In normaler Konzentration sind Schimmelpilze ein Teil unserer Umwelt und stellen keine Gefahr für den Menschen dar. Problematisch werden diese Mikroorganismen erst, wenn sie in Innenräumen günstige Lebensbedingungen vorfinden und sich vermehren.
Mit bloßem Auge sind sie zunächst als Stockflecken erkennbar. Gleichzeitig verbreiten sie sich jedoch über Sporen unsichtbar im ganzen Raum. Dabei geben sie Stoffwechselprodukte ab, die für den typisch dumpfmuffigen Geruch verantwortlich sind. Viele Arten bilden zudem Schimmelpilzgifte, die als gesundheitlich bedenklich angesehen werden.
In den letzten 20 Jahren haben sich Erkrankungen infolge von Schimmelpilzen etwa verzehnfacht. Vor allem Allergiker sind davon betroffen: Sie leiden unter Schleimhautreizungen, Asthmaanfällen und Kopfschmerzen. Außerdem schwächen die Sporen das Immunsystem.
Wohlfühlklima für Schimmelpilze
Schimmelpilze gedeihen vorzugsweise in zu feuchten Wohnungen, Häusern und Kellerräumen. Beseitigen lassen sich die unliebsamen Mitbewohner, indem man die Quelle der Feuchtigkeit trocken legt und ihnen damit die Lebensgrundlage entzieht. Haben sich Schimmelpilze aber erst einmal festgesetzt, muss das gesamte belastete Material entfernt bzw. fachgerecht saniert werden. Besonders gefährdet sind Feuchträume wie Bad und Waschküche.
Aber auch schlecht belüftete Einbauschränke sowie Rolladenkästen und an Außenwände grenzende Zimmerecken bieten förderliche Voraussetzungen. Der Grund: mangelhafter Luftaustausch häufig in Kombination mit unzureichender Dämmung oder auch baulichen Fehlern. Gerade im Winter kondensiert bei unzureichender Lüftung feuchte, warme Raumluft an kälteren Wänden und bietet so ein ideales Milieu für Schimmelpilze. Nährstoffe finden sich nahezu in jeder Wohnung in Form von Tapeten, Kleister, Holzwerkstoffen, Gipskartonplatten oder Teppichböden.
Schimmel beseitigen
Erste Hilfe zur oberflächlichen Beseitigung von Stockflecken leisten in vielen betroffenen Haushalten Reinigungs- bzw. Desinfektionsmittel mit oder ohne Chlor. Lösung auftragen, einwirken lassen und im Anschluss mit einem Schwamm und reichlich Wasser abwaschen. Bei Bedarf wiederholen. Liegt das Problem tiefer, heißt es nur noch: alles entfernen. Beim Ablösen befallener Tapeten empfiehlt es sich, die Fläche vorher mit einer Folie abzukleben, um die Freisetzung und Verbreitung von Schimmelpilzbestandteilen gering zu halten. Aus diesem Grund sollte auch ein belasteter Wandputz vor dem Abschlagen leicht angefeuchtet werden.
Thema Gesundheit:
Der Gesundheit zuliebe an Arbeitsschutz denken! Dazu gehören Handschuhe, Sicherheitsbrille und Atemschutz. Die Experten der DIY Academy raten zudem, während der Arbeit Zimmertüren geschlossen zu halten und Fenster weit zu öffnen. Bei umfangreichen Sanierungsarbeiten ist es besser, einen Profi hinzuzuziehen.
Der richtige Wandbelag
Generell sollten in problematischen Bereichen keine Tapeten angebracht werden, da sie Schimmelpilzen ungewollt Nährstoffe bieten. Als Alternative zu Raufasertapeten bieten sich rein mineralische Dekorputze an, die feuchte- sowie witterungsbeständig sind.
Ein vorheriger Anstrich mit einer Mineral-Grundierung sowie eine Schicht Kalkputz vermeiden aufgrund ihres natürlichen Alkaligehalts einen erneuten Befall. Wer seine Wände mit Dispersionsfarben streichen möchte, greift besser zu einer speziellen Feuchtraumfarbe mit Schimmelschutz.
Diese eignen sich für Sanierungsanstriche ebenso wie zur vorbeugenden Behandlung.
Wichtig: Der Schimmel muss vor dem neuen Wandbelag restlos entfernt sein, sonst bildet sich schnell eine neue Pilzkultur.
Vorbeugende Maßnahmen
Ideal ist das so genannte Querlüften: Mehrmals täglich für drei bis fünf Minuten gegenüber liegende Fenster und Türen öffnen. Auch heizen ist wichtig, denn warme Luft nimmt weitaus mehr Wasserdampf auf als kühle Luft und transportiert beim Luftaustausch daher deutlich mehr Feuchtigkeit nach draußen.