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Rund ums Haus

Nachhaltiges Shopping im Baumarkt

Wer einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung leisten will, findet dazu im Baumarkt viele Möglichkeiten. Denn als Heimwerker oder Selbermacherin kannst du hier sehr wohl nachhaltig einkaufen, wenn du auf einiges achtest.

Bei Elektrogeräten wird Energieeffizienz großgeschrieben. Die Hersteller von Geräten und Werkzeug entwickeln immer mehr Systemlösungen. In jeder Produktgruppe lassen sich neben klassischen auch nachhaltig erzeugte, umweltfreundliche Produkte finden. Die Verpackungen bestehen zunehmend aus recycelbaren Materialien.

Zugegeben, an der einen oder anderen Stelle erfordert Nachhaltigkeit Umdenken. Wir haben haben ein paar Tipps, wie es dir gelingen kann. 
 

Energieeffiziente Lampen und Leuchten

Foto: co2online / Europäische Kommission

Foto: TÜV Süd

Energieeffiziente Lampen und Leuchten

Herkömmliche Glühlampen sind in Baumärkten kaum noch zu finden. Die Regale gehören LEDs und Energiesparlampen. Deren Effizienz ist auf einen Blick am EU-Energieeffizienzlabel erkennbar.

Mit dem neuen Label von 2021 wurden alle Produkte neu bewertet. Künftig gibt es nur noch die Klassen A bis G. Die Klasse A bleibt vorerst leer, damit Raum für künftige, noch effizientere Produkte ist – Luft nach oben sozusagen. Derzeit stehen B und C für die effizientesten Leuchten. Die Plus-Kategorien (A+, A++ und A+++) des alten Labels werden übrigens noch bis März 2023 parallel geführt.


Ein Akku für alle(s)

Foto: Bosch

Foto: Fiskars

Foto: Fiskars

Ein Akku für alle(s)

Das EU-Energieeffizienzlabel kennzeichnet auch Elektrogeräte. Deren Hersteller optimieren jedoch nicht nur den Stromverbrauch, sie arbeiten auch an der Speicherfähigkeit und Technologie der Akkus. Für alle Heimwerker, die mehr als nur den Bohrhammer benötigen, sind Systeme wie bspw. das 18V POWER FOR ALL-Akkusystem von Bosch ideal: Alle 18V-Werkzeuge vom Exzenterschleifer über den Schlagbohrschrauber bis zur Stichsäge könen kabellos mit demselben Akku betrieben werden. Die Möglichkeit umfasst in diesem Fall sogar Werkzeuge verschiedener Hersteller, die sich deshalb zu einer Akku-Allianz zusammengeschlossen haben.

Eine ähnliche Idee hat Fiskars mit dem Stecksystem QuikFit bei den Gartengeräten umgesetzt: Grubber, Besen, Schneeschieber, Rechen etc. sind als Aufsätze erhältlich und werden auf Wunsch mit ein und demselben Stil bedient. Ein Klick und los geht es.

So werden nur so viele Akkus und Stiele produziert, wie benötigt werden. Das schont Ressourcen und reduziert Elektroschrott, verringert zugleich die Anschaffungskosten und spart Platz im Keller oder Schuppen. 


Materialien mit Zukunft

Foto: Bosch

Foto: fischer

Materialien mit Zukunft

Auch in Sachen Produktzusammensetzung tut sich einiges. Vor allem wenn es darum geht, endliche, erdölbasierte Rohstoffe zu ersetzen. So bietet beispielsweise fischer in seinem Sortiment Dübel und Zweikomponenten-Injektionsmörtel, die zu mindestens 50 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt sind. Als Basis für die Kunststoffbestandteile dient dabei Rizinusöl, das aus dem Samen des Wunderbaums gewonnen wird. fischer garantiert, dass die „grünen Dübel“ über die gleichen Leistungsmerkmale verfügen und die gleichen Haltewerte erreichen wie die grauen Geschwister. Andere Hersteller verwenden vermehrt recycelten Kunststoff.

Von Bosch gibt es den Kreuzlinienlaser Quigo Green, bei dessen Herstellung hauptsächlich Recyclingmaterial für Gehäuse, Zubehör und Verpackung verwendet wird. Außerdem ist der Stromverbrauch optimiert.


