Schritt für Schritt
Am sichersten sind Brüstungen oder Geländer mit einer geschlossenen Fläche. Hier können die Kleinen weder an Streben hochklettern noch ihren Kopf durch die Stäbe stecken. Im Gegensatz zu flächigen Balkonbrüstungen sind andere Modelle mit eben diesen Verstrebungen (z. B. Holzbretter, Metallstäbe) ausgestattet, die in einem bestimmten Abstand voneinander angeordnet. Die einzelnen Stäbe dürfen nur maximal 14 Zentimeter voneinander entfernt sein, um noch einen entsprechenden Absturzschutz von Kleinkindern zu gewährleisten.
Vergitterte Brüstungen
Viele Balkone - vor allem bei Altbauten - besitzen vergitterte. Was zwar optisch sicher gut zum Stil der Architektur passt, stellt für Kinder eher ein Sicherheitsrisiko dar. Sie bieten hervorragende Klettermöglichkeiten und sind damit nicht mehr kindersicher. Deshalb empfiehlt der TÜV, die Verstrebungen fest zu verkleiden.
In Frage kommen dafür Platten aus Holz oder Aluminium, Milchglasscheiben. Balkonverkleidung aus Stoff oder Plane eignen sich nicht ganz so gut, weil sie trotz Befestigung noch flexibel sind. Solltest Du dich dennoch dafür entscheiden, schau danach, dass die Verkleidung straff gespannt und fest montiert ist. Kontrolliere regelmäßig, ob sich die Befestigungen (üblich sind oft Kabelbinder) gelockert oder gelöst haben.
Balkonverkleidungen bieten neben der Kindersicherheit auch noch weitere Vorteile: Auf dem Balkon sitzen die Bewohner geschützt vor Blicken von Passanten und Nachbarn, und auch Windböen werden abgebremst.
Waagrechte Streben
Waagrechte Stäbe an Balkongeländern sind ebenfalls gefährlich. Sie übernehmen unfreiwillig die Funktion einer Leiter und ermuntern Kinder dazu, daran hochzuklettern und herumzuturnen.
Wenn Du neu baust, solltest Du von Anfang an, also schon während der Planung auf eine solche Lösung verzichten. Im Wohnungsbestand kannst Du das Balkongeländer ebenso wie bei vergitterten Brüstungen nur durch stabile und fest montierte Platten ungefährlich für Ihre Kinder machen.
Senkrechte Streben
Senkrechte Balkongitter sind generell am Besten geeignet. Allerdings können auch sie Gefahren bergen, wenn sie nicht richtig konstruiert sind und bestimmte Kriterien erfüllen. Damit weder Kopf noch Körper eines Kindes durch die senkrecht angeordneten Stäbe passen, dürfen die Sprossen höchstens 14 Zentimeter Abstand zueinander haben.
Dieser Wert ist gesetzlich vorgeschrieben und muss deshalb eingehalten werden. Besser ist aber, wenn der Abstand noch geringer ist. So kann definitiv nichts mehr passieren.
Rutschige Bodenbeläge
Die wichtigste Schutzmaßnahme ist zweifelsohne ein stabiles und sicheres Balkongeländer. Verletzungen können auf Balkonen allerdings auch bei Stürzen auftreten. Regen- oder Gießwasser auf dem Boden kann nicht nur für Kinder gefährlich werden. Pfützen bilden sich vor allem dann, wenn das Gefälle nicht den baulichen Vorgaben von 1 bis 2 Prozent entspricht oder Abflüsse durch Laub und Dreck verstopft sind. Um deine Kinder beim Spielen vor Stürzen zu schützen, solltest Du einen möglichst rutschfesten Belag wählen. Auf dem können die Kleinen auch dann sicher laufen und rennen, wenn sie nur auf Strümpfen unterwegs sind.
Stolperfalle Fensterrahmen
Problematisch sind auch die Übergänge vom Wohnraum zum Balkon. Der Rahmen der Fenstertür stellt sowohl für Kinder als auch für ältere Leute eine Stolperfalle dar. Sanieren Sie Balkon und Fenster kannst Du heute auch bodengleiche Modelle wählen. Im modernen Wohnungsbau wird immer häufiger auf barrierefreie Lösungen geachtet.
Vorsicht Kletterhilfen
Alle baulichen Vorsichtsmaßnahmen helfen nichts, wenn Du deine Aufsichtspflichten verletzt. Denn: Kinderfantasie kennt keine Grenzen. Ein Stuhl, ein Tisch, ein Blumenkübel oder eine Getränkekiste bieten hervorragende Klettermöglichkeiten, die Kinder in unbeobachteten Momenten gerne nutzen. Also: Lass deine Kinder nicht aus den Augen, oder räum alle Gegenstände weg, die als Steighilfe dienen könnten.