SchrittfürSchritt
Es kursieren die tollsten Anleitungen und Videos im Netz, wie sich so ein Flaschenboden abtrennen lässt. Wir haben all die Tricks ausprobiert: Anritzen mit dem Glasschneider, Boden bei gefüllter Flasche durch Schlag mit dem Handballen auf die Flaschenöffnung herausschlagen, erhitzen und abkühlen – fast immer haben wir nur wilden Glasbruch produziert.
Weitere schöne Anleitungen sind unsere coole Partybeleuchtung oder die romantische Gartenlaternen.
Schneiden mit dem Dremel
Das saubere Trennen klappte schließlich am besten mit dem Dremel und einer Diamant-Trennscheibe. Dabei sollte man die Drehzahl jedoch nicht zu hoch wählen und die Arbeit immer wieder unter brechen oder die Scheibe kurz ins Wasser halten, um sie abkühlen zu lassen.
Bei der Auswahl der Flaschen gibt es im Grunde keine Beschränkungen, allerdings sollte der Boden einen Mindestdurchmesser von rund 6 cm haben und das Flaschenvolumen bei einem halben Liter oder mehr liegen. Übrigens: Je nach Flaschengeometrie reicht der Luftstrom durch den Hals nicht aus (heiße Luft tritt aus, frische Luft muss für die Verbrennung nachströmen), um die Flamme mit Sauerstoff zu versorgen.
Die Folge ist, dass das Teelicht erstickt oder nur auf Sparflamme glimmt. In diesem Fall musst du Zuluftlöcher in den Boden bohren! Bei hängenden Flaschen ist das kein Problem, bei stehenden Flaschen musst du den Boden aufdoppeln und sich kreuzende Bohrungen von oben und von der Seite einbringen.
Alternative: Künstliche LED-Teelichte einsetzen, die brauchen keinen Sauerstoff.
Das passende Werkzeug
Zum Auftrennen und Bohren der Glasflaschen ist das Multifunktionswerkzeug Dremel 4300 mit biegsamer Welle sehr gut geeignet. Mit der als Zubehör erhältlichen SpeedClic Diamanttrennscheibe lassen sich die Flaschenböden sauber abtrennen und mit Diamantbohrern exakte Löcher herstellen.
Ansonsten benötigst du noch:
- leere Glasflaschen
- etwas Holz
- Draht Ø 1,5 bis 2 mm
- S-Haken
- Holzleim
- Akku-Bohrschrauber
- Stichsäge mit Kurvensägeblatt
- Forstnerbohrer Ø 40 mm
- Holzbohrer Ø 3 mm
- Glasbohrer Ø 3 mm
- Korundspitze
- warmes Wasser mit Spüli in einem Eimer, alternativ Aufkleberentferner
- glattes Malerkrepp
- Markierstift
- V-Lade oder Handtuch
- Schleifpapier
- Zollstock, Bleistift
- Zirkel
- verschiedene Zange
- kleine Drahtstifte bzw. Nagelköpfe abknipsen
Etiketten ablösen
Warmes Wasser und Spülmittel reichen in der Regel aus, um alte Papieretiketten von den Flaschen zu lösen.
Hartnäckigen Klebstoffen kannst du mit etwas Verdünnung oder einem Aufkleberentferner zu Leibe rücken.
Boden abtrennen
Für exakte Führung ist eine V-Lade hilfreich, aber nicht unbedingt erforderlich. Auch gut funktioniert ein Handtuch, auf dem du die Flasche drehen kannst. Das Handtuch absorbiert auch Vibrationen, die die Flasche zerstören könnten.
Wichtig: Zum Schutz eine Brille und eine Feinstaubmaske tragen!
Ist der Boden abgetrennt, ziehst du die Flasche über eine Schleifpapierbahn.
Teelicht-Fuß anzeichnen und ausschneiden
Stelle den Zirkel auf den ermittelten Radius ein und reiße einen entsprechenden Kreis auf eine Holzplatte (hier: Fichte-Leimholz) auf.
Mit der Stichsäge und einem Kurvensägeblatt schneidest du die Scheibe dann sauber aus und schleifst sie anschließend glatt.
Tipp: Sauerstoffmangel?
Es kann sein, dass für ein echtes Teelicht mehr Zuluft erforderlich ist. In diesem Fall doppelst du den Boden etwas größer auf und bohrst bzw. fräst Schlitze oder Löcher in das Glas.
Holzboden in der Flasche befestigen
Zum Aufhängen muss die Flasche mit dem Boden verbunden sein. Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten. Wir haben unten in die Flasche drei gleichmäßig verteilte, etwa 3 mm große Löcher gebohrt. Übertrage die Löcher auf den vorbereiteten Boden.
An diesen Stellen bohrst du drei tiefe Löcher.
Tipp: Damit nichts verrutscht, zunächst nur ein Loch anzeichnen, bohren und mit den aus etwa 1,5 bis 2 mm starkem Draht gebogenen Steckern fixieren. Erst dann das nächste Loch bohren.
Die Stecker sollten 25 bis 30 mm tief in den Boden hineinragen, damit dieser sicher gehalten wird.
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