Reste vermeiden
Nachhaltigkeit Farbe einkaufen Blauer Engel

Foto: SCHÖNER WOHNEN-Farbe

Blauer Engel bei Wandfarbe

Foto: Wandfarbe © Blauer Engel

Reste vermeiden

Die richtige Menge Farbe zu kalkulieren ist nicht immer ganz einfach. Und große Gebinde sind im Verhältnis günstiger als kleine. Verlockend. Unterm Strich ist jedoch wenig gewonnen, wenn sich die halbleeren Farbdosen und -eimer im Keller türmen und irgendwann nicht mehr verwendbar sind. Nimm dir vor dem Farbenkauf lieber mehr Zeit und miss die zu verschönernde Fläche aus. Die Hersteller geben auf den Packungen Richtwerte an, sodass Heimwerker gezielter einkaufen können. 

Auch auf die Gesundheit achten
Inhaltsstoffe in Wandfarben können unbemerkt die Schadstoffkonzentration in der Raumluft erhöhen. Informiere dich daher genau vor dem Kauf und vor der Anwendung. Wer beim Umgang mit Wandfarbe und Pinsel möglichst schadstoffarm arbeiten möchte, sollte beim Renovieren der eigenen vier Wände Produkte mit dem Umweltzeichen Blauen Engel nutzen. 

Gut planen und einkaufen
Auch bei Eisenwaren kannst du zumindest grob abschätzen, wie viele Schrauben und Muttern du für das aktuelle Projekt brauchst. Der Griff zur 50-Stück-Packung ist zwar bequem, aber wenn dann 35 Teile nicht benötigt werden, sogar irgendwo in der Werkstatt untergehen und dann beim nächsten Bedarf noch einmal gekauft werden, dann ist das alles andere als nachhaltig. Das Angebot, Einzelteile zu kaufen, ist für Händler, Kunden und Umwelt eine gute Lösung. 

Analog dazu setzen viele Baumärkte bei Teppichen oder auch Stoffen auf Rollenware und bei Holz auf Zuschnitt. Wer gerne bastelt oder kleinteilig arbeitet, wird oft in der Reste-Truhe, die es inzwischen in vielen Baumärkten gibt, fündig. 


Leihen statt kaufen

Leihen statt kaufen

Der Häcksler oder der Laubsauger wird nur ein paarmal im Jahr benötigt, die Estrichfräse oder die Terrassenreinigungsmaschine noch viel seltener. Da rentiert sich die Anschaffung kaum. Wer den Fuhrpark zu Hause auf die Basisausstattung beschränken möchte, kann die meisten Elektrogeräte im Baumarkt mieten. Viele Häuser bieten besonders günstige Wochenendtarife an. Oder du tust dich mit ein paar Nachbarn zusammen. Überlegt euch gemeinsam, was jeder immer mal wieder braucht. Dann erwirbt jeder eines der Geräte, und ihr nutzt es reihum.


Grüner Garten

Foto: Substral

Foto: Substral

Grüner Garten

In der Gartenabteilung wird Ökologie traditionell großgeschrieben. Doch auch hier lohnt es sich, genau hinzuschauen. Zum Beispiel beim Substrat. Viele Baumärkte und Gartencenter verzichten immer mehr auf torfhaltige Erde, um ihren Beitrag zur Sicherung der wertvollen Moore zu leisten. Stattdessen haben sie vermehrt Substrate auf Basis von Kompost, Rinde und Holzfasern im Angebot.

Auch das Sortiment an Bio-Produkten wird zusehends größer – vom Saatgut über Dünge- und Stärkungsmittel bis zu ökologisch unbedenklichen Holzschnitzeln. Und schließlich werden Pflanzen immer öfter in kompostierbaren Töpfen statt in Kunststoffgefäßen verkauft. 


Die Verpackung macht’s
Nachhaltigkeit einkaufen Schere

Foto: Fiskars

Die Verpackung macht’s

Je weniger Verpackungen es gibt und je besser sie recycelt werden können, umso besser. Viele Hersteller setzen heute auf Pappkartons. Manche drucken sogar das FSC-Zertifikat darauf. Andere reduzieren den Kunststoffanteil. Bei Fiskars beispielsweise enthalten die Verpackungen des neuen Gartenscheren-Portfolios 80 Prozent weniger Kunststoff als bisher. 

Das Unternehmen hat mit der neuen Recycled Schere (Vorlage ist der Bestseller Classic Schere aus dem Kreativ-Sortiment) sogar beides geschafft: Sie wird in einer Verpackung aus 100 Prozent Altpapierfaser angeboten und besteht selbst aus recycelten und zu 100 Prozent recycelbaren Materialien. Die Griffe werden aus einem Material gefertigt, das aus gebrauchtem Kunststoff und nachwachsenden Holzfasern entsteht, die Klingen sind aus recyceltem Edelstahl. 


