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- Reisigbesen selber machen
Das Prinzip der Besen ist einfach: Je nach gewünschter Dicke besteht er aus zwei oder drei Einzelbündeln, die du jeweils unter hoher Spannung mit Draht zusammenbindest und diese dann wiederum zum eigentlichen Besen zusammenpresst und mit Draht binden musst.
Beim Binden braucht man Kraft, die niemand mit der Hand aufbringen kann. Früher nahm man dafür einen sogenannten Wolfsrachen – eine riesige, brachial aussehende Rundzange mit langem Griff. Wer so etwas nicht hat, greift auf Spanngurte zurück, wie man sie zur Ladungssicherung verwendet.
Der Besenstiel wird nicht festgebunden, sondern ebenfalls mit Kraft ein Stück in das Reisigbündel gerammt. Deshalb muss der Draht wirklich stabil sein!
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Das brauchst du für den Reisigbesen:
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Schritt 1: Zweige verdrehen
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Schritt 2: Zweigbündel verspannen
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Schritt 3: Bündel mit Draht sichern
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Schritt 4: Bündel erneut zusammenfassen und sichern
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Schritt 5: Zweige „frisieren“
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Schritt 6: Besenstiel anspitzen
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Schritt 7: Stiel und Besenkopf verbinden
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Schritt 8: Stielansatz beschneiden
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Tipp zur Benutzung:
Das brauchst du für den Reisigbesen:
- viel Reisig, 60 bis 70 cm lang. Das Reisig sollte nicht zu nass, aber noch biegsam sein, da der Besen sonst zusammenschrumpft und du den Draht später nachspannen musst. Geeignetes Reisig kommt von Birken, Haseln, Hartriegel, festem Ginster oder auch Blaubeeren.
- Besenstiel oder einen gerade gewachsenen, gut drei Zentimeter dicken Ast mit möglichst glatter Rinde. Besonders gerade sind Haseltriebe oder Zweige von jungem Ahorn, es funktioniert aber auch mit anderen Gehölzen. Die Stiellänge hängt vom Reisigbündel ab. Der gesamte Besen sollte ca. 160 Zentimeter lang sein; wenn er als Kinderspielzeug dient, natürlich weniger. Ziehe davon die Länge des Reisigbündels ab, dann hast du die Stiellänge.
- Spanndraht oder Weidezaundraht, 2 bis 2,5 mm dick. Am besten eignet sich blanker Draht, der grün ummantelte lässt sich schlecht verdrillen. Wenn du nur 1,5 bis 1,8 mm dicken Draht bekommst, nimm diesen einfach doppelt. Dünnerer Draht zerreißt schon beim Verdrillen.
- Paketband/Schnur
- Handschuhe
- Gartenschere
- scharfe Handsäge
- Spanngurt
- Kombizange
- stabiles Gartenmesser oder leichte Machete zum Entrinden des Stiels
- Akkuschrauber
- 4 mm Schraubhaken (Tipp: Damit geht das Verdrillen vom Draht besonders gut.)
Schritt 1: Zweige verdrehen
Verdrehe eine Handvoll Reisig unterschiedlicher Dicke zu einem kleinen Bund. Es macht nichts, wenn sich die Zweige anschließend wieder ein wenig entrollen.
Schritt 2: Zweigbündel verspannen
Fasse zwei oder drei der so verdrillten Zweige zu einem Bündel zusammen und ziehe sie mit einem Spanngurt so fest wie möglich zusammen.
Schritt 3: Bündel mit Draht sichern
Wickele nun Draht um das Bündel und drehe diesen fest. Verdrehe beide Drahtenden so zu einer Schlaufe, dass möglichst kein Draht herausragt.
Tipp: Du kannst den Draht mit einem Akkuschrauber besonders fest und schnell verdrillen, indem du einen Schraubhaken statt einem Bit einspannst, den Haken durch die Drahtschlaufe fädelst und mit der Motorkraft des Schraubers festziehst. Halte das Bündel dabei in ausreichender Entfernung, damit kein Finger eingeklemmt wird!
Wenn das Reisig sehr lang ist, binde die Zweige weiter vorne noch mit Paketschnur etwas zusammen. Dann wird das Bündel handlicher. Die Schnur kann auch später dranbleiben, sie stört nicht.
Fertige je nach gewünschter Besendicke zwei oder drei solcher Bündel.
Schritt 4: Bündel erneut zusammenfassen und sichern
Binde nun diese zwei oder drei Einzelbündel wieder mit einem Spanngurt zusammen und fixiere sie erneut mit Draht. Bei kleineren Besen an zwei Stellen, bei längeren an drei Stellen. Forme wieder Drahtschlaufen und nimm den Akkuschrauber zu Hilfe.
Schritt 5: Zweige „frisieren“
Kürze jetzt das Bündel auf eine einheitliche Länge und gib dem Besen damit seine Form. Dafür kannst du an einem Ende eine Gartensäge, am anderen eine Gartenschere benutzen.
Schritt 6: Besenstiel anspitzen
Spitz den als Besenstiel vorgesehen Ast etwa mit einer Machete oder einem scharfen Messer an und entferne wahlweise die Rinde. Dann liegt der Besen in der Regel besser in der Hand.
Schritt 7: Stiel und Besenkopf verbinden
Jetzt ist etwas Kraft nötig: Ramm den Besenstiel mit der Spitze voran mittig in den Besenkopf, indem du ihn mehrfach kräftig auf eine feste Unterlage aufschlägst. Ziehe dafür unbedingt Handschuhe an!
Der Stiel sollte bis zum zweiten Drahtring im Reisig stecken, mindestens aber 15 Zentimeter.
Schritt 8: Stielansatz beschneiden
Schneide nun noch den Stielansatz leicht schräg in Form. Das sieht einfach schöner aus und lässt sich mit einer Gartenschere erledigen.
Ebenfalls eine optische Verbesserung ist eine feste Kordel, die du um den Draht wickelst und ihn damit kaschierest. Falls noch Reste der Drahtschlaufen überstehen und der Besen als Kinderspielzeug dienen soll, wickele auf jeden Fall zur Vermeidung möglicher Verletzungen eine Kordel um den Besen.
Tipp zur Benutzung:
Hat der Besen lange Ruten, sind diese recht weich. Binde in dem Fall einfach eine feste Kordel in einiger Entfernung vor dem letzten Drahtring um den Besen, dann wird er steifer und du kannst zum Beispiel Laub besser wegfegen. Wenn sich die Ruten mit der Zeit abnutzen, entfernst du die Kordel einfach wieder und du kannst ihn normal weiternutzen.