- Bauen & Renovieren
- Boden, Wand & Decke
- Lampe anschließen und anbringen
Ist der Umzug überstanden müssen die restlichen Kartons ausgepackt, Bilder aufgehangen und die Leuchten angeschlossen werden. Aber keine Sorge, du kannst die Deckenlampe selbst anschließen, wenn du unsere Tipps zur Montage, Verkabelung und sicheren Befestigung beachtest.
Dir gefällt deine alte Leuchte nicht mehr und suchst nach neuen Inspirationen? Dann schau dir unsere stylische Deckenlampe, die Retroleuchte aus Holz oder die Do-it-yourself Upcycling-Lampe aus Einmachgläsern an.
Inhaltsverzeichnis ansehenBereich zuklappenBereich aufklappen
-
Vorbereitung: Die richtige Beleuchtung
-
Welche Lichtfarbe eignet sich für welchen Raum?
-
Sicherheitshinweise
-
Kann ich alte Dübellöcher verwenden?
-
Lampe sicher montieren
-
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Lampe anschließen und aufhängen
-
Material & Werkzeuge
-
1. Sicherung ausschalten und Stromfluss prüfen
-
Warum ein einpoliger Spannungsprüfer nicht ideal ist!
-
2. Halterung für die Lampe anbringen
-
Die Farben der Kabel und deren Bedeutung
-
4. Lampe aufhängen und vorbereiten zum Anschließen
-
5. Die Kabel richtig verbinden
-
6. Lampe sicher befestigen
-
7. Sicherung einschalten und testen
-
Fehlersuche & häufige Probleme
Die richtige Beleuchtung
Bevor du mit der Montage beginnst, solltest du dir überlegen, welche Art von Lampe du benötigst. Mit der richtigen Beleuchtung wird dein Zuhause erst richtig gemütlich. Dabei spielen nicht nur das Design, sondern auch die Lichtfarbe und Helligkeit eine große Rolle. Deckenlampen sind die meist genutzte Lichtquelle, um Räume zu erhellen. Ob flache LED-Paneele, Pendelleuchten oder flexibel auszurichtende Spots – es finden sich zahlreiche Designs für die unterschiedlichsten Geschmäcker.
Die richtige Lichtfarbe
Für unser Wohlbefinden ist die Auswahl der Lichtfarbe bzw. Farbtemperatur entscheidend.
Als behaglich und gemütlich empfinden wir warmweißes Licht; dessen Farbtemperatur reicht bis 3.300 Kelvin. Liegt die Farbtemperatur unter 3.300 Kelvin, erinnert uns das Licht farblich an einen Sonnenuntergang und eignet sich für Wohn- und Schlafzimmer. In Räumen, in denen die Aktivitäten oft wechseln, wie im Wohn- und Kinderzimmer, sind Leuchtmittel ideal, die in der Helligkeit dimmbar und in der Farbtemperatur wählbar sind. Neutralweißes Licht aktiviert und wirkt eher sachlich, die Farbtemperatur befindet sich zwischen 3.300 und 5.300 Kelvin. Eine Neutralweiße Lichtfarbe wird gerne in Küche, Badezimmer und Arbeitsbereichen eingesetzt. Eine Farbtemperatur über 5.300 Kelvin, sogenanntes Tageslichtweiß, wirkt besonders konzentrationsfördernd und eignet sich daher ideal fürs Arbeiten im Hobbykeller, Büro oder in der Werkstatt. Farbtemperaturen ab 7.000 Kelvin wirken sehr kalt und werden eher in speziellen Bereichen, wie etwa medizinischen Einrichtungen oder Aquarien eingesetzt.
Wichtiger Sicherheitshinweis
Das Arbeiten an der elektrischen Anlage kann lebensgefährlich sein. Es wird von uns keinerlei Haftung für entstandene Personen- und Sachschäden bei unsachgemäßer und nicht vorschriftsgemäßer Ausführung übernommen! Die Arbeiten sollten deshalb von Fachpersonal ausgeführt oder mindestens überprüft werden. Bevor du mit der Montage beginnst, muss die Sicherung ausgeschaltet werden. Nutze einen zweipoligen Spannungsprüfer, um sicherzustellen, dass keine Spannung mehr auf den Leitungen liegt. Dies ist der wichtigste Schritt, um Unfälle zu vermeiden!
Darf man als Laie eine Lampe selbst anschließen oder besteht eine Elektriker-Pflicht?
