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Die Wand hinter dem Herd und der Spüle ist besonderen Beanspruchungen ausgesetzt: Flecken von gekochtem Essen und Wasserspritzern lassen sich kaum vermeiden. Übliche Wandbekleidungen wie Tapete oder Putz sind für den Extrembereich Küche eher ungeeignet, weil sie sich sich nur schwer reinigen lassen und schnell unschön aussehen.
Deshalb waren Fliesen bisher die Standardlösung für die Küche: robust, praktisch, leicht zu reinigen. Wer sich mittlerweile an den weit verbreiteten Fliesenspiegeln satt gesehen hat, muss aber trotzdem keine Kompromisse bei Schutz und Optik machen. Hier eine kleine Auswahl an Ideen für die Gestaltung deines Spritzschutz.
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Küchenrückwand aus Glas
Die einfachste Lösung ist eine Platte aus Klar- oder Milchglas als Spritzschutz. Kaufe entweder eine fertige Glasplatte oder lasse dir im passenden Format eine Platte beim Glaser zuschneiden. Um die Platte zu montieren, gibt es zwei Möglichkeiten. Du kannst die Glasscheibe mit Hilfe von zwei Vierkantleisten aus Holz fixieren. Dazu verschraubst du eine Leiste mit der Arbeitsplatte und die andere schraubst du unter die Hängeschränke. Wichtig ist, die Holzleisten vorzubohren und die Löcher zu senken, damit die Schraubenköpfe später bündig abschließen.
Falls du weder Arbeitsplatte noch Schränke durch Löcher beschädigen willst, gibt es noch eine andere Möglichkeit für die Befestigung: Montagekleber. Dieser muss allerdings transparent sein, damit die Klebestellen später nicht durch das Glas durchscheinen. Spezielle Kleber verkleben nicht-saugende Materialien wie Glas, Spiegel, Metall und lackierte Oberflächen und eignen sich für den Einsatz am Küchenherd, wo höhere Temperaturen herrschen.
Und so klappt die Montage: Trage den Klebstoff strangförmig auf die Rückseite der Glasscheibe auf und setze sie an die Wand an. Kleinere Korrekturen sind kurzzeitig möglich. Drücke die Platte dann fest an. Der Kleber muss etwa 48 Stunden aushärten. Fixiere die Glasplatte während der Trocknungszeit mit Klebeband oder stütze sie ab.
Arbeitsplatte oder Spritzschutz tauschen
Willst du deine Küche aufwerten und nicht komplett erneuern, kannst du mit dem Tausch der Arbeitsplatte und einer neuen Küchenrückwand viel erreichen. Platten aus acryl- oder polyestergebundenem Mineralwerkstoff kommen immer häufiger auch in der Küche zum Einsatz. Dieses robuste und sehr pflegeleichte Material eignet sich nicht nur als Arbeitsplatte, sondern auch als Rückwand zwischen Küchenunter- und Oberschränken. Wenn die Platten auch noch farblich zusammen passen, ist schnell für eine stimmige Optik in der Küche gesorgt. Abgesehen davon, dass vor allem Plattenrückwände Maßanfertigungen sind, solltest du den Einbau einem Fachmann überlassen. Er kennt die jeweiligen Eigenschaften des Mineralwerkstoffs und weiß, wie die Platten verarbeitet werden müssen. Frage im Küchenstudio nach, welche Werkstoffe angeboten werden, oder suche im Internet nach Anbietern.
Passende Nischenverkleidung zur Arbeitsplatte
Unter den günstigen Materialien für Arbeitsplatten, hat sich die sogenannte HPL-Platte als besonders robust erwiesen. Bei Arbeitsplatten aus HPL besteht der Korpus aus Spanplatte, die an der Oberseite und an den Kanten mit "High Pressure Laminat" versehen ist. Über diese gepresste HPL-Beschichtung kommt noch eine dekorative Oberschicht und zu guter Letzt eine durchsichtige Schutzschicht. Durch diese Zusammensetzung haben sich HPL-Arbeitsplatten als besonders stoßfest bewährt. Zudem sind HPL-Arbeitsplatten immun gegen heiße Pfannen und Kochtöpfe sowie gegen alle gängigen Haushaltschemikalien. Aufgrund der vielen verschiedenen Dekore, die bei HPL-Arbeitsplatten zur Auswahl stehen, erfreut sich der Werkstoff außerordentlicher Beliebtheit.
