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Bricht beispielsweise ein Türscharnier oder ein Möbelgriff heraus, brauchst du keine neue Tür zu kaufen, sondern kannst die beschädigten Stellen mit einem Zweikomponenten-Kleber ausspachteln. Nachdem die Masse ausgehärtet ist, kannst du die Stelle wie normales Holz schleifen, sägen oder bohren. Ist der reparierte Bereich nicht im Schrank sondern sichtbar, helfen Holzretuschierstifte, die passend zur Holz- beziehungsweise Furnierfarbe erhältlich sind.
Reparieren ist nachhaltig: Schau dir auch unsere Reparatur-Tipps, den Klebe-Ratgeber und den Artikel für "Kleine Reparaturen im Haushalt" an.
01. Reparaturspachtel anmischen
Entferne zuerst das Scharnier, die Schrauben und lose Holzteile. Dann entstaubst du die Stelle der Tür sorgfältig. Jetzt vermischst du die zwei Komponenten des Klebers auf einem Rest-Holzstück oder einem Pappteller. Du musst anschließend zügig arbeiten, bevor der Härter wirken kann. Als Spachtel eignet sich beispielsweise ein Eisstiel aus Holz.
02. Kaputte Stelle verspachteln
Fülle mit Hilfe des Holzspachtels die Masse in die ausgerissenen Stellen und Bohrlöcher. Falls die Reparaturmasse beim Trocknen etwas schwindet, trage nach dem Aushärten eine zweite Schicht auf. Achte dabei darauf, dass du nicht zu viel Kleber in die Öffnung schmierst, sonst passt das Scharnier anschließend nicht mehr richtig hinein.
03. Neue Löcher bohren
Mit einem Akku-Bohrschrauber und einem Holzbohrer kannst du nun die neuen Bohrlöcher setzen. Am besten verwendest du einen Bohranschlag oder einen Tiefenstopp, damit du nicht zu tief bohrst.
04. Getrocknete Reparaturmasse bearbeiten
Sobald der Spachtel komplett getrocknet ist, schleifst du die reparierte Stelle bis eine glatte Oberfläche entsteht. Sollte etwas Kleber in das Loch für das Topfscharnier geflossen sein, entferne die Masse mit Schleifpapier. Wenn zuviel Kleber hineingelaufen ist, musst du das Topfloch mit einem 35-mm-Forstnerbohrer nochmal vorsichtig aufbohren.
05. Scharnier verschrauben
Jetzt brauchst du nur noch das Topfscharnier einsetzen, festschrauben und die Tür wieder montieren.
Alternative: Reparaturknete sorgt für festen Halt
Ist das alte Scharnier noch funktionstüchtig und lediglich aus der Schranktür heraus gebrochen, sorgt eine Portion Reparaturknete für festen Halt. Hierzu ein kleines Stück Knete kneten, so dass sich eine schlierenfreie weiße Knetmasse ergibt. Dann füllst du die Topfbohrung mit Knete auf und drückst das Scharnier in die Masse. Nach 15 Minuten ist die Schranktür wieder funktionstüchtig und kann verschraubt werden.
Tipps für den Nachkauf
In manchen Fällen lohnt es sich, das alte Scharnier auszutauschen. Bei der Beschaffung des passenden Scharniers solltest du darauf achten, welche Größe der Topfbohrung in der Schranktür und welche Art des Türanschlags vorliegt.
Meistens haben die Topfbohrungen einen Durchmesser von 26 mm bei kleinen Türen (z. B. Badezimmermöbel) und 35 mm bei größeren Türen. Bei den Türanschlägen ist die häufigste Variante die "aufliegende" Tür. Hierzu passt ein ungekröpftes Scharnier.
Bei einem Anschlag in der Mittelwand eines Schrankes benötigt man ein Scharnier mit einer geringen Kröpfung (9,5 mm). Türen, die innen aufliegen, erfordern ein Scharnier mit einer starken Kröpfung (meist 16 mm).