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Herbstliche Gerichte mit Austernpilzen, Pfifferlingen oder Champignons dürfen jetzt auf keiner Speisekarte fehlen. Da frische Pilze einfach besser schmecken, sammeln viele Hobbyköche die gewünschten Exemplare im Wald. Für alle Feinschmecker, die ohne Umweg genießen möchten, empfehlen wir eine Pilzzucht im eigenen Garten.
Wichtig dabei ist auch, die Pilze vor Schädlingen zu schützen.
Anzucht auf Stroh
Pilze lassen sich ohne großen Aufwand auf Strohballen, verschiedenen Laubholzstämmen und im Gartenboden züchten. Selbst in hellen Kellerräumen sowie auf Balkon und Terrasse gelingt die erfolgreiche Anzucht. Beliebte Speisepilze wie zum Beispiel Braunkappen und Austernpilze finden ideale Wachstumsbedingungen im Stroh. Das verwendete Material muss jedoch frisch sein und darf nicht mit Spritzmitteln behandelt oder bereits von Pilzen befallen sein. Wer kein Bio-Stroh bekommen kann, kauft am besten bereits fertig mit Pilzbrut beimpfte Produkte.
Anzucht in Fertigkulturen
Für die Anzucht von Champignons und Steinchampignons haben sich Fertigkulturen bewährt. Es gibt sie in Kisten mit fertigem Substrat, das bereits mit der entsprechenden Pilzbrut durchwachsen ist. Grundsätzlich ist eine Pilzkultur ganzjährig möglich: Entweder bis Mitte September, dann kann von Mai bis Juni geerntet werden, oder von Mai bis Juni, hier erreichen die Pilze ihre Erntereife von August bis Oktober. Pilze wachsen in Schüben, je nach Witterung können jedoch schon einmal Pausen von mehreren Wochen entstehen.
Ein Nest für junge Pilze
Für die Anlage einer Strohballen-Kultur sollte das Material gut durchfeuchtet werden. Ein optimales Ergebnis erreicht man, wenn der Ballen mindestens 48 Stunden komplett in Wasser untergetaucht wird. Danach findet der Strohballen sehr gute Standortbedingungen im Schatten oder Halbschatten, z.B. direkt auf der Erde unter Bäumen und Sträuchern. Die kleine Pilzfarm darf auch weiterhin nicht austrocknen. Daher heißt es, regelmäßig kontrollieren und ggf. gießen. Empfohlen werden ca. 2-3 Liter Wasser pro Ballen. Doch Vorsicht: Zu viel Feuchtigkeit kann den Schützlingen ebenfalls schaden.
Mycelbrocken oder Stöckchenbrut
Das zur Beimpfung notwendige Pilzsubstrat ist als Mycelbrocken oder in Form von Holzstäbchen erhältlich, der so genannten Stöckchenbrut. Diese werden ca. 15 Zentimeter tief in den gut durchfeuchteten Strohballen gedrückt. Anschließend müssen die Öffnungen gut verschlossen werden.
Wichtig ist vor allem ein guter Kontakt zwischen Mycel und Stroh. Das Mycel selbst wächst ab plus 5 bis 30 Grad Celsius. Je nach Temperatur ist der Strohballen nach 2 bis 4 Monaten durchwachsen. Tipp: Nach der Ernte fällt der Strohballen stark in sich zusammen und kann zum Mulchen verwendet werden. Da die Pilze der Erde Nährstoffe entzogen haben, sollte bei einer neuen Kultur ein Abstand von mindestens 50 Zentimeter zur Vorjahreszucht eingehalten werden.