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- Pflanzenwand mit Sukkulenten bauen
Durch die Verwendung alter Materialien wie Fensterrahmen, Bilderrahmen oder sogar Schubladen aus Holz entsteht ein kreatives Upcycling-Projekt, das Nachhaltigkeit und Design miteinander verbindet.
Solche Schätze hat nicht jeder zu Hause auf dem Dachboden, aber frag mal bei deiner Familie, in der Nachbarschaft und bei Freunden nach. Ansonsten sind (Antik-)Flohmärkte oder Online-Kleinanzeigen einen Versuch wert.
Tipp aus unserer Erfahrung:
Oder du hälst bei Spaziergängen die Augen offen – oft stehen alte Fenster oder sogar Schubladen am Straßenrand, die sich hervorragend für ein DIY-Projekt eignen. Alternativ kannst du auch aus einer Palette oder Restholz eine individuelle Konstruktion schaffen.
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Pflanzenwand richtig planen:
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Das brauchst du für die Pflanzenwand:
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Geeignete Erde & Sukkulenten
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Schritt 1: Unterkonstruktion ausmessen
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DIY-Pflanzenwand statt Living Wall
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Schritt 2: Leisten zuschneiden
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Schritt 3: Rahmen zusammenbauen
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Schritt 4: Überblattung anzeichnen
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Schritt 5: Holzverbindung herstellen
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Schritt 6: Rundbogen kreieren
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Schritt 7: Rückwand anbringen
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Schritt 8: Kaninchendraht befestigen
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Schritt 9: Rückwand mit Fensterrahmen verbinden
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Schritt 10: Fensterrahmen bepflanzen
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Tipps zum Standort, Gießen, Pflege, Lebensdauer & Umtopfen
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Schritt 11: Pflanzenwand aufhängen
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Vorteile & Nutzen der Pflanzenwand
Pflanzenwand richtig planen:
Für die Pflanzenwand brauchst du eine Unterkonstruktion, die später hinter den Fensterrahmen geschraubt wird und Platz für die Erde schafft. Die Konstruktion besteht aus einem rechteckigen Außenrahmen und einem Innenkreuz, die aus insgesamt sechs Holzleisten gebaut wird.
Die exakte Länge der Leisten hängt von der Größe des verwendeten Fensters ab (hier ca. 30 x 60 cm). Fertige dir am besten ein Zeichnung mit den entsprechenden Maßen an.
Das brauchst du für die Pflanzenwand:
Werkzeuge:
- Stichsäge oder Nanoblade-Säge
- Akku-Bohrschrauber
- Elektro- oder Akku-Tacker
- Drahtschere oder Seitenschneider
- Akku-Schrauber inkl. Universalschneide- und Exzenter-Aufsatz
- Ggf. 3- und 7-mm-Holzbohrer
- Schraubzwingen
- Zollstock, Bleistift
- Gartenhandschuhe, Schutzbrille
- Holzspieß / Löffel
Materialien
- Altes Fenster oder dekorativer Fensterrahmen
- 2 Holzleisten 120 x 3 x 1,9 cm
- Pappelsperrholzplatte 80 x 40 x 0,3 cm
- Furnierstreifen 40 x 50 cm
- 2 Flachverbinder
- 4 Metallwinkel 25 x 25 x 17 mm
- 6 Holzschrauben 3,5 x 30 mm (gut geeignet sind z.B. Terrassenschrauben aus Edelstahl)
- 20 Holzschrauben 3 x 14 mm
- Wasserfester Holzleim
- 2 Schraubhaken 7 x 120 mm plus passende Dübel für die Wandbefestigung
- Hasendraht 100 x 50 cm
- geeignete Pflanzerde
- Sukkulenten nach Wahl: z.B. Fetthenne oder Hauswurz
Geeignete Erde & Sukkulenten
Achte bei der Auswahl der Erde unbedingt auf eine gute Drainagefähigkeit – ideal ist spezielle Kakteenerde oder ein gut durchlässiges Substrat, das keine Staunässe zulässt. Dadurch bleiben deine Pflanzen länger gesund.
