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Spätestens, wenn das einst saftige Grün einem gelb-bräunlichen Filz gewichen ist, wird jedem Gartenbesitzer klar, dass robuster Rasen mehr Aufmerksamkeit braucht. Regelmäßiges Mähen reicht nicht. Denn Rasen besteht aus vielen kleinen Graspflanzen, die zusammen Schwerstarbeit leisten, um den alltäglichen Belastungen standzuhalten.
Gönn' ihm also eine Frischzellenkur – mach' deinen müden Rasen wieder munter!
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Vertikutieren gegen den Filz
Damit die Grünfläche ihrem Namen wieder alle Ehre macht, müssen Verfilzungen aus abgestorbenen Pflanzenresten entfernt werden. Sie ersticken sonst die jungen Graswurzeln und hemmen das Neuwachstum. Vertikutieren, das senkrechte leichte Einschneiden in die Grasnarbe mit rotierenden Messern, befreit den Rasen von seinen Altlasten.
Der Vertikutierer ritzt den Boden an und lockert ihn auf. Das abgestorbene Gras, Unkraut und Moos wird herausgekämmt. Der vertikutierte Rasen hat einen besseren Zugang zu Luft, Wasser und Nährstoffen. Er kann sich erholen und wird widerstandsfähiger.
Frühlingszeit ist Vertikutierzeit
Am besten zum Vertikutieren geeignet sind die Frühlingsmonate März bis Mai, wenn der Rasen in der Wachstumsphase ist. Auch im Herbst kann vertikutieren sinnvoll sein, um die Grasfläche winterfit zu machen. Vor dem Vertikutieren solltest du gründlich und tief mähen, der Rasen sollte trocken sein.
Dann kann es losgehen. Die Schnitttiefe des Vertikutierers muss auf den Zustand des Rasens angepasst sein: Je verfilzter der Boden, desto tiefer muss er eingeschnitten werden. Mit einer Schnitttiefe von 3 bis 5 mm liegst du meist richtig. Wähle im Zweifelsfall lieber 3 mm und wiederhole den Vorgang nach einigen Wochen, als zu tief zu vertikutieren. Auch zu junger Rasen profitiert vom Vertikutieren nicht, da die frischen Graswurzeln mit herausgerissen werden könnten.
Fahre recht zügig in Bahnen über die Fläche. Bei starker Verfolgung solltest du prinzipiell in längs und quer überlappenden Bahnen vertikutieren. An den Bahnenden die Schneiden kurz anheben.
Nährstoffzufuhr nach dem Vertikutieren
Hast du die gewünschte Fläche bearbeitet, nimmt der Rasen nun Dünger und Wasser dankbar auf. Jetzt ist auch die richtige Gelegenheit zu kalken. Denn starker Moosbefall weißt darauf hin, dass der Boden zu sauer ist. Solltest du größere kahle Stellen im Grasbewuchs haben, säe hier nach. Nach einigen Wochen der Schonung wirst du mit einem schönen Rasenteppich belohnt.
Natürlich legt nicht jeder Gartenbesitzer Wert darauf, einen englischen Rasen täglich mit der Nagelschere zu trimmen. Dein Rasen kann Nutzfläche bleiben. Doch ein gesundes, saftiges Grün durch gezielte Rasenpflege macht jedem Gärtner Freude.
Tipp: Bodenanalyse
Klee im Rasen – das ist ein Zeichen für verdichteten, lehmhaltigen Boden. Vertikutieren, belüften und die Zugabe organischer Düngemittel sind auf Dauer die wirksamsten Methoden, um unerwünschte Wildkräuter fernzuhalten. Mit einer Bodenanalyse kann der Hobbygärtner feststellen, ob dem Boden wichtige Substanzen wie Nährstoffe, Kalk oder Sand fehlen. Diese können gleich nach dem Vertikutieren eingebracht werden.