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Ein geschützter Ort zum Nisten ist für Vögel unentbehrlich. Doch natürliche Brutplätze in morschen Bäumen oder Wandnischen werden zunehmend rar. Da kannst du helfen: Ein Nistkasten im Garten ist nicht nur schnell gebaut und angebracht, er bietet den Tieren eine wichtige Hilfe und leistet einen Beitrag für den Naturschutz. Verwende dafür 18 bis 20 Millimeter dicke, ungehobelte Bretter – keine Sperrholz- oder Spanplatten, da die nicht witterungsbeständig sind. Tipp: Zusätzlich kann es sinnvoll sein, etwa fünf Millimeter große Löcher zur Belüftung und Entfeuchtung in den Boden zu bohren.
Klassisches Vogelhaus
Dieser Nistkasten wurde in drei Varianten mit unterschiedlichen Lochgrößen gebaut: Ein Durchmesser von 50 mm ist für den Star oder den Sperlingskauz ausgelegt, das ovale Loch hingegen eignet sich für Gärten mit hohem Mauersegleraufkommen. Als drittes wurde ein Doppellochkasten für Sperling, Kohlmeise und Co. gebaut.
Benötigtes Material und Werkzeug:
- Akku-Bohrschrauber
- Forstnerbohrer versch. Durchmesser 50, 35, 32, 15
- Stichsäge
- Gehrungslade
- Exzenterschleifer, Schleifpapier und Schleifklotz
- Seitenschneider
- Feinsäge
- Hammer
- Schraub- oder Klemmzwingen, Spanngurt
- Bleistift, Zollstock, Schreinerwinkel
- Schmiege
Nistkasten-Variationen:
- Kiefer Leimholz 18 mm dick:
Boden 164 x 150 mm
Dach 220 x 200 mm
Dach 220 x 182 mm
2 x Front/Rückwand 320 x 200 mm
2 x Seite 220 x 150 mm
Dachleiste 150 x 18 mm
Höhlenbrüterkasten:
- Kiefer Leimholz 18 mm dick:
Dach 257 x 250 mm
Boden 164 x 150 mm
Front 200 x 100 mm
Rückwand 257 x 200 mm
2 x Seite 250 x 150 mm
Aufhängeleiste 60 x 457 mm
Außderdem:
- Rundholz Ø 15 mm
- Nägel
- wasserfester Holzleim
- Schrauben
01. Bauteile anzeichnen und zuschneiden
Säge die Holzplatten für Wände, Boden und Dächer auf die benötigten Maße zu (siehe Materialliste).
Zeichne die Dachform für die Front- und die Rückplatte mit dem Winkel an, bevor du sie mit der Stichsäge zuschneidest.
02. Einfluglöcher bohren
Mit dem Forstnerbohrer wird das Einflugloch in der gewünschten Größe in die Frontplatte gebohrt.
Für die ovale Lochvariante werden zwei Bohrungen untereinander gesetzt und die noch überstehenden Ränder anschließend mit der Feile begradigt.
03. Loch für Steg bohren
Unter dem Einflugloch wird mit dem Forstnerbohrer ein knapp 10 Millimeter tiefes Loch für den Rundholz-Steg gebohrt.
04. Rundholz zusägen
Schneide das Rundholz in einer Gehrungslade auf etwa 60 bis 80 mm Länge zu.
05. Bauteile verleimen
Treibe Drahtstifte als Verleimhilfe in die Bodenplatte und kneife sie mit einem Seitenschneider ab (Nageltrick).
Anschließend werden die Wände und der Boden des Nistkastens verleimt und zum Trocknen mit Zwingen verpresst. Auch die Platten für das Satteldach werden verleimt und mit Zwingen gesichert, bis der Leim getrocknet ist.
06. Holz schleifen
Schleife die Holzbauteile gründlich, wenn der Leim fertig getrocknet ist.
07. Dach aufsetzen
Um ein Verrutschen des Dachs zu verhindern, wird noch eine Quadratleiste an die Innenseite geleimt.
Der Rundholz-Steg kann dann mit ein wenig Leim im vorgebohrten Loch fixiert werden.
Tipp: Diese Bauweise eines Vogel-Nistkastens lässt sich ohne Probleme auch auf andere Frontvarianten übertragen.
Nistkasten für Höhlenbrüter
Nicht alle Gartenvögel brüten in Höhlen mit kleinem Einflugloch. Einige Vogelarten wie zum Beispiel das Rotkehlchen, der Grauschnäpper oder der Zaunkönig bevorzugen eine halboffene Höhlenvariante, aus der sie im Halbdunkel ihre Umgebung im Blick behalten können.
08. Seitenwände vorbereiten
Zeichne mit der Schmiege eine leichte Schräge an den Seitenwänden des Nistkastens an.
Achte darauf, dass beide Seitenwände eine identische Höhe und schräge Oberseite haben.
09. Rück- und Seitenwände zuschneiden
Damit die Dachplatte bündig aufgelegt werden kann, muss auch die obere Seite der Rückwand im gleichen Winkel abgeschrägt werden. Fluchte mit dem Winkel über das Bauteil.
Schneide nun entlang der Markierungen mit der schräg gestellten Stichsäge.
10. Seiten und Boden verleimen
Nägel werden als Verleimhilfe in die Seitenwände getrieben und die Köpfe mit dem Seitenschneider abgekniffen.
Anschließend verleimst du die Seitenwände mit der Rückwand und der Bodenplatte und verpresst sie mit Zwingen.
11. Front verleimen
Sobald die Leimflächen getrocknet und fest sind, kann die Front angeleimt werden. Für die Befestigung der Vogelhäuser solltest du wasserfesten Holzleim verwenden.
12. Korpus schleifen
Schleife den Korpus sorgfältig, um eventuelle Leimreste zu entfernen.
13. Dach verleimen
Zum Schluss wird das Dach auf den Korpus geleimt und mit einem Spanngurt festgezurrt, bis der Leim getrocknet ist.
14. Aufhängeleiste vorbereiten und befestigen
Bohre in gleichmäßigen Abständen vier Löcher in die Aufhängeleiste – zwei mittlere zum Verschrauben mit dem Kasten, zwei oben und unten zum Aufhängen. Schraube anschließend die Leiste an der Rückwand fest.
Am besten wird der Nistkasten dann an einer Holzwand, z. B. an einem Gartenhaus, befestigt. Dazu kannst du den Kasten an der Aufhängeleiste oben und unten festschrauben. Du kannst es aber auch an einem Baum festbinden.
Schutzschicht und Ausrichtung
Holzschutzmittel sind aus Rücksicht auf die Gesundheit der Tiere tabu. Zum Schutz vor Feuchtigkeit und Pilzbefall kannst du die Außenwände mit Leinöl oder umweltfreundlichen Farben streichen.
Der Nistkasten sollte nicht zu lange der prallen Sonne ausgesetzt sein. Am besten wird das Einflugloch beim Aufhängen deshalb Richtung Osten ausgerichtet.
Weitere Anleitungen zu diesem Thema findest du auf www.selbst.de.