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Massivholzdielen - Ein Boden fürs Leben
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Barfuß über Holz zu gehen, ist Tag für Tag ein Erlebnis für die Sinne. Kiefer, Fichte, Lärche, Eiche – das sind nur vier mögliche Materialien für einen Dielenboden aus massivem Holz. Gleich, ob in rustikaler Anmutung oder moderner Optik, es entsteht eine warme Atmosphäre und die natürliche Holzmaserung bringt Leben in den Raum.
01. Das Holz
Wer sich für einen Boden aus diesem natürlichen Material entscheidet, hat ein Leben lang Freude daran. Bei einer Dielendicke von rund 20 mm bis zu 50 mm können Dielenböden immer wieder abgeschliffen und die Oberfläche behandelt werden. Pro Schleifgang gehen etwa 0,5 mm verloren. Für das Verlegen in bestehenden Objekten und Wohnungen, die solch eine Materialstärke nicht zulassen, gibt es sogar schon Produkte mit 10 mm oder 15 mm Dicke. Die gängigen Längen bewegen sich zwischen 1750 mm und 2350 mm. Aber auch Dielenbretter bis zu 4 m Länge sind möglich. Ähnlich ist es bei der Breite: Von 80 mm bis 240 mm und auf Wunsch noch breiter gibt es die unterschiedlichsten Ausführungen. Für welche Holzart und welche Abmessungen du dich entscheidest ist also von den räumlichen Gegebenheiten abhängig sowie eine Frage des persönlichen Geschmacks und natürlich des Budgets.
02. Oberfläche veredeln
Eine weitere Frage des Geschmacks ist die Optik der Oberfläche. Dielen können geschliffen, gebürstet, farbig oder farblos geölt, gewachst, lasiert oder lackiert sein. Es gibt künstlich gealterte Dielen, aufgearbeitete historische Dielen, geflammtes oder geräuchertes Holz, wilde Sortierung mit vielen Astlöchern und ruhigere Sortierungen, Kanten mit Fase oder ohne sowie etliche Kombinationsmöglichkeiten dieser Ausführungen. Gebürstete Dielen gelten als etwas unempfindlicher im Vergleich zum Beispiel mit geschliffenen Dielen. Das Bürsten entfernt die weichen Holzanteile und die Diele wird in punkto Kratzer robuster und erhält eine etwas griffigere Struktur.
03. Alles in der Waage
Wichtig ist immer ein ebener Untergrund, ein Estrich sollte also möglichst glatt sein. In Neubauten kannst du als Bauherr gegebenenfalls Bodenaufbau und Fertigbodenhöhe beeinflussen. Entsprechend kann die Unterkonstruktion für einen Dielenboden unterschiedlich ausfallen. Ist der Boden feucht, solltest du mit einer Feuchtigkeitssperre beginnen. Es folgen die Lagerhölzer aus getrocknetem Vollholz. Sie werden als Tragekonstruktion direkt in den Beton verschraubt, verklebt oder schwimmend verlegt.
Zur Entkopplung ist ein geeigneter Trittschallschutz aus Gummi, Kork, Hanf, Kokosfasern oder ähnlichem wichtig, denn sowohl im eigenen Heim als auch in Mehrparteienhäusern ist Schallentkopplung ein wichtiges Thema. Die Zwischenräume der Unterkonstruktion können mit unterschiedlichen Dämmmaterialien gefüllt werden, die nicht nur der Isolierung sondern auch dem Schallschutz dienen können.
Alternativ gibt es Komplettsysteme, die beispielsweise Holzweichfaserplatten in Kombination mit Lagerhölzern anbieten. Sie werden per Nut und Feder von Wand zu Wand verlegt und müssen nicht mit dem Boden verschraubt werden. Beim Anbringen der Unterkonstruktion ist eines der wichtigsten Hilfsmittel die Wasserwaage. Wer hier präzise vorbereitet, kann sich nachher über eine gutes Ergebnis freuen. Eine andere Möglichkeit bei sehr ebenem Untergrund ist die schwimmende Verlegung auf einer Trittschalldämmunterlage mit einer Klebeoberfläche. Die Aufbauhöhe ist hier relativ gering ebenso wie beim vollflächigen Verkleben direkt auf dem Untergrund.