PET-Flaschen wiederverwerten
Arbeitshandschuhe aus recycleten PET-Flaschen

Foto: Gebol

PET-Flaschen wiederverwerten

Plastikmüll ist besonders im Meer ein großes Problem. Allein die größte der in unseren Ozeanen schwimmenden Plastikinseln ist 1,5 mal so groß wie ganz Europa! Den größten Anteil machen dabei PET-Flaschen aus. Das Unternehmen GEBOL verwendet PET-Flaschen für seine Arbeitshandschuhe: In jedem Upcycled-Paar ist der Kunststoff von drei wiederverwerteten PET-Flaschen in Form von weißen Fäden verwebt. 

Orientierung im Label-Dschungel

Foto: natureplus e.V.

Foto: RAL gGmbH, Bonn

Foto: FSC Deutschland

Foto: RAL gGmbH, Bonn

Foto: RAL gGmbH, Bonn

Orientierung im Label-Dschungel

Bei der Auswahl der Produkte im Baumarkt können Umwelt-Siegel und Nachhaltigkeitszertifikate für Kunden ein wichtiges Hilfsmittel sein. Es ist jedoch nicht ganz einfach, den Überblick im Gewirr der Label zu bewahren. Ihre Aussagekraft und ihre Glaubwürdigkeit sind sehr unterschiedlich und abhängig von der verantwortlichen Vergabeinstitution. Die folgenden Label solltest du kennen: 

Blauer Engel: Mehr als 20.000 umweltfreundliche Produkte bzw. Dienstleistungen sind mit dem Umweltzeichen Blauer Engel ausgezeichnet: von Abdeckfolien über Dispersionsfarben und Laminat bis zu Wärmedämmverbundsystemen. Somit ist der Blaue Engel die Orientierung, wenn es um umweltbewusste Kaufentscheidungen geht. Der Blaue Engel ist seit über 40 Jahren das Umweltzeichen der Bundesregierung, das Umweltbundesamt entwickelt die fachlichen Kriterien, die unabhängige „Jury Umweltzeichen“ beschließt die jeweiligen Vergabekriterien und die RAL gGmbH als Zeichenvergabestelle prüft die Einhaltung der Anforderungen.
 
EU-Ecolabel: Das europäische Umweltzeichen EU Ecolabel (kurz: EU Ecolabel oder Euroblume) ist mit über 70.000 Produkten in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie Norwegen, Island und in Liechtenstein anerkannt: von Innen- und Außenfarben sowie -lacken über Hartbeläge bis Bodenbeläge auf Holz-, Kork- und Bambusbasis. Zeicheninhaber des EU Ecolabels die Europäische Kommission. Oberstes Gremium ist das European Union Ecolabelling Board (EUEB). Für Deutschland sind das Umweltbundesamt und die RAL gGmbH als zuständige Stelle (Competent Body) bei der Europäischen Kommission benannt worden.

RAL-Gütezeichen: Als interessenneutrale, unabhängige Organisation entwickelt RAL mit Herstellern, Dienstleistern, Verbraucherorganisationen, Behörden, Wirtschaftsverbänden und Prüfinstitutionen Qualitätskriterien für Produkte oder Dienstleistungen. Derzeit existieren ca. 150 RAL Gütezeichen aus unterschiedlichen Bereichen wie z.B. für Gabionen, Mineralwolle oder Tapeten.  

VDE-Prüfzeichen: Es wird vom Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) vergeben und bestätigt, dass ein elektrotechnisches Produkt hinsichtlich seiner Sicherheit und in Bezug auf elektrische, mechanische, thermische, toxische und radiologische Gefahren geprüft und für unbedenklich befunden wurde.

FSC®- oder PEFC™-Logo: Sie kennzeichnen Holz- und Holzfaserprodukte aus zertifizierter Forstwirtschaft. Besonders bei der Auswahl der Dielen für den Terrassenbau und bei Gartenmöbeln etc. solltest du auf dieses Label achten.

Natureplus®: Das anspruchsvolle Qualitätszeichen des gleichnamigen gemeinnützigen Vereins wird ausschließlich an Bau- und Wohnprodukte vergeben. Voraussetzung ist u.a. eine Volldeklaration sämtlicher Einsatzstoffe. Zudem wird der gesamte Lebenszyklus der Produkte geprüft. 

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