TippsundTricks
Eine Wallbox ist eine kleine, an einer Wand angebrachte Ladestation, die ein Elektroauto zu Hause mit dem Stromnetz verbindet. Man kann sie beispielsweise in der Garage oder einem Carport installieren. Ein Elektro-Auto kannst du zwar theoretisch mit einer normalen Steckdose mit 230 Volt aufladen, in der Praxis aber dauert das Laden durch die geringe Leistung sehr lange. Wichtiger noch: Nicht jedes Stromnetz oder jede Steckdose ist derart belastbar. Wenn du dein E-Auto also bequem zu Hause "tanken" willst, solltest du über eine Wand-Ladestation nachdenken.
Schneller und sicherer aufladen
Mit einer Wallbox zu Hause brauchst du keine Umwege zur nächsten öffentlichen Ladesäule mehr zu machen – das spart Zeit und Nerven.
Deutlich schneller als mit einer normalen 230-V-Steckdose kannst du dein Elektro-Auto an der Wandladestation aufladen. Wie lange das dauert, hängt vom Fahrzeugmodell und verbauten Akku ab – statt zum Beispiel zwölf Stunden warten zu müssen, verkürzt sich das Ganze auf ggf. lediglich zwei Stunden. So ist dein Auto schnell wieder fahrbereit.
Sicherheit geht vor: Waschmaschine, Staubsauger und andere elektrische Geräte im Haushalt benötigen deutlich weniger Leistung als ein Elektroauto und sind auch immer nur kurz angeschlossen. Das ist beim Elektroauto anders – an einer normalen Steckdose können sich die Leitungen und Abzweigdosen schnell überhitzen. Diese Gefahr eines Kabelbrands besteht vor allem bei älteren Elektroinstallationen.
Aufladen per App überwachen
Du musst nicht immer in die Garage gehen, um zu schauen, wie voll der Akku ist. Mit einer passenden App behälst du bequem vom Sofa aus den Überblick über den Ladezustand. Du kannst mit der App auch die Wallbox sperren und entsperren und den Ladevorgang starten.
Wallbox mit Strom aus der Photovoltaikanlage versorgen
Hast du auf dem Dach eine eigene Photovoltaikanlage, kannst du mit dem selbst erzeugten Strom die Wallbox speisen. Du sparst damit Kosten, denn der Bedarf an Strom aus dem Netz wird durch den Solarstrom gesenkt. Bei einigen Anbietern bekommst du bereits kombinierbare Ladestationen.
Wallbox installieren (lassen)
Für eine solche Ladestation ist ein Starkstromanschluss notwendig, deshalb ist es empfehlenswert, eine Fachfirma mit der Installation zu betrauen.
Natürlich solltest du zuvor prüfen, ob sich dein Haus bzw. deine bevorzugte Wand für eine Installation eignet. Eine Wallbox wiegt in der Regel ca. 4 Kilogramm. Auch ältere Wände und Putzuntergründe sind demnach kein Problem. Alternativ lässt sie sich auch auf spezielle Stelen montieren, etwa in Carports oder an Außenstellplätzen.
Für den heimischen Netzanschluss ist eine private Ladestation mit einer Ladeleistung von 11 kW in der Regel kein Problem. Dies solltest du aber auf jeden Fall von einem Elektroinstallateur prüfen lassen. Dieser wird dir ggf. auch an die gewünschte Stelle den nötigen Starkstromanschluss legen und den Hausverteilerkasten entsprechend umrüsten. Du kannst dir auch einen Zwischenzähler installieren lassen, der misst, wie viel Strom das Laden verbraucht.
Meist ist für die Leitung ein Wanddurchbruch notwendig, da Verteilerkästen selten in der Garage oder draußen im Carport hängen. Das klingt aber schlimmer, als es ist – ein handelsüblicher Bohrer reicht meistens dafür aus. Ist das Kabel gelegt, wird die Wallbox an die Wand geschraubt. Elektrische Schutzeinrichtungen sind zwingend erforderlich und vorgeschrieben. Sind diese nicht bereits in der Wallbox verbaut, müssen sie in der Hausinstallation außerhalb der Wallbox vorgesehen werden. Das ist zulässig, für dich aber ein weiterer Kostenfaktor.
Eventuell gibt es sogar für den Privathaushalt gesetzliche Rahmenbedingungen, die eingehalten werden müssen, die in der Ladesäulenverordnung (LSV) festgelegt sind. Wenn ein Fachbetrieb die Installation durchführt, haftet dieser auch für den korrekten Einbau.
Wer darf was?
Am einfachsten ist die Lage, wenn du der Besitzer deines Heims bist. Wenn du allerdings Mieter oder "nur" Wohnungseigentümer bist, musst du beachten, dass dein Vermieter oder die Wohnungseigentümergemeinschaft die Montage bzw. die Installation einer Wallbox ablehnen kann, wenn dafür bauliche Veränderungen notwendig sind. Auch als Stellplatz-Besitzer und -Mieter darfst du nicht ohne Erlaubnis eine private Ladestation für dein Elektroauto installieren.
Natürlich kannst du versuchen, deinen Vermieter oder die Miteigentümer zu überzeugen. Wichtig ist hierbei vor allem, dass du vorab die Verteilung der Kosten klärst. Wenn du die Wallbox nicht allein nutzt, sollten natürlich auch die Stromkosten gerecht verteilt werden. Hier lohnen sich besonders Wallbox-Modelle, die unterschiedliche Nutzerprofile ermöglichen.
Eine Aussicht für alle, die Vermieter oder Hausverwaltung bisher noch nicht von der Wallbox überzeugen konnten: Aktuell arbeiten die EU-Kommission als auch die Bundesregierung an einem Gesetzesentwurf zur „Förderung von Barrierefreiheit und Elektromobilität im Miet- und Wohnungseigentumsrecht“.
Du kannst dir einen hilfreichen Guide mit noch mehr Infos zum Thema Wallbox (auch Kauf, Anmeldung, Förderung etc.) kostenfrei downloaden.