Ja, in Deutschland darf man eine Lampe selbst anschließen, solange keine Veränderungen an der Elektroinstallation vorgenommen werden. Falls du dir unsicher bist, solltest du einen Elektriker beziehungsweise einen Elektroniker hinzuziehen oder beauftragen.
Alte Dübellöcher verwenden: ja oder nein?
Möchtest du eine Leuchte nur austauschen, kannst du meistens das vorhandene Dübelloch wiederverwenden. Alte Löcher verschließt du mit einem Reparaturspachtel. Die überspachtelte Fläche lässt sich anschließend überstreichen.
Falls Bohren nicht möglich ist (z. B. in Mietwohnungen), gibt es folgende Alternativen:
Klebehaken: Besonders starke Kleber sorgen für sicheren Halt (nur für leichte Lampen geeignet!).
Magnetische Befestigungen: Ideal für Lampen mit Metallgehäuse.
Schienensysteme: Eine flexible Möglichkeit, mehrere Leuchten ohne feste Bohrlöcher zu befestigen.
Klemmleuchte oder Klemmspots: Eine flexibel einsetzbare Lampe mit einem Klemmmechanismus, die Du einfach an verschiedenen Oberflächen befestigen kannst, wie z.B. an einem Regal, Spiegel oder Schreibtisch.
Tipp: Prüfe vorher, ob die Oberfläche tragfähig genug für Klebe- oder Magnetlösungen ist.
Leuchten sicher montieren
Entscheidend für die sichere Befestigung der Deckenleuchten ist das Zusammenspiel aus Dübel, Schraube, dem Material bzw. Beschaffenheit der Decken oder Wände und dem Gewicht der gewählten Leuchte. Schau dir unseren Artikel an, wenn du noch Tipps zum richtigen Bohren und Dübeln benötigst
Bei einer Betondecke sind Universaldübel und Schrauben eine gute Wahl, da sie sich durch ihre drei Wirkprinzipien Spreizen, Klappen oder Knoten flexibel sowohl in Voll- als auch in Loch- und Plattenbaustoffen einsetzen lassen. Ist die Decke aus Rigips, sind Hohlraumdübel oder Kippdübel die beste Wahl, da sie sich im Hohlraum der Platte spreizen und so einen sicheren Halt gewährleisten. Bei einer Holzbalkendecke können Holzschrauben oder Schraubhaken direkt in das Material eingedreht werden. Handelt es sich um eine abgehängte Decke, sollte auf möglichst leichte Lampen oder Klebehaken zurückgegriffen werden, um die Konstruktion nicht zu überlasten.
Für besonders leichte Lampen & Leuchten: Ganz schnell und einfach bringen Klebehaken Licht ins Dunkel. Der Kleber ist so stark, dass er die Leuchte problemlos hält – Den Kleber einfach auf der Rückseite verteilen, den Haken an die Decke drücken, einen kurzen Moment warten. Anschließend können die Kabel verbunden und die Kabel Lampe aufgehangen werden.
Anleitung: Lampe anschließen und aufhängen
Das benötigst du:
- Leiter
- Spannungsprüfer
- Schraubendreher
- Abisolierzange
- Wago-Klemmen oder Lüsterklemmen
- Ortungsgerät, auch umgangssprachlich Leitungsfinder genannt
- Bohrmaschine, Klebehaken oder eine andere Befestigung je nach Montageart
- Befestigungsmaterial
1. Sicherung ausschalten und prüfen
Bevor du mit der Montage beginnst, schalte die Sicherung für den betreffenden Raum aus, damit der Stromkreis unterbrochen wird. Schütze den Sicherungskasten, genauer gesagt, die abgeschaltete Sicherung unbedingt gegen Wiedereinschalten! Klebe dazu einfach eine Notiz mit einem entsprechenden Hinweis über die Sicherung.
Bevor du eine Lampe anschließt, ist es essenziell, sicherzustellen, dass kein Strom mehr auf der Leitung liegt. Dazu verwendest du am besten einen zweipoligen Spannungsprüfer, da dieser zuverlässige Messergebnisse liefert und auch dann funktioniert, wenn keine direkte Verbindung zur Erde besteht.
