt Heinze. Denn anders als Wasch- oder Spülmaschinen, die zum Teil nur alle paar Tage angeworfen werden, laufen Kühl- und Gefrierschränke im Dauerbetrieb.
Eine etwa 15 Jahre alte Kühl-Gefrierkombination verbraucht ca. 600 kWh im Jahr. Ein effektives Neugerät bringt es auf 150 kWh und spart damit etwa 135 Euro jährlich bei einem kWh-Preis von 30 Cent. Während ein 15 Jahre alter Wäschetrockner bei regelmäßigem Gebrauch ca. 580 kWh im Jahr benötigt, kommt ein neuer mit 220 kWh aus. Das spart gut und gerne 95 Euro pro Jahr. „Vielleicht kannst du die Wäsche aber auch an der Luft trocknen lassen – günstiger geht es nicht!“, sagt Trainer Heinze.
Überlege, wie viel du wirklich brauchst!
Du solltest dir über deine Bedürfnisse klar sein: Beim Kühlschrank muss es zum Beispiel nicht immer das größte Modell sein. Immerhin steigt der Stromverbrauch pro 100 Liter Nutzungsvolumen um rund 20 Prozent. Für einen Single genügen 100 bis 140 Liter, Familien sollten pro Person 50 Liter einkalkulieren.
Orientierung am Energieeffizienzlabel
Orientierung bietet auch das neue EU-Label. Es informiert über die Energieeffizienz. Bis März 2021 war A+++ bei Kühl- und Gefriergeräten, Wasch- und Spülmaschinen sowie Wäschetrocknern die beste Effizienzklasse und D die schlechteste. Nun wurden die „+“-Klassen abgeschafft und die Geräte wieder auf einer Skala von A bis G eingestuft. Die sparsamsten Haushaltsgeräte sind bei der obersten, dunkelgrünen Effizienzklasse A zu finden.
Da die Hersteller meist noch keine effizienteren Geräte als B entwickelt haben, bleibt die obere Klasse meist noch frei. Vergleichen Sie daher vor dem Kauf mehrere Geräte im Hinblick auf die Effizienzklassen. Da B- oder sogar A-Geräte recht neu am Markt sind, sind sie teilweise noch etwas teuer in der Anschaffung. Hier gilt es die Stromkostenersparnis mit den Mehrkosten beim Kauf zu vergleichen und für sich zu entscheiden wo die tolerierbare Grenze für Kosten und Nutzen liegt.
Viele alte Kühlschränke landen in ihrem zweiten Leben im Keller als Reservegerät oder als Zusatzkühlung für die nächste Gartenparty. Häufig werden sie dann doch am Netz gelassen, weil ja noch Reste da sind, das Sonderangebot im Supermarkt so preiswert war oder der Drei-Liter-Behälter Vanilleeis doch nicht so schnell leer geworden ist. Das Erwachen kommt dann mit der nächsten Stromrechnung. So wird das Sonderangebot zum Luxuskauf.
Auch die weitverbreiteten Kaffeevollautomaten sind oft wahre Energievernichter. Besonders, wenn sie über eine Kühlung für die Milch verfügen oder Dampf ständig vorhalten. Viele Geräte machen das rund um die Uhr. Bei großen Maschinen kann hier im Jahr ein Verbrauch eines Einpersonenhaushalts entstehen.
Tipp: Stromverbrauch selbst checken
Bei Elektrogeräten wird meist die Leistung (also die Wattzahl) seitens des Herstellers angegeben. Aber wie bekommst du nun heraus, wie viel Strom das Gerät verbraucht und wie viel Kosten es somit verursacht? Dafür gibt es sogenannte Energiemessgeräte, die einfach zwischen Gerät und Steckdose gesteckt werden. Die gibt es in einfacher Ausführung schon ab ca. 10 Euro. Du kannst deinen aktuellen Stromtarif direkt einspeichern – so siehst du nicht nur, wie lange das Gerät in Betrieb ist, sondern auch, wie viele Kilowattstunden es verbraucht und was das in Euro und Cent ausmacht.
Das kann gerade bei recht alten Geräten ein Augenöffner sein, aber auch ganz neue Anschaffungen kannst du so günstig überprüfen, damit kein Stromfresser-Schnäppchen bei dir zu Hause sein Unwesen treibt!
Schlau hin- und einstellen
Je kälter der Kühlschrank eingestellt ist, desto mehr Strom verbraucht das Gerät. Doch nicht nur die Temperatur im Inneren ist entscheidend. Je kühler es am Aufstellort ist, desto weniger Energie wird gebraucht. Soll ein Kühl- oder Gefrierschrank im Keller stehen, könnte es dort aber zu kalt sein, denn normalerweise sind die Geräte für Temperaturen zwischen 16 und 32 Grad gebaut. Wird es zu kalt, könnte das Geräte-Thermostat außer Kontrolle geraten. Außerdem sollten Kühl- und Gefrierschränke nicht direkt neben Herd, Spülmaschine oder Heizung stehen. Bei Hitze steigt der Stromverbrauch nämlich stark an.
Strömt beim Öffnen feuchte Luft in das Gerät, bildet sich früher oder später eine Eisschicht. Spätestens wenn das Eis den inneren Wärmetauscher an der Rückwand bedeckt, wird es Zeit zum Abtauen, sonst steigt der Stromverbrauch. Optimalerweise den Tiefkühler "leer essen" und über Nacht offen abtauen lassen. Ein heißer Topf Wasser oder der Haarfön mögen den Abtauvorgang beschleunigen, kosten aber wiederum eine Menge Energie.
Der Rebound-Effekt
Hast du eine Mikrowelle oder Kaffeemaschine mit eingebauter Uhr? „Nette Helfer, aber alle verfügen über ein Netzteil, das ständig Strom aus der Steckdose zieht. Viele kleine Verbraucher, die sich in Summe bemerkbar machen“, erklärt Trainer Heinze. „Haushaltsgeräte verbrauchen heute zwar prinzipiell weniger Strom als noch vor dreißig Jahren. Dafür besitzen wir aber auch mehr Elektrogeräte als früher. Sind Geräte effizienter, tendieren wir außerdem dazu, sie häufiger oder länger zu benutzen.“ Dieses Phänomen nennt sich „Rebound-Effekt“. In Summe hat man dann oft nichts gespart!
Wenn du vergleichen willst, wo du mit deinem Stromverbrauch im Vergleich zu anderen Haushalten liegst, kannst du deine Daten auf diesem Portal eingeben. Betrieben wird die Seite von einem Bündnis von Verbraucherorganisationen, Wirtschaftsverbänden, Energieagenturen und Forschungseinrichtungen. Das Ziel ist es, möglichst viele deutsche Haushalte zum Stromsparen zu motivieren.
Noch mehr Energiespar-Tipps
Die Trainer der DIY Academy sind in vielen Baumärkten mit einem speziellen Kurs zum Thema „Energie sparen im Haushalt“. Wann der nächste Kurs in deiner Nähe stattfindet, kannst du über unsere schlaue Suche schnell herausfinden!
In unserem Artikel zum Strom sparen findest du auch weitere gute Tipps, wie du im Alltag möglichst wenig Energie verbrauchst.