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Es fängt vielleicht harmlos an: Der Griff am neu erworbenen Hammer wackelt. Beim nächsten Schlag schon kann sich der Hammerkopf lösen und im schlimmsten Fall jemanden verletzten. Um solche Unfälle zu vermeiden, sollten Verbraucher beim Kauf unbedingt auf neutrale Prüfsiegel und Materialangaben achten. Das bekannteste deutsche Zeichen, "GS", steht für geprüfte Sicherheit. In diesem Fall testet eine unabhängige Institution wie etwa die Versuchs- und Prüfanstalt für Werkzeuge (VPA) die Qualität eines Hammers.
Wichtig sind Prüfzeichen
Das Prüfunternehmen muss im Zeichen genannt sein. Das CE-Zeichen richtet sich hingegen nicht in erster Linie an Verbraucher. Es signalisiert den Behörden, dass das Werkzeug den EG-Sicherheitsrichtlinien entspricht und frei auf dem europäischen Binnenmarkt verkauft werden darf.
Im Gegensatz zum CE-Zeichen erfolgt die Überprüfung und Vergabe des GS-Siegels auf freiwilliger Basis unter Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Zusätzlich können auch private Prüfzeichen wie das TÜV- oder VDE-Siegel am Produkt angebracht sein. Der Abdruck einer DIN-Norm auf dem Etikett verweist zumindest auf die Einhaltung gesetzlicher Minimalanforderungen im Hinblick auf Sicherheit, Funktion und Lebensdauer.
Achtung bei "Made in Germany": Als Qualitäts- und Herkunftsnachweis ist dies nicht immer aussagekräftig, da nicht alle Produkte mit diesem Zeichen komplett in Deutschland hergestellt wurden.
Finger weg von Handwerkzeugen, auf denen nur "Germany" zu lesen ist. Es kommt auch vor, dass anerkannte Prüfsiegel gefälscht werden. Hier hilft nur ein Vergleich mit anderen zertifizierten Artikeln.
Wichtig: Der Griff
Bevor ein vermeintliches Schnäppchen im Einkaufswagen landet, sollte es auf seine Qualitäts- und Sicherheitseigenschaften geprüft werden. Dazu muss man nicht unbedingt ein Fachmann sein, meint die DIY Academy. Wer auf bestimmte Dinge achtet, vermeidet ärgerliche Fehlkäufe.
Schon bei einem Blick auf den Werkzeugriff trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Ein guter Handgriff besteht entweder aus glattem, lackiertem Holz, aus griffsicherem Metall oder er verfügt über eine Kunststoffummantelung. Optimal sind ergonomisch geformte Griffe aus Zwei- oder Mehrkomponentenkunststoff. Das griffige Material liegt gut in der Hand, verhindert das Abrutschen der Finger und verbessert die Kraftübertragung.
Bei Kunststoffgriffen extrem günstiger Angebote ist Vorsicht angesagt.
Verbraucherschützer warnen vor Billigwerkzeugen mit giftigen Weichmachern in den Handgriffen. Der festgestellte Stoff gilt als krebserregend und macht sich beispielsweise durch einen starken Geruch bemerkbar. Wer ein verdächtiges Werkzeug zu Hause hat, sollte es vorsichtshalber zurückbringen und überprüfen lassen.
Nicht alles ist Gold?
Wichtige Hinweise beim Kauf eines Werkzeugs liefern zudem die Materialangaben. Entscheidend für die Qualität von Schraubenschlüsseln, -drehern oder Zangen ist die Härte des verwendeten Metalls bzw. die Legierung. Blechwerkzeug hält selten das, was es verspricht, und verbiegt sich beim ersten Härtetest.
Auch blitzender Chrom erweist sich so manches Mal als schöner Schein. Unter der Oberflächenlackierung verbirgt sich tatsächlich minderwertiges Metall. Hochwertige mechanische Handwerkzeuge werden aus gehärtetem Stahl wie zum Beispiel Chromvanadium (Cr-V) hergestellt. In der Regel findet sich diese Angabe auf der Verpackung, ansonsten fragst du besser nach.
Erst testen, dann kaufen
Am besten testest du vor dem Kauf, ob sich die Werkzeuge leicht bedienen lassen und Einzelteile sicher befestigt sind. Das gilt zum Beispiel für einen Hammerkopf, er darf auf keinen Fall locker sitzen.
Wer einen neuen Schraubendreher kaufen möchte, liegt bei einem Produkt mit einer gehärteten oder mit Diamantstaub beschichteten Spitze meistens richtig.
Ein solcher Dreher greift besser, schont die Schraubenköpfe und hält eindeutig länger als die Billigvariante. Und die Erfahrung lehrt: Nichts ist schlimmer, als ein Kreuzschlitzschraubendreher, der durchdreht und dabei eine Schraube nach der anderen unbrauchbar macht.