Um mit einem zweipoligen Spannungsprüfer zu testen, ob die Leitung spannungsfrei ist, setzt du die beiden Messspitzen an die beiden Adern der Deckenleitung – also einmal an den Außenleiter (L, meist braun oder schwarz) und einmal an den Neutralleiter (N, meist blau). Falls eine Spannung anliegt, zeigt das Gerät dies über eine Anzeige oder ein Lichtsignal an. Zusätzlich kannst du den Schutzleiter (grün-gelb) testen, indem du ihn gegen den Außenleiter misst. Erst wenn keine Spannung mehr angezeigt wird, ist die Leitung sicher spannungsfrei.
Die Prüfung mit einem einpoliger Spannungsprüfer
Mit einem einpoliger Spannungsprüfer, oft auch als "Lügenstift" bekannt, kann zwar ebenfalls Spannung erkennen, jedoch nur dann, wenn über den menschlichen Körper eine kapazitive Verbindung zur Erde besteht.
Vorsicht! Diese Methode ist weniger zuverlässig als der zweipolige Test, da äußere Einflüsse wie isolierte Schuhe oder trockene Luft das Ergebnis verfälschen können und damit auch potenziell lebensgefährlich.
Um ihn zu verwenden, setzt du die Metallspitze des Schraubendrehers auf den Außenleiter (L) und berührst mit einem Finger das Metall am Griffende. Leuchtet die eingebaute Kontrolllampe, liegt Spannung an. Leuchtet die Lampe nicht, liegt keine Spannung an.
Es wird empfohlen, immer einen zweipoligen Phasenprüfer zu nutzen, um sich wirklich sicher zu sein, dass kein Strom mehr auf der Leitung ist.
2. Die Halterung anbringen
Für die Aufhängung der Deckenleuchte bohrst du ein Loch neben dem heraushängenden Kabeln. Halte aber dabei genügend Abstand zu den Kabeln oder nimm ein Ortungsgerät, auch umgangssprachlich Leitungsfinder zum Aufspüren von Stromleitungen zur Hilfe, damit du beim Bohren keine Stromkabel triffst. Anschließend passenden Dübel einschlagen und den Deckenhaken eindrehen. Für sehr leichte Lampen eignen sich auch einige Klebehaken.
3. Aderfarben des Kabels identifizieren
Die Adern haben unterschiedliche Farben, um eine korrekte Zuordnung zu gewährleisten. In modernen Gebäuden handelt es sich um dreiadrige Kabel. Folgende drei Typen von Adern gibt es:
Außenleiter (Phase) – braun oder schwarz ummantelt: Der Außenleiter bzw. die Phase führt den Strom zur Lampe und steht somit unter Spannung.
Neutralleiter (Nullleiter) – blau (manchmal grau) ummantelt: Der Nullleiter sorgt dafür, dass der Strom fließen kann, indem er ihn von der Lampe zurück zur Stromquelle leitet.
Erdung (Schutzleiter, Erde oder PE) – grün-gelb ummantelt: Dient als Sicherheit zum Beispiel zum Schutz gegen einen elektrischen Schlag und sorgt dafür, dass gegebenenfalls auftretende Berührspannung in Richtung Erde geführt wird. Wenn die Lampenaufhängung und -fassung vollständig aus Kunststoff bestehen und keine Metallteile berührt werden können, muss das Erdungskabel (Schutzleiter, grün-gelb) nicht angeschlossen werden. In diesem Fall ist keine Erdung erforderlich, da Kunststoff nicht leitfähig ist und somit kein Risiko eines elektrischen Schlages besteht. Trotzdem sollte der Schutzleiter nicht einfach lose in der Lüsterklemme oder Wago-Klemme hängen, sondern sicher isoliert werden.
Bist du dir nicht sicher, riskiere hier nichts und lasse die Lampe von einem Profi anschließen.
4. Lampe aufhängen und Vorbereitung
Jetzt hängst du die Zugentlastung der Leuchte auf den Haken. Mithilfe einer Lüsterklemme werden die Kabel aus der Decke im nächsten Schritt mit den gleichfarbigen Kabeln in der Lampe verbunden. Sollte nicht genug Kabelende frei liegen. kannst du das Kabel mit einer Abisolierzange vorbereiten. Die Abisolierzange erleichtert den Vorgang, indem sie die Isolierung sauber entfernt, ohne den Draht zu quetschen oder zu beschädigen.
Welche Klemmen sind besser: Lüsterklemmen oder Wago-Klemmen?
Lüsterklemmen werden traditionell genutzt und ist die bekanntere Variante, allerdings sind Lüsterklemmen etwas umständlich in der Handhabung. Wago-Klemmen sind eine modernere Alternative, da sie ohne Schrauben auskommen und besonders sicher sind.
