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- Tropfenden Wasserhahn reparieren
Ein tropfender Wasserhahn ist nicht nur nervig, er kostet bares Geld. Bis zu fünf Liter am Tag können ungenutzt wegfließen. Schuld daran ist meist Kalk, der sich in Rohren, Leitungen und Armaturen festsetzt. Dort nagt er an den Gummidichtungen, bis diese porös sind und das Wasser nicht mehr aufhalten können. Mit ein paar Handgriffen lässt sich das lästige Tropfen vor allem bei Zweihebelarmaturen schnell stoppen.
Du hast noch mehr zu tun? Lies hier, wie du ein herausgebrochenens Möbelscharnier reparierst, schimmlige Silikonfugen erneuerst oder Kratzer in Parkett oder Laminat beseitigst.
Tipp 1: Wieso tropft der Wasserhahn?
Jeder kennt das Problem: Das Wasser fließt nicht mehr als gleichmäßiger Strahl aus dem Hahn, sondern es spritzt in alle Richtungen. Schuld daran ist Kalk, der sich im Strahlregler festgesetzt hat. Das Reinigen ist keine große Sache und schnell erledigt.
Luftsprudler, Mischdüse oder Perlator – der Strahlregler trägt viele Namen. Immer handelt es sich dabei um den kleinen Aufsatz, der am Ende des Wasserhahns aufgeschraubt ist. Er sorgt dafür, dass das Wasser als weicher, gleichmäßiger und spritzfreier Strahl aus der Armatur fließt. Gleichzeitig senkt der Regler auch den Verbrauch, weil er dem Wasser etwas Luft zusetzt, wodurch der Strahl voller wirkt.
Im Inneren des Strahlreglers befindet sich ein sehr feines Sieb. Hier bleiben Schwebstoffe, Kalk und andere Ablagerungen hängen. Sie sind der Grund dafür, weshalb der Wasserstrahl irgendwann nicht mehr so gleichmäßig fließt, wie er sollte.
Schritt 1: Strahlregler abschrauben
Zuerst schraubst du den Strahlregler vom Hahn ab. Durch Kalkablagerungen kann dieser so festsitzen, dass du eine Rohr- oder Wasserpumpenzange benutzen musst. Lege in diesem Fall einen Stofflappen um den Strahlregler oder die Schraubverbindung, um die verchromte Oberfläche der Armatur nicht zu verkratzen.
Schritt 2: Teile entkalken und säubern
Nehme den Strahlregler auseinander und lege alle Teile in ein Bad aus Wasser und Zitronensäure beziehungsweise Essig oder Kalkentferner. Die Säure rückt den Ablagerungen zu Leibe, die sich im Sieb festgesetzt haben. Mit einer alten Zahnbürste kann man letzte Reste entfernen.
Tipp: Falls du deine Kaffemaschine oder den Wasserkocher entkalken musst, kannst du die Strahlregler direkt im Anschluss mit der verwendeten Flüssigkeit säubern.
Schritt 3: Strahlregler montieren
Nun setzt du die Teile wieder zusammen und schraubst den Strahlregler manuell wieder am Wasserhahn fest. Eine Zange zum Festschrauben ist nicht notwendig.
Perlator mit Luftballon reinigen
Fehlt dir das passende Werkzeug oder sitzt der Perlator zu fest, kannst du auch auf diesen Trick zurückgreifen: Fülle einen Ballon mit etwas Essig- oder Zitronensäure und stülpe ihn über den Wasserhahn. Dann lässt du soviel Wasser in den Ballon laufen, bis der Perlator bedeckt ist. Am besten lässt du den Trick über Nacht wirken. Am nächsten Tag säuberst du den Perlator mit einer Zahnbürste und etwas Essig und lässt danach eine Weile Wasser laufen, bis alle Säurerückstände weggespült sind.
Tipp 2: Strahlregler austauschen
Fließt das Wasser auch nach dem Entkalken immer noch nicht gleichmäßig oder bröckeln beim Abschrauben und Reinigen des Strahlreglers Teile der Schraubverbindung oder des Siebes ab, solltest du im Baumarkt direkt Ersatz besorgen. Da es verschiedene Maße gibt, nimmst du den alten Perlator beim Einkauf einfach mit.
