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Upcycling & Nachhaltigkeit
Upcycling für kleinen Schrank
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Manchmal stehen sie bereit für den Sperrmüll am Straßenrand – aber eigentlich ist das Möbel doch viel zu schade für den Müll! Schnell ist das gute Stück mitgenommen. Aber zu Hause merkst du, dass doch einige Arbeiten zu erledigen sind, bevor du das Fundstück in deine Wohnung integrieren kannst? Kein Problem! Wir zeigen dir, wie ein betagtes Küchenschränkchen in einem Upcycling-Prozess ein zweites Leben bekommt!
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Das brauchst du:
- altes Möbelstück, hier ein Küchenschränkchen
- Wiener Geflecht
- Kanthölzer für den Sockel, Holzbrett für den Einlegeboden
- Acryllack (hier bspw. RAL-Farben 150 40 10 Filzgrün und ein Anthrazitfarbton)
- passende Schaumstoffrollen und Pinsel, Farbwanne
- Holzleim
- Möbel-Öl, Lappen
- Schraubendreher
- Zange
- Japansäge, Stichsäge oder Handkreissäge mit Führungsschiene
- Exzenterschleifer oder Handschleifer
- Schleifpapier mit versch. Körnungen
- Schleifvliespad
- Schreinerwinkel, alternativ Zollstock, Bleistift
- Schere
- Tacker
- Zwingen oder Rahmenbandspanner
Das ganze Upcycling-Projekt im Video
Hier kannst du dir die Arbeit von Möbelaktivistin Esther Ollick und Moderator Tobi ansehen!
01. Demontage der Einzelteile
Um dein altes Möbelstück zu restaurieren, solltest du immer zuerst alle losen Einzelteile demontieren. Bei unserem Schrank montieren wir zuerst das defekte Fliegengitter und die Beschläge ab. Dabei solltest du besonders darauf achten, dass diese so abmontiert werden, dass sie noch weiterverwendet werden können. Auch die Tür kann hier entfernt werden. Zusätzlich wurden die Füße des Schrankes abgesägt.
02. Schleifen
Im folgenden Schritt wird das Möbel abgeschliffen. Das kann sowohl mit dem Exzenterschleifer erfolgen als auch mit einem üblichen Handschleifer. Begonnen wird der Schleifvorgang mit der feinsten Körnung, hier 240, um ein erstes Gefühl für Material und Werkzeug zu bekommen. Danach wird mit einer immer gröberen Körnung weitergeschliffen. Bei einer Körnung von 80 trägst du das meiste Material ab.
Zum Schluss sollte wieder eine feinere Körnung verwendet werden (z.B. 180), um ein optimales Schleifergebnis zu erzielen. Die Kanten sind dann gebrochen, viele Macken schon verschwunden. Auch innen solltest du das Schränkchen schleifen, hier ist ein Handschleifer oder ein Schleifpad besser geeignet.
Den Schleifstaub anschließend gründlich absaugen oder abfegen.
03. Möbel lackieren
Jetzt bekommt der Schrank seinen neuen Farbanstrich. Wir haben uns für den RAL-Farbton Filzgrün entschieden. Mit Hilfe einer Schaumstoffrolle wird der Lack gleichmäßig auf das Möbelstück aufgetragen. Für die schlechter erreichbaren Ecken kannst du einen Pinsel verwenden.
Trocknen lassen, nach einem Zwischenschliff erfolgt ein zweiter Anstrich.
Tipp: Willst du einige der Schrauben oder Beschläge unauffälliger gestalten, solltest du sie vor dem zweiten Lackierdurchgang einsetzen und dann überstreichen.
04. Sockel bauen und neuen Einlegeboden einpassen
Statt der Füße bekommt der Schrank einen Sockel. Der besteht aus vier Kanthölzern, die auf Gehrung geschnitten und dann miteinander verleimt werden. Für die Dauer der Trocknungszeit (über Nacht) werden die Hölzer so verspannt, dass sie nicht verrutschen können. Dazu kannst du Zwingen verwenden oder bspw. einen Einhand-Rahmenbandspanner.
Auch der Sockel wird wie der Korpus geschliffen und lackiert, hier wirkt als Kontrast ein Anthrazit-Farbton.
Damit der Einlegeboden zugeschnitten werden kann, wird das Innenmaß der Kommode benötigt. Dieses wird im Anschluss mit einem Winkel und Bleistift auf das Holzbrett übertragen und zugeschnitten.
Tipp: Es gibt für einen handelsüblichen Zollstock einen Innenmaß-Adapter!
05. Wiener Geflecht einsetzen und innen ölen
Nun wird das Geflecht eingesetzt. Dabei wird zuerst das Innenmaß der ausgehängten Tür ausgemessen. Im Anschluss daran den Geflechtstoff mit etwas Zugabe zuschneiden mit einem Tacker innen am Holzrahmen befestigen. Achtung: Dabei auf eventuell bereits vorhandene Nägel achten!
Auch die anderen offenen Schrankseiten werden auf diese Weise mit dem neuen Gitter verschlossen.
Damit der Schrank lange schön bleibt, werden der Innenraum und auch die Leisten und der Einlegeboden geölt. Wichtig dabei ist, dass in Maserungsrichtung gearbeitet wird.
Tipp: Mit einem Lappen kommst du gut überall hin, aber mit Einweghandschuhen solltest deine Hände schützen!
06. Endmontage
Ist das Öl gut eingezogen, werden die Leisten für den Einlegeboden wieder festgeschraubt und dieser später aufgelegt.
Dann wird der lackierte Sockel montiert. Dieser wird am Boden des Schränkchens verleimt und verschraubt.
Da der Schlüssel für die Tür nicht wirklich zum Schrank passt und auch nicht mehr schließt, haben wir als Ersatz einen alten Möbelknauf etwas oberhalb verschraubt. Danach werden die Türscharniere wieder befestigt und die Tür eingesetzt.
Damit sieht der alte Schrank fast aus wie neu und kann nun da eingesetzt werden, wo du ihn brauchst, zum Beispiel als Obstschrank in Küche und Esszimmer, als Nachtschränkchen oder Bücherregal.