04. Befestigen mit Dielenschrauben
Dielen können auf Lagerhölzern sichtbar oder verdeckt genagelt oder verschraubt werden. Die elegantere Lösung sind sicherlich verdeckte Schrauben. Dazu legst du die erste Brettreihe quer zum Lagerholz mit der Nut zur Wand und verschraubst sie senkrecht von oben. Diese sichtbaren Schraubenköpfe verdeckst du ebenso wie bei der letzten Reihe am Ende rundherum mit einer Fußleiste. Die Federseite verschraubst du mit Dielenschrauben z.B. von Spax. Dazu setzt du die Schraube im Winkel von etwas 45° an und schraubst sie schräg durch die Feder ins Lagerholz. Je nach Holzart kann es auch nötig sein fein vorzubohren, um zum Beispiel Splittern zu vermeiden. Manche sind auch der Ansicht, dass Vorbohren das holztypische Knarzen reduziert. Bei allen folgenden Reihen verbindest du Nut und Feder mittels Schlagholz und verschraubst verdeckt. Die Stirnseiten werden nur per Nut und Feder mit Hilfe des Schlagholzes verbunden, nicht verschraubt. Die Dielen sägst du Reihe für Reihe auf die passende Länge und verlegst das Restbrett der Vorreihe in der nächsten als erstes. So ergibt sich der wilde Verband. Ist das nicht gewünscht musst du mit einem ausgetüftelten Verlegeplan oder raumlangen Dielen arbeiten.
05. Abstand halten
Eine positive Eigenschaft des Holzes ist seine Fähigkeit das Raumklima auszugleichen indem es Luftfeuchtigkeit aufnimmt oder abgibt. In Abhängigkeit von Jahreszeit und Heizsituation wird dieser natürliche Baustoff also immer in Bewegung sein. Aus diesem Grund solltest du zu allen Wänden rundherum einen Abstand von 10 Millimetern bis 15 Millimetern einhalten, auch mit den Lagerhölzern. Dehnt sich das Holz, stößt es nicht gegen die Wände und beschädigt diese oder wölbt sich auf und verzieht sich. Den umlaufenden Spalt zwischen Dielenboden und Wand verdeckst du mit der Sockelleiste. Positiv wirkt es sich auch auf das Holz aus, wenn du es vor dem Verlegen bei Wohnbedingungen akklimatisierst und es dazu wenigstens einige Tage vor dem Verlegen im Raum lagerst. Generell gilt, je gleichmäßiger das Raumklima bei 50 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit und 18 bis 20 Grad Temperatur liegt, desto weniger wird das Holz arbeiten.
06. Die passende Heizung
Idealer Partner für Dielen sind Wand- und Deckenheizungen oder konventionelle Heizkörper. Warmwasser-Fußbodenheizungen lassen sich nach Expertenmeinung auch mit Dielen kombinieren. Allerdings musst du ein geeignetes Holz und passende Materialmaße auswählen. Eine ausführliche Beratung ist bei dieser Wahl das A und O.
07. Oberfläche pflegen
Ist alles fertig verlegt, muss die Oberfläche noch einmal versiegelt werden. Die natürlichen Eigenschaften des Holzes bleiben beim Ölen am besten erhalten. Es wird dünn mit einer Rolle aufgetragen und mit einer Poliermaschine – die gibt’s in vielen Baumärkten zum Ausleihen – eingearbeitet. Bei der Pflege gilt, weniger ist mehr: Holz solltest du immer nur nebelfeucht wischen und von Zeit zu Zeit ein geeignetes Pflegemittel benutzen. Auch Microfaser-Tücher und Echtholzböden vertragen sich nicht gut - also lieber Finger weg davon! Losen Schmutz und vor allen Dingen Sandkörnchen am besten direkt wegfegen oder -saugen, damit es keinen Schmirgeleffekt gibt.