5. Kabel miteinander verbinden
Beim Anschließen einer Lampe können aus der Decke unterschiedlich viele Kabel kommen. In den meisten Fällen sind es zwei oder drei Adern, aber in Altbauten oder bei besonderen Schaltungen können auch mehrere Kabel vorhanden sein. Damit die Lampe sicher funktioniert, ist es wichtig, die Farben der Kabel richtig zuzuordnen und in der richtigen Reihenfolge anzuschließen.
Eine Lampe mit zwei Kabeln anschließen (blau & braun)
- Blau = Neutralleiter (N)
- Braun oder Schwarz = Außenleiter (L)
Da hier kein Schutzleiter (grün-gelb) vorhanden ist, kann nur eine Lampe ohne Erdung angeschlossen werden, z. B. eine Kunststofflampe. Falls deine Lampe eine Metallhalterung hat, solltest du einen Elektriker befragen, ob die Installation sicher ist.
So verbindest du die Kabel: Blau mit Blau, Braun mit Braun verbinden.
Eine Lampe mit drei Kabeln anschließen (blau, braun, grün-gelb)
- Blau = Neutralleiter (N)
- Braun oder Schwarz = Außenleiter (L)
- Grün-Gelb = Schutzleiter (PE)
So verbindest du die Kabel: Blau mit Blau, Braun mit Braun, Grün-Gelb mit Schutzleiter in der Lampe.
Merke dir: Als erstes wird immer der Nullleiter (N) angeschlossen, dann folgt die Phase bzw. Außenleiter (L). Bei Lampen mit Kunststofffassung kann die Erdung weggelassen werden. Zur Sicherheit setzt du aber auch hier eine Lüsterklemme drauf.
Wenn mehr als drei Kabel aus der Decke kommen (Altbau, Wechselschaltung, Kreuzschaltung)
Achtung, in Altbauten oder bei älteren Installationen können die Farben abweichen. Falls aus der Decke mehrere gleichfarbige Kabel kommen (z. B. zwei braune oder zwei schwarze), kann es sich aber auch um eine Wechselschaltung oder Kreuzschaltung handeln. Diese Schaltungen werden genutzt, um eine Lampe von mehreren Schaltern aus zu steuern. In diesem Fall kann nicht einfach nach Farben angeschlossen werden!
Da diese Schaltungen für Laien schwer zu identifizieren sind, solltest du:
- Mit einem Spannungsprüfer testen, welche Kabel Spannung führen.
- Die Schaltlogik der Verkabelung prüfen.
Wenn du dich nicht genug auskennst und nur wenig Erfahrung hast ziehe unbedingt einen Elektriker/Elektroniker hinzu, um Kurzschlüsse oder Schäden zu vermeiden.
6. Lampe befestigen
Befestige nun die Kabelabdeckung gemäß Anleitung, einen Baldachin schiebst du einfach nach oben und drehe dann das Leuchtmittel ein.
7. Sicherung wieder einschalten und testen
Nachdem die Lampe sicher montiert und alle Kabel korrekt verbunden sind, kannst du die Sicherung im Sicherungskasten wieder einschalten. Betätige anschließend den Lichtschalter,um zu prüfen, ob die Lampe funktioniert. Falls das Licht nicht angeht, geht es weiter zur Fehlersuche
Fehlersuche & häufige Probleme beim Anschließen von Lampen
Lampe geht nach dem Anschließen nicht an?
- Sicherung prüfen
- Spannungsprüfer nutzen – liegt überhaupt Strom am Deckenkabel an?
- Sind die Kabel richtig in der Wago-Klemme oder Lüsterklemme befestigt?
Sicherung springt heraus?
- Kabelverbindungen überprüfen – möglicherweise gibt es einen Kurzschluss
- Falls du dir unsicher bist, ziehe einen Elektriker/Elektroniker hinzu
Wie erkennt man, ob ein Kabel defekt ist?
- Sichtbare Schäden: Risse, Brüche oder verbrannte Stellen sind deutliche Hinweise auf ein beschädigtes Kabel.
- Durchgangstest mit Multimeter: Ein Multimeter kann messen, ob Strom fließt, aber es erkennt keine Isolationsfehler!
- Professionelle Isolationsprüfung: Um sicherzustellen, dass ein Kabel keine gefährlichen Isolationsschäden hat, ist ein Isolationsmessgerät nötig – das sollte jedoch nur von Fachleuten genutzt werden.