SchrittfürSchritt
So schön der Sommer auch ist – für den Rasen bedeuten Hitze und Sonne Stress pur. Ist das Gras braun geworden und sieht etwas schäbig aus, brauchst du aber nicht gleich in Panik geraten!
Oft sind die Trockenschäden nur oberflächlich. Solange die Graswurzeln noch intakt sind, wird sogar ein auf den ersten Blick verbrannter Rasen bei kühleren Temperaturen nach mehreren Regentagen wieder grün. Bei lehmigen Böden ist das allerdings eher zu erwarten als bei reinen Sandböden. Wenn sich das Grün erholt, musst du aber mit Unkräutern rechnen, die ein enormes Wuchstempo vorlegen.
Zuerst muss das Unkraut weg
Einzelne Lücken in der Grasnarbe kannst du relativ einfach mit Rasensaat schließen. Bleibt der Rasen aber ein Flickenteppich, solltest du ihn von Grund auf erneuern. In dem Fall hilft auch ein Totalherbizid, sodass du dich nicht noch mit Unkrauthacken abmühen musst.
Diese Unkrautbekämpfungsmittel wirken innerhalb von einer Woche, zeigen aber schon nach ein paar Stunden erste Resultate. Herbizide für größere Flächen sind Konzentrate, die du mit einer Gartenspritze ausbringst – und diese am besten nur für diesen Zweck nehmen. Sonst besteht die Gefahr, dass du aus Versehen andere Pflanzen damit spritzt und schädigst! Viele Herbizide enthalten organische Säuren wie Pelargonsäure als Wirkstoff, für die es speziell geeignete Spritzen gibt. Sonst könnten diese Säuren Dichtungen oder Metallverschlüsse angreifen.
Das Prinzip unserer Methode ist ebenso einfach wie wirkungsvoll: Der Vertikutierer öffnet für den Bodenaktivator den nach einer Trockenperiode meist dichten und unbelebten Boden und sorgt für den nötigen Bodenschluss der Saat. Die Blumenerde bringt Humus in den Boden, hält die Grassamen feucht und schützt sie außerdem vor hungrigen Vögeln.
Wichtig: Entferne beim Bodenbearbeiten auch die letzten noch verbliebenen Unkräuter. Bei sandigen Böden lassen sich diese oft einfach mit den Grubberzinken aus dem Boden ziehen.
Video: In wenigen Schritten zum perfekten Rasen
In diesem Video erfährst du Schritt für Schritt, wie du deinen Rasen neu anlegen kannst.
Das brauchst du:
- Rasenmäher
- Vertikutierer, alternativ Grubber
- Schubkarre
- Schaufel
- Straßenbesen
- Gartenschlauch, Spritze, Rasensprenger
- einige Säcke Blumenerde (80 Liter/10 qm)
- Bodenaktivator
- hochwertigen Rasensamen
Vertikutieren
Lockere den Boden mit einem Vertikutierer, den du ausnahmsweise so tief einstellst, dass er auch den Boden leicht aufritzt. Der Vertikutierer holt meist noch Unkrautreste und Moos aus der Fläche.
Saat und Erde mischen
Mische die Blumenerde in der Schubkarre mit der Saat. Pro Schubkarre mit ca. 80 Liter Erde nimmst du 350 bis 400 g Saat.
Achtung: Kompost ist dafür nicht geeignet. Er enthält meist so viele Unkrautsamen, dass du damit damit einen Unkrautacker aussäen würdest.
In dem Mix sollten die Samen so verteilt sein, dass sie etwa einen Daumenbreit auseinander liegen. Enger ist nicht schlimm.
Saat-Mix verteilen
Verteile die Erde: 80 Liter Erde reichen grob für zehn Quadratmeter Fläche. Schaufele die Erde entweder direkt auf den Rasen oder kippe einzelne Erdhäufchen aus und verteile die Erde zum Beispiel mit dem Straßenbesen möglichst gleichmäßig über die gesamte Fläche.
Wässern, wässern
Bis zum Keimen muss die Saat feucht bleiben. Dabei ist die Erde ein Gießindikator: Wird sie hell, ist sie trocken und du solltest wässern. Walzen ist hier nicht nötig, die Blumenerde matscht sich quasi von selbst am Boden fest und dieser ist ja ohnehin schon trittfest.
Die weitere Pflege
Die Saat keimt je nach Temperatur nach etwa sieben bis zehn Tagen und wächst zu einem dichten Teppich. Der erste Schnitt ist fällig, wenn die Halme gut zehn Zentimeter hoch sind. Der Rasen braucht viel Wasser und kann nach gut vier Wochen normal betreten und dann regelmäßig gemäht und mit organischem Rasendünger gedüngt werden, damit er möglichst lange schön bleibt.