- Bauen & Renovieren
- Kleine Reparaturen
- Schimmelige Silikonfugen erneuern
Dass Schimmel langfristig die Gesundheit beeinträchtigt, ist allgemein bekannt. Trotzdem leben in Deutschland viele Menschen in schimmligen Wohnungen oder Häusern. Undichtes Mauerwerk, eine mangelhaft ausgeführte oder aber eine zu gute Dämmung, falsches Beheizen und Belüften der Räume können Gründe für Schimmelbildung sein. Leider lassen sich die Ursachen oft nicht so leicht bestimmen, so dass man einen Fachmann zu Rate ziehen sollte.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Schimmel
Eines ist allerdings sicher: Schimmel entsteht durch zu viel Feuchtigkeit. Eine vierköpfige Familie produziert durch Kochen, Duschen, Wäsche trocknen etc. täglich etwa 12 Liter Wasser in Form von Luftfeuchtigkeit. Weil die Raumluft aber nur begrenzt aufnahmefähig ist, kondensiert die Feuchtigkeit an den kältesten Flächen im Raum, z. B. Fenster oder Außenwände. Hier finden Schimmelpilze einen idealen Nährboden.
Vorbeugend kannst du selbst einiges tun. Damit die relative Luftfeuchte in Wohnräumen nicht dauerhaft über 60 Prozent liegt, ist regelmäßiges Lüften der Räume ein Muss. Konkret heißt das: Öffne drei- bis viermal am Tag die Fenster vollständig (keine Kippstellung) und sorge für eine Querlüftung. Dabei sind die Fenster und Türen mehrerer Räume komplett geöffnet, so dass ein schneller Austausch von warmer, feuchter Raumluft und kühler, trockener Außenluft stattfinden kann.
Problematisch sind Wohnungen mit innenliegenden Bädern ohne Fenster. Hier ist es deutlich schwieriger, für einen angemessenen Luftaustausch zu sorgen. Helfen können elektrisch betriebene, an das Stromnetz gekoppelte Ventilatoren, sowie Luftentfeuchter. Und: Die Badtür sollte nie die ganze Zeit geschlossen bleiben.
Eine weitere Regel lautet: Positioniere an Außenwänden keine hohen Wandschränke, schwere Vorhänge oder große Bilder. Zwischen der kühleren Außenwand und den Möbelstücken kann die Luft nicht mehr zirkulieren, hinter den Objekten setzt sich Kondenswasser ab und es beginnt zu schimmeln. Bereits wenige Zentimeter Abstand zwischen Wand und Schrank verhindern die Schimmelbildung. Sobald du kleine Spuren von Schimmel in Form von grauen oder schwarzen Flecken entdecken, solltest du sofort handeln.
Relativ einfach zu beheben sind schimmlige Silikonfugen im Bad. Wenn Raumecken, Fensterlaibungen oder sogar ganze Wände betroffen sind, wird es schwieriger. In diesen Fällen musst du mit dem Vermieter klären, ob unter Umständen bauliche Mängel für den Befall verantwortlich sind.
01. Altes Silikon entfernen und Fuge reinigen
Um die alte Fuge zu entfernen, kannst du einen sogenannten Fugenhai oder Fugenkratzer verwenden. Steche dazu die Silikonfuge zuerst mit dem spitzen Ende an. Bleiben kleine Silikonrückstände übrig, werden sie mit dem spachtelförmigen Ende des Fugenkratzers abgelöst. Sind die verbleibenden Rückstände sehr hartnäckig, kann auch ein chemischer Silikonentferner verwendet werden. Dieser weicht das Silikon in kurzer Zeit auf und du kannst es entfernen. Säubere die Stellen anschließend gründlich mit einem Schwamm oder Lappen und etwas Spiritus, um letzte Reste des Dichtstoffs und des Silikonentferners zu beseitigen.
02. Frische Silikonfuge ziehen
Drücke leicht auf den Dosierhebel bis das Silikon heraustritt und fülle den Dichtstoff gleichmäßig und ohne abzusetzen in die Fuge.
03. Silikonfuge glatt ziehen und trocknen lassen
Nun ziehst du die überschüssige Dichtmasse langsam mit dem Fugenglätter ab. Danach kannst du die Silikonfuge eventuell noch einmal nachglätten. Die Fugen benötigen mindestens zwei Tage zum Trocknen. Erst dann kannst du wieder duschen oder baden.
Werkzeug-Tipp:
Fugenhai: entfernt alte Silikonfugen. Mit seiner scharfen Klinge lässt sich der Dichtstoff leicht herausschneiden.
Silikon-Entferner: weicht den Dichtstoff auf und eignet sich für Silikonschichten, die nicht dicker als 2 Millimeter sind.
Schimmelblocker Aktiv-Silikon: dichtet Anschlussfugen ab und verhindert durch Tenside, Fungizide und biologische Wirkstoffe das Schimmeln des Silikons.
Fugenglätter-Set: besteht aus zwei wiederverwendbaren Kunststoff-Glättern für unterschiedlich breite Fugen.