Als geeignete Sukkulenten für eine Pflanzwand gelten neben Fetthenne und Hauswurz auch Sorten wie Echeveria, Sedum, Kalanchoe oder Sempervivum – sie sind besonders pflegeleicht, robust und benötigen wenig Wasser. Sei beim Gießen also sparsam.
Schritt 1: Unterkonstruktion ausmessen
Im ersten Schritt bestimmst du die Längen der Holzleisten für die Unterkonstruktion. Diese soll später nicht mehr zu sehen sein, also quasi hinter dem Fenster verschwinden!
Für den Außenrahmen werden insgesamt vier Leisten benötigt: Dazu misst du Länge und Breite des Original-Fensters (hier zunächst den unteren, eckigen Teil) aus. Das Innenkreuz besteht aus einer horizontalen Querleiste sowie einer vertikal ausgerichteten Leiste, die vom unteren inneren Rand des Rahmens bis zum höchsten Punkt des Fensterbogens reicht.
DIY-Pflanzenwand statt Living Wall
Bei dieser DIY-Anleitung handelt es sich um eine dekorative Pflanzenwand, die optisch einer echten Living Wall ähnelt – jedoch nicht dauerhaft bewässert oder automatisch versorgt wird. Sie eignet sich ideal für den Einsatz auf kleinen Balkonen, Stadtwohnungen oder sogar im Innenraum, wenn ausreichend Licht vorhanden ist.
Schritt 2: Leisten zuschneiden
Jetzt zeichnest du die Maße auf den Leisten an, fixierst sie mit Zwingen am Werktisch und schneidest sie mit der Stichsäge auf die benötigten Längen zu.
Schritt 3: Rahmen zusammenbauen
Nun setzt du die Leisten der Unterkonstruktionen zusammen. Verschraube zunächst die vier Außenteile und die horizontale Querleiste innen. Ggf. vorbohren und senken, wenn das Holz schnell reißt.
Schritt 4: Überblattung anzeichnen
Die lange, vertikale Leiste wird mit Überblattungen mit den Querleisten verbunden. Dazu markierst du zuerst die Position und Breite der Leiste. Dabei entspricht die Tiefe der Überblattung der Hälfte der Leistenbreite – hier also 1,5 cm. Dieses Maß zeichnest du ebenfalls auf den Querleisten und auf der Vertikalleiste an.
Schritt 5: Holzverbindung herstellen
Die Überblattungen schneidest du mit der Stichsäge zu.
Tipp: Einfacher geht es, wenn du die Aussparungen vor dem Zusammenbau des Rahmens machst!
Passt alles, fügst du die Vertikalleiste in die Aussparungen ein. Für einen festen Halt gibst du etwas Holzleim auf die Verbindungsstellen.
Schritt 6: Rundbogen kreieren
Die fertige Unterkonstruktion legst du nun auf die Rückseite des Fensterrahmens. Anschließend den Furnierstreifen für den Rundbogen über den höchsten Punkt der Vertikalleiste spannen und auf beiden Seiten mit Schraubzwingen fixieren. Damit du den Furnierstreifen an der Unterkonstruktion mit Tackernadeln befestigen kannst, sollte er auf beiden Seiten jeweils einen Zentimeter überstehen. Die Breite des Furnierstreifens ergibt sich aus der Tiefe der Unterkonstruktion, sodass beide bündig miteinander abschließen.
Tipp: Gehe beim Schneiden des Furniers sorgfältig vor. Bequem ist die Verwendung eines Schneideaufsatzes (gibt es z. B. für den Ixo). Aber auch mit einem scharfen Cuttermesser und einem Stahllineal kannst du das Furnier auf die passende Breite zuschneiden.
Das zugeschnittene Furnier tackerst du dann am Rahmen fest. Um Wellen zu vermeiden, befestige das Furnier erst auf einer Seite, arbeite dich dann sorgfältig nach oben und dann bis zur gegenüberliegenden Seite vor.
