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- Trockenmauer: Schön und simpel
Es müssen nicht immer Mörtel und Streifenfundament sein. Tatsächlich bedeutet der Bau einer trocken geschichteten Gartenmauer unter anderem entschieden weniger Aufwand – der simple Aufbau hat einige Vorteile gegenüber klassischen Mauer-Varianten. Eine Trockenmauer wird in der Regel hauptsächlich als Stützmauer an Hängen, als Hochbeet-Einfassung oder freistehend zur Unterteilung der Gartenfläche gebaut.
Trockenmauern planen, anlegen und bepflanzen
Als Fundament wird lediglich ein etwa 40 bis 50 cm tiefer, mit Schotter und Bausand verdichteter Graben benötigt, auf den dann nach und nach die einzelnen Steinreihen geschichtet werden können. Optisch sind natürliche Gartenmauersteine sowie Natursteine aus Granit, Sandstein oder Kalkstein als Baumaterial am besten geeignet. Diese können deiner Mauer einen natürlichen, rustikalen Charakter verleihen, gerade weil sie nicht perfekt gleichmäßig verlegt werden müssen.
Zudem bieten Trockenmauern einen wichtigen ökologischen Nutzen: Die Fugen bilden wertvolle Lebensräume für zahlreiche Pflanzen und Tiere wie zum Beispiel Eidechsen, Erdkröten, Wildbienen oder Laufkäfer. Zwischen den Mauersteinen lassen sich auch problemlos Kräuter pflanzen.
Wichtig: Informiere dich vor dem Bau über Bestimmungen in der jeweiligen Landesbauordnung sowie die eventuell geltenden kommunalen Vorschriften des örtlichen Bebauungsplans.
Problem gelöst!
Vorher: Eine unschöne Lücke lässt den Hang plötzlich abfallen und erschwert so unter anderem das Rasenmähen.
Nachher: Die Trockenmauer ermöglicht es nun, auch die Rasenkanten sicher und problemlos zu mähen.
Fundament und Mauer
Die Rückseite der hier gezeigten Trockenmauer fängt das Gelände ab und wird mit Schotter befüllt. Da sie somit eine Stützfunktion übernimmt, wird sie mit einer Neigung von 10 bis 20 Prozent gegen den Hang gebaut. Der Abstand der Fundamentgrube zum Hang beträgt etwa 20 cm.
Wichtig: Großzügig planen! Bei Naturstein sollte immer etwa 20 % mehr Material eingeplant werden, da nicht alle Steine genau aneinanderpassen.
01. Fundamentgrube ausheben
Hebe mit einem Spaten am Ende des Hangs eine etwa 40 cm tiefe Fundamentgrube aus.
Entferne in diesem Zuge störendes Unkraut rund um den geplanten Baubereich und lagere nötigenfalls Beetpflanzen um.
Je nach Verlauf des Hangs kann die Mauer auch geschwungen verlaufen. Schachte dazu eine entsprechende Grube nach Augenmaß aus.
Tendenziell sollte die Breite der Fundamentgrube etwa einem Drittel der geplanten Mauerhöhe entsprechen.
02. Grube verfüllen
Die Grube wird nun mit einer etwa 30 cm dicken Schicht Schotter sowie rund 5 bis 10 cm Bausand befüllt.
Verteile den Schotter und den Bausand mit einer Harke gleichmäßig in der Fundamentgrube und schräge sie zum Hang hin leicht ab.
Anschließend kann die Fundamentschicht mit einem Erd- und Betonstampfer (ggf. leihen) verdichtet werden.
Je breiter die fertige Fundamentgrundlage, desto höher kannst du die Trockenmauer schichten. Achte dabei jedoch auf rechtliche Bestimmungen.
03. Drainagerohr einbauen
Bei sehr feuchtem Boden oder bei größeren Mauern kannst du zusätzlich ein Drainagerohr hinter den Steinen einbauen. Verlege das Rohr in der Fundamentgrube mit leichtem Gefälle, damit das Wasser zu einer Seite abgeführt werden kann.
04. Erste Reihe legen
Mit einer Richtschnur kannst du den möglichst geraden Verlauf eines Teilstücks der Mauer garantieren.
Nun die erste Steinschicht setzen. Vor der Hinterfüllung kannst du eine temporäre Stütze aus Steinplatten errichten. Zu große Fugenräume zwischen den Natursteinen werden mit Erde oder kleinen Bruchsteinen geschlossen.
Verlege auf diese Weise den Rest der unteren Steinreihe in der Grube.
Tipp: Die erste Mauerschicht sollte aus den größten Steinen bestehen, während flache, besonders schöne Steine für die Mauerkrone geeignet sind.
05. Zweite Reihe
Schichte die zweite Reihe versetzt auf. Das Verlegemuster darf dabei durchaus variieren, Kreuzfugen sollten allerdings vermieden werden.
06. Oberste Schicht ggf. sichern
Auch wenn es nicht dem Trockenmauer-Stil entspricht: Bei Bedarf kann die oberste Schicht mit etwas Mörtel befestigt werden. Der Einsatz von Mörtel bei der obersten Reihe ist empfehlenswert, wenn sie besonderen Belastungen (Rasenmäher, spielende Kinder etc.) standhalten soll.
07. Drainage verstecken
Das Drainagerohr verläuft hinter der Mauer und wird anschließend mit Erde und Schotter verdeckt.
08. Rückseite absichern
Schütte nun die Rückseite der fertigen Trockenmauer mit Schotter auf. Auch diese Schotterschicht wird mit dem Erd- und Betonstampfer verdichtet.
Klopfe dann die Steine von außen mit dem Gummihammer gegen die Hinterfüllung.
09. Bepflanzen vorbereiten
Schütte etwa 15 bis 20 cm Erde zum Bepflanzen über die Schotterschicht an der Mauerkrone.fest. Willst du die Stelle wie den Rest der Gartenfläche begrünen, kannst su die Erde direkt mit Rasensaat anreichern.
WICHTIG! Vergiss nicht, die Fläche regelmäßig zu bewässern!
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