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- Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser
Unberechenbare Wetterbedingungen wie Hochwasser, Starkregen und Überschwemmungen können erhebliche Schäden anrichten. Nicht nur Häuser in der Nähe von Flüssen und Bächen sind gefährdet. Überquellende Abwasserkanäle oder aufsteigendes Grundwasser können auch den Keller von höher gelegenen Gebäuden in ein ungewolltes Feuchtbiotop verwandeln. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen und Hilfsmitteln lassen sich jedoch viele Gefahren minimieren. Hier erfährst du, wie du dich optimal vor Hochwasser schützen und im Ernstfall handeln kannst.
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Tipps und Maßnahmen für den Hochwasserschutz
Mit den richtigen Maßnahmen und den passenden Hilfsmitteln lassen sich Hochwasserschäden effektiv minimieren. Bleibe bei Hochwassermeldungen und Überschwemmungen wachsam und reagiere rechtzeitig, um dein Zuhause zu schützen.
1. Bauliche Schutzmaßnahmen
- Kellerabdichtung: Lasse deinen Keller gegen drückendes Wasser abdichten. Eine Horizontalsperre oder eine Bitumenbeschichtung helfen, die Wände zu schützen.
- Rückstauklappen installieren: Bei Starkregen oder Überschwemmungen kann es sein, dass das Wasser aus der Kanalisation nicht schnell genug abfließen kann. Das führt zu überlaufenden Leitungen und vollgelaufenen Kellern. Schließe bei Hochwasserwarnungen frühzeitig die Kellerfenster. Eine installierte Rückstauklappe, verhindert, dass Abwasser aus der Kanalisation durch die Leitung ins Haus gelangt.
- Hochwasserschutzfenster und Türen: Tausche herkömmliche Fenster und Türen gegen hochwasserdichte Varianten aus. Ist dies nicht möglich, sichere sie im Ernstfall mit speziellen wasserdichten Platten. Alternativen sind Sandsäcke oder Stoffkissen, die mit einer Plastikplane vor Türen und Kellerschächten aufgebaut werden können.
2. Vorsorgliche Planung
Hauswand schützen
: Regenrinnen sollten regelmäßig gereinigt werden. Wenn diese nicht nur bei Starkregen verstopfen, können sie überlaufen und Wasserschäden an der Fassade verursachen.
Elektrogeräte und Gegenstände sichern:
Lagere so wenig Gegenstände wie möglich direkt auf dem Boden. Stelle Waschmaschinen, Trockner und andere Elektrogeräte im Keller auf Podeste. Das verhindert Kurzschlüsse, falls Wasser eindringt.
In Regalen lässt du am besten das untere Fach frei - vor allem Chemikalien, Öl oder Farbe sollten so stehen, dass sie nicht mit Wasser in Berührung kommen.
Wertgegenstände sichern: Wichtige Dokumente & persönliche Gegenstände bewahrst du in wasserdichten Boxen oder höheren Etagen auf.
Wichtige Kontakte bereithalten: Verwahre die Telefonnummern der Feuerwehr und deines Energieversorgers griffbereit an einem sicheren Platz.
Notfallset bereithalten: Neben der Pumpe sind Eimer, Schaufeln und Wassersauger hilfreiche Werkzeuge bei Hochwasser und Starkregen.
Versicherung checken: Prüfe deine Gebäudeversicherung und ergänze sie um eine Elementarversicherung, die Schäden durch Hochwasser abdeckt.
Sicherheit geht vor: Strom und Gefahrenquellen prüfen
Bevor mit dem Abpumpen und der Reinigung begonnen wird, solltest du zuerst überprüfen, ob der Strom abgeschaltet ist. Ein Kurzschluss im Wasser kann lebensgefährlich sein. Liegt der Stromkasten im überfluteten Bereich, ist es ratsam, die Feuerwehr oder den Energieversorger zu kontaktieren. Gleiches gilt, wenn im Keller Heizöl oder andere gefährliche Stoffe freigesetzt wurden. Zudem sollte das Wasser erst dann abgepumpt werden, wenn der Grundwasserspiegel ausreichend gesunken ist, um Schäden an der Bodenwanne des Hauses zu vermeiden.
