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Eine Wallbox ist eine kleine, an einer Wand angebrachte Ladestation, die ein Elektroauto zu Hause mit dem Stromnetz verbindet. Man kann sie beispielsweise in der Garage oder einem Carport installieren. Ein Elektro-Auto kannst du zwar theoretisch mit einer normalen Steckdose mit 230 Volt aufladen, in der Praxis aber dauert das Laden durch die geringe Leistung sehr lange. Wichtiger noch: Nicht jedes Stromnetz oder jede Steckdose ist derart belastbar. Wenn du dein E-Auto also bequem zu Hause "tanken" willst, solltest du über eine Wand-Ladestation nachdenken.
Schneller und sicherer aufladen
Mit einer Wallbox zu Hause brauchst du keine Umwege zur nächsten öffentlichen Ladesäule mehr zu machen – das spart Zeit und Nerven.
Deutlich schneller als mit einer normalen 230-V-Steckdose kannst du dein Elektro-Auto an der Wandladestation aufladen. Wie lange das dauert, hängt stark von einer Reihe von Faktoren ab, wie z. B. der Leistung der Ladestation, der Größe der Fahrzeugbatterie und deinem Fahrverhalten.
Meist haben Ladestationen für zu Hause eine Ausgangsleistung von 7.4, 11 oder 22 kW. Je nach Stromnetz oder Stromkreis deines Hauses kann es sein, dass du kein 22 kW- oder sogar 11 kW-Ladegerät installieren kannst. Aber selbst wenn du die schnellstmögliche E-Ladestation zu Hause hast, kann es sein, dass dein Auto die hohe Leistung gar nicht nutzen kann. Oder du brauchst es schlicht nicht, weil dein Wagen regelmäßig mehrere Stunden am Stück nicht gebraucht wird (etwa über Nacht).
Sicherheit geht vor: Waschmaschine, Staubsauger und andere elektrische Geräte im Haushalt benötigen deutlich weniger Leistung als ein Elektroauto und sind auch immer nur kurz angeschlossen. Das ist beim Elektroauto anders – an einer normalen Steckdose können sich die Leitungen und Abzweigdosen schnell überhitzen. Diese Gefahr eines Kabelbrands besteht vor allem bei älteren Elektroinstallationen.
Aufladen per App überwachen
Du musst nicht immer in die Garage gehen, um zu schauen, wie voll der Akku ist. Mit einer passenden App behältst du bequem vom Sofa aus den Überblick über den Ladezustand. Du kannst mit der App auch die Wallbox sperren und entsperren und den Ladevorgang starten.
Wallbox mit Strom aus der Photovoltaikanlage versorgen
Hast du auf dem Dach eine eigene Photovoltaikanlage, kannst du mit dem selbst erzeugten Strom die Wallbox speisen. Du sparst damit Kosten, denn der Bedarf an Strom aus dem Netz wird durch den Solarstrom gesenkt. Bei einigen Anbietern bekommst du bereits kombinierbare Ladestationen.
Doch Vorsicht: Wenn du tagsüber unterwegs bist und dein Auto nachts aufladen willst, kannst du den Eigenstrom nur nutzen, wenn deine PV-Anlage mit einem Speicher ausgestattet ist. Schließlich erzeugt die Solaranlage nachts keinen Strom.
Wallbox installieren (lassen)
Für eine solche Ladestation ist ein Starkstromanschluss notwendig, deshalb ist es empfehlenswert, eine Fachfirma mit der Installation zu betrauen.
Natürlich solltest du zuvor prüfen, ob sich dein Haus bzw. deine bevorzugte Wand für eine Installation eignet. Eine Wallbox wiegt in der Regel ca. 4 Kilogramm. Auch ältere Wände und Putzuntergründe sind demnach kein Problem. Alternativ lässt sie sich auch auf spezielle Stelen montieren, etwa in Carports oder an Außenstellplätzen.
Für den heimischen Netzanschluss ist eine private Ladestation mit einer Ladeleistung von 11 kW in der Regel kein Problem. Dies solltest du aber auf jeden Fall von einem Elektroinstallateur prüfen lassen. Dieser wird dir ggf. auch an die gewünschte Stelle den nötigen Starkstromanschluss legen und den Hausverteilerkasten entsprechend umrüsten. Du kannst dir auch einen Zwischenzähler installieren lassen, der misst, wie viel Strom das Laden verbraucht.
Meist ist für die Leitung ein Wanddurchbruch notwendig, da Verteilerkästen selten in der Garage oder draußen im Carport hängen. Das klingt aber schlimmer, als es ist – ein handelsüblicher Bohrer reicht meistens dafür aus.
Wenn die Garage nicht direkt ans Haus angebaut ist, kann der Anschluss etwas aufwändiger werden. Dann müsst ihr ggf. einen Kabelschacht ausheben.
Ist das Kabel gelegt, wird die Wallbox an die Wand geschraubt. Elektrische Schutzeinrichtungen sind zwingend erforderlich und vorgeschrieben. Sind diese nicht bereits in der Wallbox verbaut, müssen sie in der Hausinstallation außerhalb der Wallbox vorgesehen werden. Das ist zulässig, für dich aber ein weiterer Kostenfaktor.
Eventuell gibt es sogar für den Privathaushalt gesetzliche Rahmenbedingungen, die eingehalten werden müssen, die in der Ladesäulenverordnung (LSV) festgelegt sind. Wenn ein Fachbetrieb die Installation durchführt, haftet dieser auch für den korrekten Einbau.
Wer darf was?
Am einfachsten ist die Lage, wenn du der Eigentümer des Hauses bist. Wenn du allerdings zur Miete wohnst, musst du beachten, dass dein Vermieter die Montage bzw. die Installation einer Wallbox ablehnen kann. Auch als Stellplatz-Mieter darfst du nicht ohne Erlaubnis eine private Ladestation für dein Elektroauto anbringen.
Natürlich kannst du versuchen, deinen Vermieter zu überzeugen. Wichtig ist hierbei vor allem, dass du vorab die Verteilung der Kosten klärst. Wenn du die Wallbox nicht allein nutzt, sollten natürlich auch die Stromkosten gerecht verteilt werden. Hier lohnen sich besonders Modelle, die unterschiedliche Nutzerprofile ermöglichen.
Für Wohnungseigentümer stellt sich die Situation noch einmal anders dar: Sie haben seit der Novelle des Wohnungseigentumsgesetzes 2020 das Recht, „angemessene bauliche Veränderungen“ im Gemeinschaftseigentum zu verlangen, die dem Laden elektrisch betriebener Fahrzeuge dienen. Das heißt allerdings nicht, dass du die Wallbox einfach installieren kannst. Du brauchst einen Beschluss der Eigentümerversammlung, in dem auch das „Wie“ der Installation geklärt ist.