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- Markise richtig befestigen
Ob Grillparty, Feierabendbierchen oder um in Ruhe ein Buch zu lesen – bei gutem Wetter werden Terrasse und Balkon zum zweiten Wohnzimmer. Passende Schattenspender schützen vor Hitze, blendendem Sonnenlicht, Regen und neugierigen Blicken – und setzen dabei je nach Look farbige Akzente. Vor allem Haus- und Wohnungseigentümer interessieren sich oft für eine Dauerlösung, wie sie eine Markise bietet. Zu zweit oder zu dritt lässt sich so ein XXL-Beschatter gut in wenigen Stunden selbst anbringen.
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Kaufentscheidung bei Markisen
Beim Kauf der Markise solltest du berücksichtigen, ob du diese an der Wand oder an der Decke (wie hier im Bild z.B. die Unterseite eines darüberliegenden Balkons) montieren willst. Je nach Modell gibt es universell einsetzbare Halter oder speziell geformte Konsolen für verschiedene Befestigungsarten. Den Neigungswinkel der Markise kannst du nach der Montage justieren.
Der Preis hängt unter anderem davon ab, ob du ein geschlossenes oder offenes System wählst. Letzteres ist meist preiswerter, dabei liegen das Gestell sowie das Tuch im eingefahrenen Zustand frei. Bei einem geschlossenen System sind die Gelenkarme und das Tuch in einer Kunststoff- oder Aluminiumhülse geschützt.
Tipp: Zeitschaltuhr einbauen
Willst du die Markise nicht mit einer Kurbel per Hand aus- und einfahren, kannst du einen elektrischen Antrieb wählen. Eine Steckdose ist dafür aber dauerhaft nicht ausreichend, du benötigst einen Elektroanschluss an der Terrasse oder dem Balkon. Den sollte ein Elektriker verlegen. Es bietet sich an, eine Rollladen- bzw. Markisenzeitschaltuhr zu verwenden, mit der du neben der manuellen Bedienung auch feste Ein- und Ausfahrzeiten festlegen oder einen Zufallsgenerator entscheiden lassen kannst. Auch ein Helligkeitssensor kann kombiniert werden.
Schwergewichte
Du weißt, was du willst und hast deine Markise ausgesucht? Gut! Aber eines solltest du dabei nicht außer Acht lassen: Je nach Typ und Länge wiegen Markisen zwischen 40 und 80 Kilogramm. Zieht der Wind bei ausgefahrener Stoffbahn daran, wirken weitere starke Kräfte. Sind die Schwergewichte unter den Sonnenrollos nicht sicher an Wand, Decke oder Dachsparren befestigt, kann es gefährlich werden. Daher gilt es, die Beschattungen fachgerecht einzubauen – damit von oben nichts anderes herunterkommt als Sonne.
Die richtige Befestigung finden
Sicherheit geben dabei die Zulassungen der Befestigungssysteme zum Beispiel von fischer. Wichtiger Faktor ist hierbei der Baustoff. Generell gilt: Keine Kunststoffdübel verwenden. Du musst genau wissen, in was du bohrst, bevor du wirklich loslegen kannst! Ist dein Haus bereits verputzt und du bist dir unsicher bezüglich der Beschaffenheit des Materials, hilft meist nur eine Probebohrung, um das richtige Befestigungssystem zu finden.
Für die Schwerlastbefestigungen solltest du Stahldübel in Stahlbeton und Injektionsanker in Mauerwerk verwenden. Bei den chemischen Verankerungen wird ein spezieller Injektionsmörtel in die Bohrlöcher gespritzt und die Gewindestange dann hineingeschoben.
Auch für Wärmedämmverbundsysteme gibt es spezielle Anker mit einem Trennmodul, um Wärmebrücken zu verhindern. Besonders in Norddeutschland ist das zweischalige Mauerwerk verbreitet. Um hier eine Markise zu fixieren, muss die Befestigung zuverlässig die Distanz von der Außenschale bis zur inneren Tragschale überbrücken. So ist gewährleistet, dass die schwere Last sicher in den Untergrund geleitet wird. Beachte vor dem Bohren unbedingt den vom Hersteller angegeben Bohrerdurchmesser und die nötige Bohrlochtiefe!
Sonnensegel anbringen
Eine Alternative zur Markise ist ein Sonnensegel: Es überspannt größere Flächen im Garten und auf der Terrasse. Damit es auch stärkeren Windböen standhält, muss das Segel ebenso sicher verankert werden. Dafür solltest du zunächst einen relativ geschützten Ort wählen, an dem der Wind nicht ungehindert am Stoff zerren kann. Damit Regenwasser abfließt, sollte eine Segelecke tiefer angebracht werden. Ratsam ist ein Neigungswinkel von circa 30 Grad. Prinzipiell gilt: Je größer das Sonnensegel und je steiler der Neigungswinkel, desto höher sind die einwirkenden Kräfte.
Zum Befestigen eignen sich bspw. Geländer, Masten, Dachsparren und Wände. Zur Montage am Haus gibt es mit Ösen versehene Anker- und Winkelplatten. Daran wird das Segel mit den vorhandenen Ringen oder Gurtbandschlaufen an den Ecken eingehängt. Welche Dübel und Schrauben du für deine Fassade verwenden solltest, ist ähnlich wie bei der Markisenmontage und hängt vom Verankerungsgrund ab und der Belastung, der die Halterung ausgesetzt ist.
Vielleicht wohnst du aber zur Miete und darfst gar nicht in die Fassade bohren? Dann könnten stabile Masten mit Ringösen eine Lösung sein. Varianten aus Stahl, die mit Bodenhülsen einbetoniert werden, halten besonders sicher. Um ihre Belastbarkeit zu verstärken, solltest du sie mit einer Neigung von 10 Grad entgegen der Zugrichtung einbauen. Statt sie einzubetonieren lassen sich Masten alternativ auch auf einem Fundament befestigen. Besonders gut eignen sich dafür Bolzenanker und Betonschrauben aus nichtrostendem Stahl. Zubehör wie Karabinerhaken, Segeltaue, Stahlseile und Spannschlösser verbinden die Ösen der Masten mit dem Tuch. Zum Einhängen wird das Segel so ausgelegt, dass die Ecken zu den Befestigungspunkten zeigen, dann einhakt und straffgezogen.