Die richtige Pumpe – Ihr wichtigster Helfer im Notfall
Sollte trotzdem Wasser eindringen, hilft nur eines: eine leistungsstarke Pumpe. Für das Entwässern gibt es spezielle Schmutz- und Klarwasserpumpen für hohe Fördermengen. Die Auswahl hängt von der Art des Wassers und der jeweiligen Situation ab.
Davon klar zu unterscheiden sind Pumpen für das Bewässern des Gartens. Diese arbeiten mit einem dauerhaft hohen Druck, haben aber dafür geringere Fördermengen.
Schmutzwasser oder Klarwasser?
Schmutzwasserpumpen: Bei Hochwasser oder Rückstau, das Schmutzpartikel wie Schlamm oder Pflanzenreste enthält, sind Schmutzwasserpumpen unverzichtbar. Ein Beispiel ist die Gardena Schmutzwasser-Tauchpumpe 20000 Aquasensor, die bis zu 20.000 Liter pro Stunde absaugt und Partikel mit einer Korngröße bis 35 mm bewältigt. Der LED Aquasensor ist intuitiv per Touch-Funktion zu bedienen, Ein- und Abschalthöhen können präzise eingestellt werden.
Klarwasserpumpen:
Eine meist unerwartete Gefahr kann durch aufsteigendes Grundwasser entstehen. Steigt leicht verschmutzt Grundwasser in den Keller, sind Klarwasserpumpen ideal. Spezielle Geräte wie eine Klarwasser-Tauchpumpen starten schon ab einem Wasserstand von fünf Millimetern und pumpen fast „wischtrocken“. So bleiben nur minimale Wasserreste auf dem Boden und Schäden können so gar nicht erst entstehen.
Kombipumpen
: Für maximale Flexibilität bietet sich eine Klar-/Schmutzwasser-Tauchpumpe an. Sie vereint die Vorteile beider Systeme, denn sie kann sowohl als Klarwasser-Pumpe sowie als Schmutzwasser-Tauch-pumpe eingesetzt werden. Mit einer einfachen Umschaltung bewältigt sie sowohl sauberes als auch schmutziges Wasser effizient.
Für den optimalen Einsatz einer Pumpe gilt es, sich vorab über unterschiedliche Aspekte Gedanken zu machen.
Wichtige Kriterien für die Pumpenauswahl
Wassermenge und Förderleistung:
Überlege, wie viel Wasser in welcher Zeit abgepumpt werden muss. Je größer der Raum und je höher der Wasserstand, desto größer sollte die Fördermenge (Liter pro Stunde) der Pumpe sein. Wähle eine Pumpe, deren Förderleistung größer ist als der Wasserzufluss.
Geschwindigkeit und Schlauchdurchmesser
: Soll möglichst viel Wasser in einem kurzen Zeitraum gepumpt werden, dann ist eine Pumpe mit hoher Förderleistung genau richtig und kann Schäden reduzieren. Verwende einen Schlauch mit großem Durchmesser, um die Leistung zu maximieren, und halte den Schlauch so kurz wie möglich - denn je kürzer der Schlauch, desto weniger muss die Pumpe gegen Widerstände anarbeiten.
Förderhöhe und Entfernung
: Je höher und weiter das Wasser etwa aus einem Kellerfenster nach draußen transportiert werden muss, desto mehr Leistung benötigt die Pumpe. Diese Höhe wird Förderhöhe genannt, auf die der Hausbesitzer aufgrund der örtlichen Gegebenheiten oft keinen Einfluss hat. Prüfe daher die maximale Förderhöhe in den technischen Daten der Pumpe, da sie Auswirkungen auf die Fördermenge haben kann.
Automatische Steuerung
: Ein automatischer Ein- und Abschaltmechanismus ist hilfreich während des Urlaubs oder wenn es in der Nacht zu einer Überflutung kommt. Pumpen mit Aquasensor-Funktion haben den Vorteil, dass Ein- und Abschalthöhe individuell und auf den Millimeter genau eingestellt werden können, sodass sie je nach Einstellung ab einem Wasserstand von 5 Millimetern starten. Entgegen der klassischen Schwimmerschaltern funktioniert dies auch auf engstem Raum, beispielsweise in Schächten. Eine Trockenlaufsicherung verhindert Schäden bei zu niedrigem Wasserstand.
Tipp: Nutze einen Pumpenberater: Der Online-Berater hilft dir dabei, die passende Pumpe für Ihre individuellen Anforderungen zu finden.