Praktisch in kleinen Waschbecken ist ein verstellbarerer Stahlregler. Mit dem wassersparenden Perlator kannst du im Bad bequem deinen Putzeimer füllen oder in der Küche Obst und Gemüse waschen.
Tipp 3: Ein- und Zweigriff-Armaturen reparieren
Die Reparatur von defekten Armaturen mit zwei Griffen – einem für kaltes und einem für heißes Wasser – ist recht einfach, weil man nur die Dichtungen wechseln muss. Tropft eine Einhebelarmatur, deren Griff nach oben geöffnet und dann nach links und rechts gedreht wird, ist meistens die Kartusche kaputt. Ob du diese austauschen kannst, hängt vom Modell ab. Bei Markenarmaturen lässt sich die Kartusche in der Regel wechseln. Billigmodelle hingegen müssen oft komplett ersetzt werden.
Wichtig: Wasser vorher abdrehen
Bevor du mit den Reparaturarbeiten an der Zweigriff-Armatur startest, drehst du entweder den Hauptwasserhahn zu oder schließt die Eckventile für Warm- und Kaltwasser unterhalb des Waschbeckens. Ob das Wasser tatsächlich abgestellt ist, lässt sich durch nochmaliges Aufdrehen des Wasserhahns testen. Nun kann es losgehen!
Für die Reparatur brauchst du:
- Rohrzange
- Schraubenschlüssel
- Schraubendreher
- Eimer
- Lappen
- Hahnfett
- Essigessenz
- neue Gummidichtungen
- bei Bedarf neue Kartusche für Einhebelmischer
(die alte beim Kauf mitnehmen)
Schritt 1: Schrauben lösen
Entferne zuerst die Abdeckkappe des Griffs und löse die darin liegende Schraube mit dem Schraubendreher. Der Griff lässt sich nun abnehmen, sodass man leicht an den Ventilkörper und die Dichtung herankommt.
Schritt 2: Ventilkörper herausnehmen
Um das Ventil vom Armaturfuß abzuschrauben, benötigst du einen passenden Maul- oder Schraubenschlüssel (probiere zuerst einen 19er Schlüssel). Danach kannst du das Ventil herausnehmen.
Die sogenannte Hahnscheibe befindet sich am unteren Ventilende in einer Messinghülse und ist mit einer kleinen Mutter gesichert.
Tipp: Damit die Armatur nicht zerkratzt, legt man am besten einen Lappen dazwischen.
Oft sind die Ventile verkalkt. Ein Bad in Essig oder Kalkentferner löst die Ablagerungen. Wir empfehlen dir, vor dem Eindrehen des Ventils das Gewinde im Griff und im Ventil mit Hahnfett einzureiben. Das schützt das Material vor Korrosion und erleichtert den nächsten Dichtungswechsel.
Schritt 3: Dichtungen austauschen
Alte Dichtungsringe ersetzt du einfach gegen neue. Sollten die Dichtungen nur verkalkt sein, säuberst du sie mit Wasser und etwas Essigreiniger, bis sich die Ablagerungen gelöst haben. Nun setzt du das Ventil wieder ein, ziehst es mit dem Maulschlüssel fest an und montierst Griff und Abdeckkappe.
Einhebelarmatur reparieren
Bei einer Einhebelarmatur sorgt eine Kartusche mit Keramikscheiben für die nötige Dichtheit. Da diese in der Regel sehr langlebig sind, liegt es meistens nicht am Verschleiß, sondern an Kalkablagerungen oder Verschmutzungen, wenn der Hahn tropft. Die Kartusche lässt sich nach dem Abschrauben des Griffs herausnehmen. Für die Reinigung empfiehlt sich auch hier ein Bad in Essig oder Kalkreiniger. Danach die Kartusche mit Wasser abspülen, wieder einsetzen und mit den zuvor gelösten Halteschrauben festziehen. Sollten doch Verschleißerscheinungen vorliegen, hilft nur noch der komplette Austausch der Kartusche.
Achtung: Bei Billigarmaturen kann es vorkommen, dass keine Ersatzkartusche erhältlich ist. In diesem Fall muss eine neue Armatur gekauft werden.