Schritt 7: Rückwand anbringen
Die komplette Unterkonstruktion legst du nun auf die Sperrholzplatte und zeichnest den Umriss sorgfältig nach. Anschließend die Kontur ausschneiden und die Platte sicher festtackern.
Schritt 8: Kaninchendraht befestigen
Lege zunächst das Drahtgeflecht auf die Rückseite des Fensterrahmens, um die Maße zu ermitteln. Anschließend passgenau zuschneiden und am Fensterrahmen festtackern.
Schritt 9: Rückwand mit Fensterrahmen verbinden
Jetzt setzt du vier Metallwinkel über dem Draht in die Rahmenecken und fixierst sie mit Schrauben. Die Unterkonstruktion legst du mit der Rückwand nach oben zeigend darauf und verbindest sie mit den Winkeln.
Soll das Pflanzenbild später an einer Wand aufgehängt werden, kannst du jetzt schon für die Wandbefestigung zwei Flachverbinder mit einer Aufhänge-Öffnung oben und unten an der Rückwand befestigen. Damit lässt sich das Pflanzenbild auch an Wänden auf kleinen Balkonen sicher montieren.
Schritt 10: Fensterrahmen bepflanzen
Jetzt kann der Fensterrahmen von oben mit Erde befüllt werden. Ein Löffelstiel eignet sich gut, um die Erde durch den Hasendraht zu drücken. Bevor du die Sukkulenten einpflanzen kannst, solltest du deren Wurzeln behutsam freilegen. Die Wurzeln anschließend mit einem Holzspieß vorsichtig durch den Hasendraht führen.
Damit die Pflanzen auch nach dem Aufhängen des Rahmens in ihrer Position bleiben, sollte das Fenster etwa zwei Wochen lang flach liegen, damit die Sukkulenten anwachsen können.
Tipps zum Standort, Gießen, Pflege, Lebensdauer & Umtopfen
Wenn du die Pflanzenwand im Innenbereich aufhängen möchtest, achte auf einen hellen Standort – ideal sind Fensterbänke oder Wände mit viel Licht, aber ohne direkte Mittagssonne. Im Außenbereich, z. B. auf dem Balkon oder der Terrasse, sollten die Pflanzen vor Dauerregen geschützt sein. Außerdem solltest du die neue Holzkonstruktion und ggf. den alten Rahmen wetterfest lasieren oder lackieren.
Verwende beim Bepflanzen ein durchlässiges Substrat, um Staunässe zu vermeiden – dies ist ein häufiger Pflegefehler beim Umgang mit Sukkulenten. Gieße die Pflanzen nur sparsam, etwa alle 2–3 Wochen mit wenig Wasser, abhängig vom Standort und der Jahreszeit. Achte darauf, dass das Gießwasser nicht im Rahmen oder in einem Topf stehen bleibt.
Kontrolliere alle paar Monate, ob ein Umtopfen oder Nachpflanzen notwendig ist. In der Regel halten sich pflegeleichte Arten wie Hauswurz oder Echeveria über viele Jahre, wenn sie richtig gepflegt werden.
Schritt 11: Pflanzenwand aufhängen
Zeichne zwei Löcher je nach Position der Verbinder an der Wand an. Anschließend bohren und zur Wandbeschaffenheit passende Dübel einsetzen. Dann drehst du zwei Schraubhaken ein und hängst den bepflanzten Fensterrahmen auf.
Vorteile & Nutzen der Pflanzenwand
Ein selbst gebauter Wandgarten bringt nicht nur Natur in dein Zuhause, sondern verbessert in geschlossenen Räumen sogar das Raumklima. Er wirkt beruhigend – vor allem in urbanen Umgebungen. Gleichzeitig ist das Projekt eine kreative Upcycling-Idee, die dich mit den Pflanzen verbindet und langfristig Freude macht.