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- Das hilft gegen stressigen Lärm zu Hause
Vaters Säge im Werkraum übertönt den Film im Wohnzimmer. Und wenn Sohnemann die Anlage aufdreht, steht der Nachbar vor der Tür. Hellhörige Innenwände sind für alle Beteiligten ein Ärgernis. Mit einem innovativen Trockenbausystem kannst du die Lärmbelastung um bis zu drei Dezibel senken.
Die Lösung: Schallschutzplatten
Möglich machen das die Sonicboard-Schallschutzplatten. Auf den ersten Blick unterscheiden sie sich kaum von anderen Trockenbauplatten: Sie sind in den Formaten 60 x 200 und 125 x 200 Zentimeter erhältlich, bestehen aus einem Gipskern, der mit Karton ummantelt ist, und bringen es auf eine Dicke von gerade mal 12,5 Millimetern. Für den Laien nicht erkennbar ist die besonders hohe Rohdichte. Dank ihr lässt sich die Platte schwerer in Schwingungen versetzen. Damit reduziert sie den Schall gegenüber Standardplatten um bis zu drei Dezibel. Das klingt nach wenig, kann sich jedoch hörbar auswirken: Immerhin beträgt der Unterschied zwischen einem ruhigen Zimmer und einer Unterhaltung zehn Dezibel. Wenn man denselben Effekt mit einer gemauerten Wand erreichen wollten, müsste man deren Breite verdoppeln – und würde damit zudem wertvolle Fläche verlieren. Nachträglich ist das ohnehin kaum eine machbare Lösung.
Hinweis zur bebilderten Schrittanleitung: Zur besseren Unterscheidung hat der Hersteller Knauf die Schallschutzplatte Sonicborad rosa eingfärbt. Auch wenn in den Steps verschiedene Oberflächen zu sehen ist, handelt es sich um ein und dieselbe Platte!!!
Mit wenig Aufwand noch mehr herausholen
Bei den Einsatzmöglichkeiten stehen Sonicboard-Platten gängigen Gipsplatten in nichts nach: Sie eignen sich zur Wand- und Deckenbekleidung auf Unterkonstruktion beim Dachgeschossausbau und zur Deckenabhängung unter Roh- oder Holzbalkendecken. Als Beplankung auf nichttragenden Innenwänden schaffen sie eine ebene Oberfläche, als Vorsatzschale verbergen sie unschöne Installationen, und mit einer beidseitigen Konstruktion trennen sie einen zusätzlichen Raum ab.
Je weiter der Weg, den der Schall zurücklegen muss, desto mehr Schwingung verliert er. Die Dämmung im Hohlraum zwischen Massiv- und Trockenbauwand und die Anzahl der Plattenlagen können den Schallschutz also noch weiter erhöhen. Grundsätzlich ist eine zweilagige Beplankung empfehlenswert.
Lies dir vorher noch unsere 9 klugen Tipps für Trockenbauer durch!
Das brauchst du:
- Akkubohrschrauber
- Stichsäge/Cutter
- Blechschere (leiser Zuschnitt der Profile ohne herumfliegende Metallspäne)
- Flächenspachtel
- diverse Handwerkzeuge
Schritt 1: Vorbereitung
Zunächst markierst du die Maße der Unterkonstruktion im Raum. Dann musst du die Rahmenprofile für Boden, Wand und Decke zuschneiden und rückseitig mit dem Dichtungsband bekleben.
Schritt 2: Ständerwerk aufstellen
Dann kannst du zunächst die Bodenprofile anbringen, anschließend die Wand- und Deckenprofile. Wichtig: Die spätere Schallschutzwand darf keinen direkten Kontakt mit der dahinter liegenden Massivwand haben!
Der Hersteller bietet hierfür eine komplette Systemlinie mit aufeinander abgestimmten Produkten an.
Schritt 3: CW-Profile einfügen
In den fertigen Konstruktionsrahmen kommen in gleichmäßigem Abstand sogenannte CW-Profile als Zwischenständer. Entscheidend für den richtigen Abstand ist die Breite der Platten (bei 60 cm Plattenbreite sind es bspw. 30 cm Profilabstand).
Schritt 4: Platten anbringen
Die Platten werden etwa alle 25 cm auf Stoß verschraubt. Die Stirnkanten müssen einen Versatz von mindestens 40 cm haben. Zur Befestigung auf der Metallkonstruktion sind selbstschneidende Schnellbauschrauben mit Feingewinde optimal geeignet. Gegebenenfalls musst du vorher noch die Dämmschicht einbringen.
Auch bei der Beplankung ist die schalltechnische Entkoppelung wichtig: Die Platten sollten einen Abstand von mindestens fünf Millimetern zu allen Bauteilen, sprich Boden, Wand und Decke haben!
Schritt 5: Platten bearbeiten
Die Platten können mit einer Stichsäge auf Maß geschnitten oder mit einem Cuttermesser angeritzt und dann über eine scharfe Kante gebrochen werden. Rückseitenkarton durchtrennen, Kanten mit Raspelhobel nacharbeiten und anfasen – fertig ist die Platte für die Verarbeitung.
Schritt 6: Doppelte Lage
Grundsätzlich ist eine zweilagige Beplankung empfehlenswert. Das schluckt noch mehr Lärm. Dabei ist es wichtig, dass auch die Fugen der ersten Lage verspachtelt werden, auch wenn man sie später nicht sieht, und die zweite Lage versetzt angebracht wird.
Schritt 7: Fugen schließen
Steht die Schallschutzwand, musst du die Plattenübergänge und Schraublöcher mit Fugenmasse glatt verspachteln (z.B. mit Uniflott bzw. Uniflott Finish). Die Übergänge zu den angrenzenden Wänden und der Decke spritzt du mit dauerelastischem Dichtstoff aus, der nach dem Trocknen nicht reißt. Öffnungen für Elektroleitungen werden mit dem Stichling oder der Lochsäge ausgeschnitten.
Schritt 6: Oberfläche gestalten
Die fertige Wand kann direkt mit Trockenbaufarbe gestrichen oder tapeziert werden. Natürlich kann sie auch mit Knauf Easyputz gestaltet werden, hierfür ist vorher ein Sperrgrund aufzutragen. Doppelt beplankt können die Platten auch verfliest werden.