Einige Hersteller bieten mittlerweile zu ihren Arbeitsplatten auch die passenden Rückwände und Nischenverkleidungen an. So wirkt die Küche wesentlich harmonischer, wenn Wand und Arbeitsfläche zusammenpassen. Auch altmodische oder beschädigte Fliesenspiegel lassen sich hinter einer Rückwand verstecken. Das ist vor allem für Mieter ideal, die nicht viel Aufwand und Kosten in die Gestaltung ihres Zuhauses stecken wollen. Nischenverkleidungen werden als Sets angeboten und sind auch in Baumärkten erhältlich.
Kreative Küchenrückwände
Manche Firmen bieten individuelle Lösungen aus Glas für Küchen an. Neben Küchenfronten und Arbeitsplatten aus Glas bieten sie Glas-Rückwände in verschiedensten Farben an. Diese können mit LED´s beleuchtet und sogar mit Kunst gestaltet werden.
Hier wurde die Fläche zwischen den Glasflächen von einem Künstler gestaltet und macht jede Küche somit einzigartig.
Tapete und Acrylglas
Dass sich auch Tapeten für die Gestaltung des Küchenspiegels eignen, ist gar nicht so verwunderlich, wie man im ersten Moment vielleicht glaubt. Optisch bieten Tapeten eine Vielzahl von Möglichkeiten: Aus dem großen Angebot an unterschiedlichen Mustern und Dessins kannst du nach Herzenslust das zu deinen Küchenmöbeln passende Motiv auswählen. Oder du lässt dir im benötigten Format eine Tapete mit persönlichen Fotos drucken. Natürlich dürfen die Tapeten nicht ungeschützt bleiben. Schließlich sollen sie auch noch nach einigen Jahren ansprechend und gepflegt aussehen. Da Wände hinter Spüle und der Herdplatte ständig in Kontakt mit Wasser sowie Fettspritzern und Essensresten kommen, solltest du vor der tapezierten Wand eine Acrylglasplatte montieren. Acrylglas ist im Gegensatz zu einer Glasplatte deutlich preiswerter und auch in Eigenregie auf das richtige Format zu bringen.
Für die Montage eignen schmale  Aluminiumprofile (L-Form am Boden des Hängeschranks, U-Profil auf der Arbeitsplatte). Auf diese Weise musst du die Platte nicht mit der Wand verschrauben. Allerdings sind Bohrungen in Arbeitsplatte und Küchenschränke nötig. Wenn du das vermeiden willst, kannst du alternativ die Platte natürlich auch an der Wand befestigen. Dazu müsst du das Acrylglas vorbohren und die Löcher senken, damit die Schrauben später bündig mit der Platte abschließen.
Wandtattoos
Walltattoos sind eine einfache Möglichkeit schnell und ohne viel Aufwand einen neuen Look in deine Küche zu zaubern. Sie werden aus hochwertiger Folie ausgeschnitten, sind selbstklebend, aber trotzdem wieder ablösbar. Eine Variation sind Sticker/Tattoos aus selbstklebendem Vinyl, das in hochwertigem Druck bedruckt wird. Die Einsatzmöglichleiten sind bei Beiden fast unbegrenzt, da sie durch ihre Beschaffenheit an Möbeln, Schränken, Fliesen und anderen glatten Flächen kleben. Frisch gestrichene oder tapezierte Wände sollten mindestens 14 Tage durchtrocknen, bevor du das Wandtattoo anbringst.
Und so wird´s gemacht
Die meisten Walltattoos (außer die Vinyl-Sticker) werden mit Übertragungsfolie geliefert. Damit das Tattoo sauber an der richtigen Stelle hängt, messe die gewünschte Position aus und markiere diese leicht mit einem Bleistift. Anschließend wird das Trägerpapier in einem flachen Winkel abgezogen, so dass das Tattoo auf der transparenten Trägerfolie haften bleibt. Nun wird das Tattoo an die Wand gedrückt. Das gelingt am besten mit einem Rakel, indem du vorsichtig mit Druck über die Folie reibst. Achte darauf, wirklich alle Elemente des Tattoos anzudrücken. Jetzt entferne die transparente Folie (Trägerfolie) und drücke das Tattoo nochmal mit einem sauberen Tuch an. FERTIG!
Tipp: Bei größeren Wandtattoos arbeite am besten zu Zweit und in kleineren Etappen - dann gehts wesentlich einfacher!